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Vorlesungsverzeichnis >> Zentrale und wissenschaftliche Einrichtungen >> Zentrum für Interreligiöse Studien (ZIS) >>

Interreligiöse Beziehungen (Modul B)

 

Aktuelle Befunde der Migrations- und Integrationsforschung: Acculturation attitudes of immigrants and natives

Dozent/in:
Anna Berthold
Angaben:
Seminar, 2,00 SWS, ECTS: 6
Termine:
Mo, 10:00 - 12:00, FMA/00.07
Voraussetzungen / Organisatorisches:
The seminar will place particular emphasis on empirical research articles; therefore, a profound basic knowledge of quantitative/statistical research methods is essential for attendance. The language of instruction will optionally be English or German, in order to facilitate international students’ course attendance. The examination consists of a presentation (1/3) and the submission of a seminar paper (2/3). The registration to the seminar and the examination via FlexNow is necessary for the acquisi-tion of a certificate.

Weekly reading and questions for discussion: Regular attendance, active participation and weekly reading of the compulsory literature are expected. Participants are required to weekly submit 1-3 discussion questions (e.g. criticism, open questions, questions for discussion, scientific or societal outlook) based on the compulsory reading: upload via virtual campus (VC) due Sunday evening.

Presentation (15 min): Aim of the presentation is to give a short revision of previous week’s contents, to summarize the weekly reading (max. 3 slides) as well as to offer an own conclusion (including em-phasis of specific aspects of the paper, critical reflection of the paper, references to previous con-tents in the seminar and to other classes and contents, scientific and societal outlook). Finally, own research questions and a selection of own and submitted discussion questions are presented.

Seminar paper (15-20 / 20-25 pages): The topic is freely selectable within the scope of the seminar. Please consult the seminar instructor in order to agree upon a topic for your paper. Seminar papers can be submitted in English or German. Latest possible submission date: 30.09.2018.

Syllabus: Den Seminarplan finden Sie hier
Inhalt:
Current debates and controversies about immigration to Western Europe often revolve around con-cerns and questions about cultural integration. In the aftermath of 2015’s Europe’s ‘refugee crisis’, fears about foreign cultural infiltration as well as claims for adaptation to Western European values and norms have been raised, especially for immigrants that are perceived as culturally different. In fact, natives and immigrants highly disagree on the question to what extent immigrants should adapt host culture and keep home culture elements. Focuses of the seminar are acculturation attitudes of immigrant and natives, attitude discrepancies and their role for intergroup relations and immigrant acculturation. We will read a couple of introductory texts from sociology and social psychology about acculturation and acculturation attitudes, before we turn towards empirical research results about description, causes and consequences of acculturation attitudes of natives and immigrants. Finally, we will have a look at alternative research approaches beyond classical acculturation research.
Empfohlene Literatur:
Introductory literature: Berry and Sam 2016; Horenczyk et al. 2013; Leibold and Kühnel 2016
Seminar literature: To find in the virtual campus (VC)

 

Der Ort des Heiligen

Dozentinnen/Dozenten:
Thomas Wabel, Martin Düchs
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Zentrum für Interreligiöse Studien, Aufbaumodul Systematische Theologie (dogmatisches Seminar), EWS-Module (eher höhere Semester), Modul Religionswissenschaft
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, MG2/01.02
Inhalt:
Menschen betrachten seit jeher bestimmte Orte oder Dinge als heilig und sie räumen dem Heiligen einen Ort ein im übertragenen Sinn in ihrem Leben und ganz praktisch, indem sie bestimmte Stellen in der Natur als heilig kennzeichnen oder indem sie Gebäude errichten. Im Seminar wird die Frage nach der Bedeutung des Heiligen für den Menschen gestellt, indem die Orte des Heiligen analysiert werden. Dabei geht es zum einen um die Orte, die verschiedene Religionen für das Heilige schaffen, zum anderen aber auch um solche Orte des Heiligen in unserer Gesellschaft, die jenseits dieser etablierten Formen zu suchen sind. Bei der Frage nach der Einrichtung eines Raums der Stille in Schulen wird die Frage nach dem Ort des Heiligen ebenso praxisrelevant wie im Zusammenhang der Kirchenraumpädagogik.

Die Annäherung erfolgt theoretisch über die Lektüre von Texten und praktisch über den Besuch verschiedener Orte des Heiligen in mehreren Exkursionen.

