UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 Lehr-
veranstaltungen
   Personen/
Einrichtungen
   Räume   Telefon &
E-Mail
 
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

 
 
Einrichtungen >> Fakultät Humanwissenschaften >>
Ressourcenorientierung im 360-Grad-Feedback: Der Vergleich von Selbst- und Fremdurteil

Im aktuellen DFG-Projekt „Theatralität und Persönlichkeit: Das „Als Ob in der Persönlichkeit”, das am Lehrstuhl Psychologie IV durchgeführt wird, geht es um die Untersuchung des Zusammenhangs von Selbstdarstellung und Befindlichkeit. Das Ziel der Studie ist die Ableitung von Coachingmaßnahmen zur Verbesserung der beruflichen Effizienz sowie der Stärkung des persönlichen Wohlbefindens im Zusammenhang mit der eigenen Selbstdarstellung. Die Teilnehmer erhielten durch geschulte Beobachter ein Feedback über ihre Selbstdarstellung im Versuch und konnten so ihre Selbsteinschätzung mit der Rückmeldung der externen Beobachter vergleichen.
Mit dem vorliegenden Antrag soll ein weiteres DFG-Projekt vorbereitet werden, in dem die Einschätzung von persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Selbst- und im Fremdurteil zu einem sog. „360°-Feedback” erweitert wird. Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine Beurteilung, die zusätzlich zur Selbsteinschätzung einer Person die Sichtweise anderer Gruppen der direkten Arbeitsumgebung berücksichtigt (Vorgesetzte, Kollegen, Mitarbeiter, Kunden). Jeder dieser Gruppen wird ein Kreisanteil von 90° zugewiesen, so dass sich insgesamt 360° ergeben. Am Lehrstuhl Psychologie IV wurde in den letzten Jahren ein ressourcenorientiertes Persönlichkeitscoaching entwickelt, das Führungskräfte bei der Weiterentwicklung und Nutzung ihrer beruflichen und persönlichen Fähigkeiten unterstützt. Während wir uns dabei bisher vor allem auf die persönliche Sicht der Teilnehmer konzentrierten, soll künftig die berufliche Umwelt der jew. Führungskraft in Form einer Fremdbeurteilung ihres Verhaltens in das Coaching einbezogen werden.
Im Fortsetzungsprojekt soll daher ein Instrument zur Erfassung von Selbst- und Fremdurteil des Führungsverhaltens entwickelt werden. Selbst- und Fremdeinschätzungen stimmen keineswegs immer überein: Sie korrelieren nur mittelhoch miteinander. Daher bietet der Vergleiche von intendiertem Selbstbild und resultierendem Außenbild eine Chance zur beruflichen und privaten Weiterbildung. Herkömmliche Fragebogenverfahren zur Erfassung von Selbst- und Fremdbild haben den Nachteil, vorgegebene Themenbereiche in gebundener Form zu erheben und laufen dabei Gefahr, tatsächlich vorliegende Probleme oder Ressourcen möglicherweise nicht zu erfassen. Nach unserer Auffassung liefert eine Erweiterung der rein quantitativen Diagnostik um qualitative Elemente unverzichtbare Informationen für den weiteren Verlauf des Coachings. Die Antworten auf offene Fragen (z.B. „In welchen Bereichen könnte Herr XY Ihrer Meinung nach sein Führungsverhalten noch verbessern?”) geben dabei konkrete Hinweise auf die Entwicklung von Coachingmaßnahmen. Da das Persönlichkeitscoaching auf die Bestimmung, Aktivierung und Erweiterung beruflicher Fähigkeiten abzielt, soll der Schwerpunkt dieses Verfahrens in der ressourcenorientierten Diagnostik liegen. Unser vorrangiges Ziel ist es daher, potentielle Stärken der Führungskraft zu identifizieren. Wir gehen davon aus, dass eine individuelle Abstimmung der behandelten Themenbereiche (Arbeitsverhalten, psychische Konstitution, soziale Kompetenz, etc.) auf die Anforderungen der Position und die Bedürfnisse der jeweiligen Führungskraft eine Steigerung der Motivation sowohl bei dem beurteilten Mitarbeiter als auch bei den Beurteilern bewirkt, da die Befragten die Möglichkeit haben, zusätzlich aktuelle Themen abzugeben. Zur Vorbereitung eines weiteren DFG-Projekts sollen folgende Fragestellungen sondiert werden:
(1) Welche Coachingempfehlungen ergeben sich aus einem Vergleich von Selbst- und Fremdurteil?
(2) Wie sollte ein Instrument zum Vergleich von Selbst- und Fremdurteil von Führungsverhalten beschaffen sein, das quantitive und qualitative Erhebungsmethoden integriert?
(3) Welche Möglichkeiten bestehen, den Vergleich von Selbst-und Fremdurteil ressourcenorientiert zurückzumelden?
Projektleitung:
Prof. Dr. Lothar Laux, Caroline Spielhagen, Dipl.-Psych. Georg Merzbacher

Laufzeit: 1.1.2003 - 31.12.2003

Förderer:
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Kontakt:
Laux, Lothar
Telefon +49(0)951/863-3504, E-Mail: lothar.laux@uni-bamberg.de

Institution: Lehrstuhl für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof