Qualitätssicherung des Beratungsangebotes für Glücksspielsüchtige und ihre Familien Bundesweit gibt es nur wenige Suchtberatungsstellen, die sich für die Beratung und Behandlung Gücksspielsüchtiger und ihrer Familien zuständig fühlen. Häufig finden lediglich Glücksspieler mit der zusätzlichen Diagnose einer stoffgebundenen Abhängigkeit eine adäquate Beratungsstelle. Insbesondere Einrichtungen, die nach der ambulanten Rehabilitation Sucht abrechnen, lehnen diese Klientel häufig ab. Ein weiteres Problem stellt das fehlende Fachwissen über das Störungsbild Glücksspielsucht dar.
Neben einer Erhebung zur Situation von Schwerpunktberatungstellen, Ausbildungslage von Mitarbeitern, curricularer Implementierung von Fort- und Weiterbildung, kulturhistorischen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen, Diagnose- und Interventionsformen, Indikationsstellung, Behandlungs- und Veränderungsmotivation werden Möglichkeiten der Prophylaxe eruiert.
Mit der Erhebung werden Standards für eine Entwicklung im ambulanten Bereich entwickelt, die im stationären Sektor schon vor einiger Zeit eingesetzt hat. Glücksspielsüchtige werden seitens der Rentenversicherer vorwiegend in Fachkliniken (Psychosomatik und Sucht) vermittelt, die glücksspielspezifische Behandlungsbausteine (Indikationsgruppen, Geld- u. Schuldenmanagement etc.) anbieten. Dieser Ansatz ist gleichermaßen für Klienten und Berater/Behandler von Vorteil. Die Klienten haben die Gewissheit, dass sie im Sinne der Qualitätssicherung eine fachgerechte - auf das Störungsbild zugeschnittene - Behandlung erfahren. Darüber hinaus kommen sie nicht von vornherein im Rahmen des Behandlungssettings in eine "Exotenrolle", die leicht entsteht, wenn Glücksspielsüchtige nur vereinzelt behandelt werden.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Beratungstelle für Glücksspielsucht Herford (Ilona Füchtenschnieder) durchgeführt.
| Projektleitung: Prof. Dr. mult. Georg Hörmann
Beteiligte: Füchtenschnieder, Ilona
Stichwörter: Glücksspielsucht, Beratung
Beginn: 1.6.2001
Mitwirkende Institutionen: Beratungstelle für Glücksspielsucht Herford
Kontakt: Hörmann, Georg E-Mail: georg.hoermann@uni-bamberg.de
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