 

Glaubensfragen im interreligiösen Kontext

Dozent/in:
Christina Weigel
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Zentrum für Interreligiöse Studien, Modulstudium
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, MG1/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzuordnung:
Grundmodul Religionsdidaktik
Inhalt:
In einer kulturell und religiös pluralistischen Gesellschaft liegt ein wichtiger Aufgabenbereich der Religionslehrkraft darin, einen Unterricht zu gestalten, der Begegnungen und Dialoge mit anderen Religionen einschließt. Dadurch können interreligiöse Lernprozesse angeregt und die Lernenden dabei unterstützt werden, interreligiöse Kompetenz zu erwerben. Ebenso bedeutsam ist es für Lehrende, die Schülerinnen und Schüler dabei zu begleiten, ihre eigene religiöse Identität zu stärken, indem sie beispielsweise grundlegende Inhalte und Traditionen des christlichen Glaubens kennen und bewusst reflektieren lernen. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, beide Aufgabenbereiche für die StudentInnen praxisorientiert zu verknüpfen: Elementare Glaubensfragen werden zunächst aus christlicher Sicht, anschließend im interreligiösen Kontext beleuchtet. Zudem wird den kreativen Gedanken der Seminargruppe Raum für mögliche Umsetzung im Religionsunterricht gegeben. Die thematischen Schwerpunkte orientieren sich einerseits an den Lehrplänen - u.A. die Frage nach Gott, Jesus im interreligiösen Kontext, Feste in den Religionen, Religion in den Medien - und werden andererseits nach den Interessen der StudentInnen zu Beginn des Seminars festgelegt.

 

Hat Religion ihre besten Zeiten hinter sich? Religion bei Charles Taylor

Dozent/in:
Katharina Eberlein-Braun
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Zentrum für Interreligiöse Studien, Aufbaumodul Systematische Theologie (dogmatisches Seminar), EWS-Module (v.a. höhere Semester), Modul Religionswissenschaft
Termine:
Einzeltermin am 29.6.2018, 14:00 - 20:00, MG1/01.02
Einzeltermin am 30.6.2018, Einzeltermin am 1.7.2018, 9:00 - 20:00, MG1/01.02
Vorbesprechung: Montag, 14.5.2018, 13:00 - 14:00 Uhr, MG1/01.02

 

Historisch und kulturell vergleichende Soziologie: Ausgewählte Felder des sozialen Wandels: Religion in vergleichender Perspektive

Dozent/in:
Insa Pruisken
Angaben:
Seminar, 2,00 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, FMA/01.19
Inhalt:
Wird Religion in Zukunft noch eine Rolle für die Menschheit spielen? Diese Frage wurde in der Soziologie lange mit Nein beantwortet. Die sogenannte Säkularisierungsthese ging von einem Rückgang der Religion im Zuge von Modernisierungsprozessen aus: mehr Bildung und mehr Wohlstand würden demnach auch dafür sorgen, dass immer weniger Menschen an einen Gott glauben. Seit einigen Jahren sprechen viele Autoren allerdings von einer "Rückkehr der Religion", die sich insbesondere außerhalb Europas zeigt: Evangelikale und Pfingstgemeinden erfahren weltweit an Zuwachs und der "Islamische Staat" und Al-Qaida prägen das Bild eines politisierten und gewaltbereiten Islams in der Öffentlichkeit. Vor diesem Hintergrund stellt sich deshalb die Frage, in welche Richtung sich die Zukunft der Religion in ihrem Verhältnis zu Individuum, Politik und Gesellschaft entwickeln wird. Das Seminar bietet zunächst eine Einführung in klassische und neuere Theorien der Religionssoziologie (Weber, Simmel, Durkheim, Luhmann, Luckmann, Bourdieu u.a.). Darauf aufbauend werden Kernthesen der Religionssoziologie diskutiert: Säkularisierungsthese, Individualisierungsthese, Marktmodell der Religion. Im letzten Teil des Seminars werden ausgewählte Fragestellungen, wie das Verhältnis von Religion und Politik im Gesellschaftsvergleich, Organisationsformen der Religion sowie religiöse Bewegungen (z.B. Evangelikalismus, Islamismus/Salafismus) diskutiert. Die Leistungspunkte können durch eine Portfolioleistung erworben werden.

