Theorie internationaler Organisationen und der Weltsicherheitsrat In dem Projekt wird untersucht, ob und in welchem Umfang der Weltsicherheitsrat gegenüber seinen Mitgliedern Autonomie gewinnt und dadurch als organisationsähnliche internationale Institution auf das Entscheidungsverhalten der Staaten und den Inhalt der dort getroffenen Entscheidungen systematisch Einfluss nimmt. Zu diesem Zweck wird der Sicherheitsrat im Anschluss an bisherige Theorien internationaler Institutionen und an wichtige Stränge der Organisationtheorie als eine Organisation konzipiert, die Entscheidungssituationen definiert und dadurch die Handlungsoptionen der beteiligten Akteure verändert. Ein besonders wichtiger Einflusspfad auf das Entscheidungsverhalten der beteiligten Akteure ist die Herausbildung fallübergreifender „Entscheidungsdoktrinen“, die eigentlich unabhängige Krisenfälle so miteinander verknüpfen, dass die beteiligten Akteure an einen einmal eingeschlagenen Entscheidungspfad gebunden werden. Untersucht wird deshalb der Einfluss fallübergreifender Entscheidungsmechanismen auf den Gebieten der humanitären Interventionen in innerstaatliche Konflikte und der Maßnahmen gegen den internationalen Terrorismus, also auf zwei zentralen Feldern der Tätigkeit des Weltsicherheitsrates nach Kapitel VII der UN-Charta.
| Projektleitung: Prof. Dr. Thomas Gehring
Beteiligte: Dr. phil. Christian Dorsch
Beginn: 15.3.2011
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