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„Castrapo“ und „Chapurrado“: Produkte des galicisch-kastilischen Sprachkontakts in kontaktlinguistischer und soziolinguistischer Sicht.

Die in Galicien gesprochene regionale Varietät des Spanischen ist stark vom Galicischen beeinflusst und kann wohl bereits als eigenständige Regionalsprache bezeichnet werden, zumal es für sie auch eine besondere Bezeichnung gibt, nämlich Castrapo (‚Lumpenkastilisch‘). Neben dieser für die kastilische Regionalsprache Galiciens verwendete Bezeichnung ist auch das Wort chapurrado in Gebrauch, das auch sonst im Spanischen in der Bedeutung ‚Kauderwelsch‘ verwendet wird (etwa wie patois im Französischen). Schon die besondere – wenn auch pejorative – Bezeichnung zeigt, dass es sich um eine besondere Sprachform handelt, die auch das Galicische vor allem in Ballungsräumen zu ersetzen droht.

Aus kontaktlinguistischer Perspektive ist die Entstehung dieser neuen Sprachform in Galicien interessant. Dabei ist zu untersuchen, inwiefern es sich um eine oder mehrere Mischvarietäten (Interimssprachen) zwischen Kastilisch und Galicisch handelt. Wo und unter welchen Umständen entstehen Mischvarietäten und wo und unter welchen Umständen verdrängen sie das Galicische? Die folgende Hypothese kann aufgestellt werden: Dort wo das Galicische stärker vom Sprachtod bedroht wird, ist die Entstehung einer neuen regionalen Ausgleichsvarietät schon aus identitätsstiftenden Gründen besonders wahrscheinlich.

Sind die mit Castrapo oder Chapurrado bezeichneten Mischvarietäten in ihrer Position zwischen galicisch und Kastilisch also möglicherweise ein Bekenntnis zu einer vor allem urban geprägten Identität in Galicien? Oder spielen doch utilitaristische Erwägungen eine vorrangige Rolle? Ist die Verwendung einer Mischvarietät eine neue Form der Identifikation mit galicischen Traditionen, ggf. bei gleichzeitiger Hinwendung zum bzw. Akzeptanz des Spanischen, oder ist die Mischvarietät gerade ein Zeichen von Identitätsverlust?
Projektleitung:
Prof. Dr. Martin Haase

Beteiligte:
Angelika Schubert, M.A. 

Beginn: 1.5.2009

Förderer:
Gefördert wird das Drittmittel-Projekt durch die Volkswagenstiftung


Institution: Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft
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