 

HS Religion in American Life

Dozent/in:
Pascal Fischer
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzuordnung und Zugangsvoraussetzung / Part of modules resp. courses of study:
B.A. Anglistik/Amerikanistik:
Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft: Seminar (8 ECTS), Zugangsvoraussetzung: Aufbaumodul Kulturwissenschaft

B.A. Anglistik/Amerikanistik (bis einschließl. Studienbeginn zum WS 2008/09):
freie Erweiterung: Seminar (6 ECTS)

LA (neu) GYM:
Vertiefungsmodul Kulturwissenschaft (Seminar, 8 ECTS), Zugangsvoraussetzung: Aufbaumodul Kulturwissenschaft

M.A. English and American Studies:
Master Module English and American Culture: Seminar (8 ECTS)
Profile Module English and American Culture I-VI: Seminar (8, 6, 5 or 4 ECTS)
Consolidation Module English and American Culture I-IV: Seminar (8, 6, 5 or 4 ECTS)

Erweiterungsbereich Anglistik/Amerikanistik im Rahmen anderer M.A.: Exportmodul Anglistik/Amerikanistik 1 oder 2: Mastermodul Kulturwissenschaft (Variante I): Seminar (8 ECTS)
Exportmodul Anglistik/Amerikanistik 2: Mastermodul Kulturwissenschaft (Variante II): Seminar (6 ECTS)

M.A. Literatur und Medien: Literatur-, Medien- und Kulturtheorie, Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie

LA (alt) alle, Diplom, Magister:
Hauptseminar Kulturwissenschaft, Zugangsvoraussetzung: Zwischenprüfung oder Hauptseminaraufnahmeprüfung

Joint Degree:
Compulsory Subjects and Restricted Electives: Mastermodul Cultural Studies
Restricted Electives: Profilmodul Cultural Studies

Voraussetzungen für Punktevergabe / Prerequisites for obtaining credit points:
  • active participation
  • presentation
  • term-paper according to the style-sheet

An- und Abmeldung Lehrveranstaltung / Enrollment:
March 26 until April 13, 2018

via FlexNow "Professur für Anglistische und Amerikanistische Kulturwissenschaft" (Students without access to FlexNow (Erasmus or Joint Degree) please send an email to pascal.fischer(at)uni-bamberg.de or carmen.zink(at)uni-bamberg.de.)

Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.

Studierende, die an der Lehrveranstaltung als Gäste teilnehmen wollen, melden sich bitte nicht über FlexNow! sondern per Email an und erscheinen zur ersten Sitzung; erst dann kann endgültig geklärt werden, ob Gäste aufgenommen werden können.
Inhalt:
It almost goes without saying that such a vast subject as “Religion in American Life” cannot be covered comprehensively in one university course. This seminar adopts a two-pronged approach: on the one hand, it attempts to provide an overview of the main directions and debates in American religious life, among them “the relationship between Church and State”, “Fundamentalism vs. Modernism”, “Mainline Protestantism vs. Evangelicalism”, “religion and race” and “religion and the media”. On the other, it will highlight a few specific texts, people, and movements that have left an indelible mark on American religious culture, e.g. essays from The Fundamentals, Billy Graham’s sermons, and Martin Luther King Jr.’s last speech “I’ve Been to the Mountaintop”; Calvary Chapel pastor Chuck Smith, flamboyant televangelist Tammy Faye Bakker, and Waco cult “prophet” David Koresh; The Social Gospel, The Nation of Islam, and the Promise Keepers. While most of the seminar will be concerned with the 20th and 21st centuries, the first sessions will provide some background information on the colonial period, as well as the 18th and 19th centuries. Religious traditions outside Christianity will be addressed only briefly. Those who want to gain some more insights about the history of Judaism in the US may be referred to the lecture course “Jewish-American Literature and Culture” (Tuesday, 12-14).

 

Konfliktthema Glaube in der Öffentlichkeit!

Dozent/in:
Jonathan Weider
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Zentrum für Interreligiöse Studien, Aufbaumodul Systematische Theologie (ethisches Seminar); EWS-Module (eher höhere Semster)
Termine:
Einzeltermin am 27.4.2018, 12:00 - 20:00, MG2/01.02
Einzeltermin am 28.4.2018, 9:00 - 20:00, MG2/01.02
Einzeltermin am 5.5.2018, 12:00 - 20:00, MG2/01.02
Max. 20 TN; Anmeldung bis 10.04. per Mail beim Dozenten!
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Max. 20 TN; Anmeldung bis 10.04. per Mail beim Dozenten!

