Die Bereitstellung korrekter und effizienter Programmsysteme für Multiprozessoren und Cluster von Workstations stellt auch heute noch eine wichtige Herausforderung im Bereich Softwareentwicklung dar. Insbesondere im Bereich der Multiprozessoren mit verteiltem Speicher und den damit verwandten Berechnungsmodellen in Arbeitsplatzrechner-Netzwerken, die in der Regel mit message-passing-Sprachen (z.B. PVM oder MPI-Versionen) programmiert werden, haben sich rein textuelle Sprachen als ungeeignet erwiesen, parallele Abläufe adäquat zu formulieren. Im Rahmen des MEANDER Projekts wurde eine graphische Programmiersprache auf der Basis von ANSI-C entwickelt, die es ermöglicht, parallele Programme graphisch zu beschreiben und die gleiche Darstellung auch für die Ablaufvisualisierung und Fehlersuche zu benutzen. Die Sprache wird durch zusätzliche Werkzeuge zur graphischen Definition von Hardwarekonfigurationen und zur Spezifikation des Prozeß-Prozessor-Mappings unterstützt. Weitergehende Arbeiten beschäftigen sich allgemein mit dem Einsatz visueller Beschreibungsmethoden im Kontext paralleler und verteilter Programme, geeigneter Werkzeugunterstützung und der Entwicklung möglichst einheitlicher Sprachformalismen, die auch den heute in modernen Sprachen üblichen Prinzipien der Objektorientierung genügen.