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Einrichtungen >> Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften >> Bereich Betriebswirtschaftslehre >> Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Controlling >>
Rollenverständinis und Aufgabengebiete von Chief Financial Officers

Die Führung von Grossunternehmen wird klassischerweise durch mehrere Vorstände, denen eigenständige Ressorts unterstellt sind, sichergestellt. Diese Vorstandsressorts sind dabei bereits in den 1950er Jahren wissenschaftlich beschrieben worden und haben sich bisher in ihrem prinzipiellen Zuschnitt und der Zuteilung der grundlegenden Aufgabengebiete nur mässig verändert. Eine aus praktischer und theoretischer Sicht aktuell sehr relevante Veränderung betrifft den Bereich des klassischen "Finanzvorstandes", der heute zunehmend als "Chief Financial Officer" (CFO) bezeichnet wird.

Die typischen Aufgaben erstreckten bisher sich vor allem auf die Sicherstellung der Kapitalausstattung sowie die operative Steuerung der Liquidität, um die tägliche Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sicherstellen zu können.

Sowohl aktuelle Literaturbeiträge, als auch Berichte der Unternehmenspraxis geben Hinweise auf die Weiterentwicklung dieses Rollenbildes zu einem betriebswirtschaftlichen Sparringspartner des Vorstandsvorsitzenden (CEO) und einem Initiator von strategischen Aktivitäten. Der "neue" CFO-Bereich fasst dazu die inhaltlich verwandten betriebswirtschaftlichen Teildisziplinen Controlling, Accounting und Finanzen organisatorisch zusammen und ermöglicht somit eine - bisweilen auch in der Literatur geforderte - Intergration dieser Aufgabengebiete. In einigen Unternehmen zeigt sich diese Entwicklung auch direkt an der Umbenennung des CFO-Bereichs in "Vorstand Finanzen und Controlling". Aus theoretischer Sicht wird diese Entwicklung durch mehrere Einflussfaktoren angestossen: Neben der immer stärkeren Kapitalmarktorientierung von Grossunternehmen kann in diesem Zusammenhang auch die vermehrte Nutzung von Daten des IFRS-Jahresabschlusses zur Fundierung von Management-Entscheidungen identifiziert werden.

Vor diesem Hintergrund ergeben sich Forschungsfragen, die in Literatur und empirischer Forschung bisher nur unzureichend behandelt worden sind. So sind die genaue Ausgestaltung des CFO-Bereichs und die realen Gründe für den Rollenwechsel des CFO bisher kaum wissenschaftlich bearbeitet worden. Eigene, im Vorfeld getätigte Auswertungen der Web-Seiten der in den Börsenindices Dax30, M-Dax, S-Dax und TecDax notierten Unternehmen haben ergeben, dass sich die Tätigkeit von CFOs prinzipiell auf ca. 20 unterschiedliche Aufgabengebieten erstrecken kann. Da es sich bei CFO-Bereichen zudem um komplexe organisatorische Gebilde handelt, ist die detaillierte Erforschung des organisatorischen Aufbaus, der Entwicklungsgeschichte und der Treiber für vollzogene Wandlungsprozesse nicht durch eine auf Fragebögen basierende schriftliche Evaluation zu bewältigen. Vielmehr ist der in der betriebswirtschaftlichen Forschung für diese Fragestellungen empfohlene Fallstudien-Ansatz zu wählen, der - gestützt durch Interviews mit den betreffenden CFOs - eine detaillierte Darstellung ermöglicht. Die Auswahl der zu untersuchenden Unternehmen orientiert sich dabei an den im Zuge der Web-Seiten-Analyse ermittelten Typen von Aufgabenkonstellationen des CFO-Bereichs. Es sollen dabei Unternehmen mit unterschiedlichen Typen von Aufgabenkonstellationen ausgewählt werden, um ein möglichst breites Feld der deutschen (Gross-) Unternehmenslandschaft abdecken zu können.
Projektleitung:
Dr. rer. pol. Christian Kunz

Stichwörter:
CFO; Grossunternehmen

Beginn: 1.9.2008

Förderer:
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

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