 

Migration und Asyl

Dozent/in:
Tilman Kallenbach
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Modul MA EBWS HF SozPäd 1 - B (Lebenslagen im Generationengefüge); MA BB (Ausgewählte soziale Probleme)
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, MG2/01.11
Inhalt:
Fragen zu Migration und Asyl sind besonders in den letzten Jahren allgegenwärtig. Zwischen offenem Rassismus, Unwissenheit, Überforderung und Betroffenheit verläuft diese Diskussion, seit sie begonnen hat. Auch die Soziale Arbeit ist sich alles andere als sicher, wie sie sich in dieser Frage zu positionieren hat. Reste der sogenannten Ausländerpädagogik, Interkulturelle Ansätze, Transkulturelle Ansätze, Post-Colonial-Studies, Intersektionalität und Critical Whiteness werden kontrovers diskutiert oder einfach angewandt. Nicht selten stößt Soziale Arbeit dabei an ihre Grenzen. Das Seminar will aktuelle Debatten aufnehmen, theoretische und praktische Zugänge analysieren und Forschungsperspektiven aufzeigen.

 

Moralische Ökonomie? Wirtschaftliche Austauschbeziehungen in den Wertvorstellungen des Mittelalters (Moral economy? Economic relations and the hierarchy of values in the Middle Ages)

Dozent/in:
Klaus van Eickels
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 3, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Basismodul Mittelalterliche Geschichte(Typ II/III) und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Exportmodul, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Ergänzungsmodule, außerdem anrechenbar in den Modulen der Wirtschafts- und Innovationsgeschichte
Termine:
Mo, 12:15 - 13:45, U7/01.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Veranstaltung ist in Absprache mit Frau Prof. Wagner-Braun auch anrechenbar in den Modulen der Wirtschafts- und Innovationsgeschichte. Interessenten für diese Option erhalten einen Papierschein, der dann bei Roland Schnabel zur Anerkennung mit Eintragung in FlexNow eingereicht werden kann.
Inhalt:
Der Begriff der moralischen Ökonomie wurde 1971 durch den englischen Sozialhistoriker Edward Thompson geprägt. Er bezeichnet eine Wirtschaftsweise, in deren Mittelpunkt nicht die Gesetze des Marktes, sondern moralische Werte stehen, die von allen am wirtschaftlichen Austausch teilnehmenden Akteuren geteilt werden. Vor allem bei der Erklärung von Protesten und Aufständen der Unterschichten im 18. und 19. Jahrhundert (sog. Brotpreisrebellionen), hat sich dieses Konzept als fruchtbarer Erklärungsansatz erwiesen. Es kann jedoch durchaus auch auf heutige Konflikte in Entwicklungsländern angewendet werden. Es gilt in hohem Maße auch für die Wirtschaft des Mittelalters, in der wirtschaftliche Austauschbeziehungen in hohem Maße von religiös begründeten ethisch-moralischen Vorstellungen geprägt waren. Das aus dem Alten Testament abgeleitete Zinsverbot und seine Umgehung durch Rentengeschäfte prägte verhinderte bis ins 13. Jahrhundert die Entstehung eines ausdifferenzierten Bankwesens. Zünfte verwiesen die Konkurrenz der Handwerker untereinander und die technisch mögliche Diversifikation des Angebotes in enge Schranken, um jedem einzelnen Meister sein Auskommen zu sichern. Der Gedanke des gerechten Preises verbot die Ausnutzung von Notlagen und erklärte eine Preisbildung nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage für einen Verstoß gegen die guten Sitten. Anstellungsverhältnisse wurden nicht einfach als Arbeitsverträge betrachtet, sondern als mit Dienst- und Treuepflichten aufgeladene Verhältnisse zwischen Personen, die eine wechselseitige Verantwortlichkeit begründeten. Dass rechtlicher und politischer Schutz nach dem Prinzip von Gabe und Gegengabe durch die Bereitschaft zu Abgabenzahlung und Geschenke erkauft werden musste, galt als ebenso selbstverständlich wie die Anwendung der in der irdischen Ökonomie geltenden Regeln auf das Verhältnis des Menschen zu Gott. Habsucht (avaritia) galt neben der Unzucht/Wollust (luxuria) als das entscheidende Laster, das den Menschen von Gott trennte; die freiwillige Armut galt als Königsweg des Menschen, um seine Sündhaftigkeit zu überwinden. Im Fegefeuer zu verbüßende Zeiten konnten mit Ablässen, die ihren Preis und ihren genau befristeten Wert hatten, aufgewogen werden, so dass im Spätmittelalter ein regelrechtes „Rechnungswesen für das Jenseits“ entstand. In der Vorlesung wird aufgezeigt werden, wie dieses moralisch aufgeladene wirtschaftliche Denken alle Bereich des mittelalterlichen Lebens prägte und welche Auswirkungen es hatte.
Empfohlene Literatur:
Norbert Götz, ‚Moral economy’: its conceptual history and analytical prospects, in: Journal of Global Ethics, 11 (2015), S. 147-162 (http://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/17449626.2015.1054556); Wolfgang Streeck/Jens Beckert (Hrsg.), Moralische Voraussetzungen und Grenzen wirtschaftlichen Handelns (= MPIfG Working Paper. 07/6). Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln 2007 (http://www.mpifg.de/pu/mpifg_fo/fb3.pdf); John Bohstedt, The Moral Economy and the Discipline of Historical Context, in: Journal of Social History 26 (1992), S. 265–284; E. P. Thompson, The Moral Economy of the English Crowd in the Eighteenth Century, in: Past & Present 50 (1971), S.. 76–136. - Klaus Grubmüller/ Markus Stock (Hg.): Geld im Mittelalter. Wahrnehmung – Bewertung - Symbolik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005; Almut Schneider, Zwischen avaritia und curiositas: Wahrnehmungsweisen von Geld in Mittelalter und Früher Neuzeit, in: Was ist Geld?, hg. v. Susanne Peters, Wiesbaden 2017, S. 175-202; Autor: Almut Schneider The Idea of a Moral Economy: Gerard of Siena on Usury, Restitution, and Prescription, hg. v. Lawrin Armstrong, Toronto 2016; John T. Noonan, The scholastic analysis of usury. Harvard University Press, Cambridge1957.

 

Multikulturalismus und kulturelle Vielfalt

Dozent/in:
Georg Toepfer
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Blockseminar
Termine:
Einzeltermin am 29.6.2018, 12:00 - 18:00, U2/01.36
Einzeltermin am 30.6.2018, 9:00 - 18:00, U2/01.36
Einzeltermin am 1.7.2018, 9:00 - 16:00, U2/01.36
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzuordnung praktische Philosophie und philosophische Anthropologie:
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule;
BA-Philosophie: Basismodul 2+4 (pPh. + pha), Aufbaumodul 1 (pPh), Vertiefungsmodul 3 (phA);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pPh), Schwerpunktmodul phil Anth1 + 2; Freie Spezialisierung I+II;
LA-Gym: Basismodul 2+4 (pPh+phA), Vertiefungsmodul LA4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2+4 (pPh+phA); EWS-Module 1+2.
Inhalt:
›Diversität‹ hat sich zu einem wichtigen Referenzpunkt in den Lebens- und Sozialwissenschaften entwickelt: Schulen und Universitäten regeln Chancengleichheit im Namen von Diversität, Unternehmen formen eine heterogene Belegschaft im Rahmen eines »Diversitätsmanagements«, Migrationsbewegungen haben die alte Debatte um den Multikulturalismus wieder belebt und für den Naturschutz ist ›Biodiversität‹ ein zentrales Ziel. Durch seine vielfache Adressierbarkeit ist ›Diversität‹ zu einem politisch hochgradig überformten, theoretisch jedoch weithin unterbestimmten Begriff geworden. Im Seminar werden unterschiedliche Formen der Konzeptualisierung von Multikulturalismus und Diversität vorgestellt und diskutiert. Angesprochen werden dabei u.a. Fragen nach der Typisierung von Menschen und anderen Lebewesen, dem Diskurs um Anerkennung marginalisierter Identitäten und dem Zusammenleben in einer globalisierten Welt. Grundlage des Seminars bilden Texte aus der gegenwärtigen Debatte, die als digitale Dateien zur Verfügung gestellt und vor Beginn des Seminars gelesen werden sollten.
Empfohlene Literatur:
Zur Einführung: Volker M. Heins: Der Skandal der Vielfalt. Geschichte und Konzepte des Multikulturalismus, Frankfurt am Main 2013

 

Perspektivwechsel. Judentum und Christentum aus der Sicht des jeweils Anderen [Perspektivwechsel]

Dozentinnen/Dozenten:
Susanne Talabardon, Jürgen Bründl
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Di, 12:15 - 13:45, U2/01.33
Di
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung zur Lehrveranstaltung vom 19. März 2018, 10:00 Uhr 27. April 2018, 23:59 Uhr im FlexNow!

Modulzuordnung für Judaist/innen:

BA-Hauptfach Jüdische Studien:
  • A/H 1a und b (Basismodule 1 und 2);
  • A/H 2 (Aufbaumodul 2)

BA-Nebenfach Jüdische Studien und Judaistik 45:
  • A/N-45 1; A/N-45 2; (Aufbaumodule 1 und 2;
  • V/N-45 1a (Vertiefungsmodul 1)

BA-Nebenfach Jüdische Studien und Judaistik 30
  • A/N-30 1; A/N-30 2; (Aufbaumodule 1 und 2)
  • V/N 30 1a; (Vertiefungsmodul 1)
Inhalt:
In der Vorlesung werden zentrale Themen der beiden Religionen wie Schöpfung, Gotteslehre, Tora bzw. Gesetz vorgestellt und aus der Sicht der jeweils anderen Religion kommentiert. Ferner sollen die jüdisch-christlichen Dialoge der Gegenwart vorgestellt und analysiert werden. Auch wenn die Unternehmung als Vorlesung deklariert ist, wird (mehr als sonst üblich) Zeit für Gespräche, Kommentare und Diskussionen eingeplant
Empfohlene Literatur:
M. C. Boys, Has God Only One Blessing? Judaism as a Source of Christian Self-Understanding, New York Mahwah 2000. T. Frymer-Kensky u.a., Christianity in Jewish Terms, Westview Press 2000.
M.S. Kogan, Opening the Covenant: A Jewish Theology of Christianity, Oxford, New York 2008.
M.A. Krell, Intersecting Pathways: Modern Jewish Theologians in Conversation with Christianity, Oxford, New York 2003.
W. Jacobs, Christianity through Jewish Eyes: The Quest for Common Ground, HUC Press 1974.
Schlagwörter:
Religionswissenschaft; Zentrum für Interreligiöse Studien

 

QÜ: Judentum – Christentum – Islam: Zur Geschichte der Konversion im Alten Reich

Dozent/in:
Michaela Schmölz-Häberlein
Angaben:
Quellenkundliche Übung, 2 SWS, ECTS: 4
Termine:
Di, 10:15 - 11:45, KR12/00.16

 

Religionskritik

Dozent/in:
Katharina Eberlein-Braun
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Zentrum für Interreligiöse Studien, Grundmodul Dogmatik, EWS-Module, Modul Religionswissenschaft - Das Seminar beginnt am 16.04.2018!!!
Termine:
Mo, 10:00 - 12:00, U2/01.30

 

Religiöse Vielfalt: Ostanatolien als kulturelle Kontaktzone

Dozent/in:
Elke Hartmann
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS
Termine:
Mo, 18:15 - 19:45, U11/00.16
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Diese Veranstaltung ist belegbar für Elite-MA Modul PRel1: Geschichte der Religionen im Vorderen Orient (Modulprüfung:Portfolio)
Raumänderung: Am 23.04. findet die Lehrveranstaltung abweichend in Raum U11/00.24 statt
Inhalt:
(Ost-)Anatolien kann in besonderem Maße als Kontaktzone der Imperien, Kulturen und Religionen gelten. Die Vorlesung beleuchtet die Geschichte dieser Region unter dem Vorzeichen ihrer religiösen und konfessionellen Vielfalt und der wechselseitigen Austauschprozesse und stellt einige der vertretenen Religionsgemeinschaften vor.

 

Religiosität heute. Religionssoziologische Befunde und religionspädagogische Perspektiven

Dozent/in:
Konstantin Lindner
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, ECTS: 5, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium
Termine:
Do, 8:00 - 10:00, U2/00.25
Aufgrund eines Kommissionstermins beginnt die Vorlesung erst am 19.04.2018
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Modulzuordnung:
  • Lehramt GS/MS/RS/Gym mit Unterrichtsfach Kath. Religionslehre: Religionspädagogik, Pastoraltheologie, Kirchenrecht und Liturgiewissenschaft. Grundlagenmodul II
  • B.Ed. Berufl. Bildung mit Unterrichtsfach Kath. Religionslehre: Religionspädagogik, Pastoraltheologie, Kirchenrecht und Liturgiewissenschaft. Grundlagenmodul II
  • B.A. Theologische Studien: Religionspädagogik, Pastoraltheologie, Kirchenrecht und Liturgiewissenschaft. Grundlagenmodul II
  • M.Sc. Wirtschaftspädagogik mit Unterrichtsfach Kath. Religionslehre: Religionspädagogik, Pastoraltheologie, Kirchenrecht und Liturgiewissenschaft. Grundlagenmodul II
  • M.A. Religion und Bildung: Religion in Bildungskontexten. Mastermodul
  • Lehramt GS/MS/RS ohne Kath. Religionlehre UND Lehramt GS/MS mit Didaktikfach Kath. Religionslehre: Theologie in Gesellschaftswissenschaften. Modul A [1,5 oder 3,5 ECTS-Punkte]
  • Lehramt GS/MS/RS ohne Kath. Religionlehre UND Lehramt GS/MS mit Didaktikfach Kath. Religionslehre: Theologie in Gesellschaftswissenschaften. Modul B [3 ECTS-Punkte]


Prüfung:
  • Religionspädagogik, Pastoraltheologie, Kirchenrecht und Liturgiewissenschaft. Grundlagenmodul II: mündliche Prüfung (20 Min.) oder schriftliche Hausarbeit über Inhalte dieser Vorlesung und eines zugehörigen Seminars (Die Prüfungsart wird durch den/die Dozenten/in zu Beginn des Seminars festgelegt.)
  • Religion in Bildungskontexten. Mastermodul: mündliche Prüfung (30 Min.) über die Vorlesungsinhalte, die Inhalte einer weiteren Religionspädagogik-/Religionsdidaktik-Lehrveranstaltung und über im Selbststudium angeeignete wissenschaftliche Literatur
  • Theologie in Gesellschaftswissenschaften. Modul A [3,5 ECTS-Punkte]: mündliche Prüfung (20 Min.; über die Inhalte der Vorlesung)
  • Theologie in Gesellschaftswissenschaften. Modul B [3 ECTS-Punkte]: mündliche Prüfung (20 Min.; über die Inhalte der Vorlesung)

An-/Abmeldung zwischen 26.02. und 16.04.2018 über FlexNow
Inhalt:
Dass Kinder und Jugendliche gegenwärtig zunehmend entkirchlicht, gleichwohl aber nicht a-christlich oder gar a-religiös sozialisiert werden, stellt für religionspädagogisches Handeln eine zentrale Herausforderung dar. In der Vorlesung werden im Rekurs auf religionssoziologische Theorien und Befunde Einordnungen zu gegenwärtigen Umgangsformen mit Religion und Religiosität vorgenommen - gerade angesichts der voranschreitenden Pluralisierung und den damit einhergehenden Individualisierungs- wie auch Enttraditionalisierungstendenzen. Unter anderem anhand von Ergebnissen empirischer Studien wird nachvollzogen, wie es um „die“ religiöse Praxis Heranwachsender bestellt ist. Ausgehend davon werden Perspektiven religiöser Bildung entfaltet, die auf den gegenwärtigen sozioreligiösen Befund reagieren: Unter anderem Möglichkeiten und die Reichweite eines „Theologisierens" mit Kindern und Jugendlichen, aber auch Fragen hinsichtlich einer Identitätsbildung im Horizont von Religion gilt es dabei, in den Blick zu nehmen.

 

S/HS: Jüdisch-deutschsprachige Literatur in der Bukowina: „Wo Menschen und Bücher lebten (Paul Celan)“

Dozent/in:
Iris Hermann
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 8, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Fr, 10:00 - 12:00, U11/00.25
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Seminar mit Exkursion nach Czernowitz

Anmeldung/Abmeldung über Flex-Now vom 19.März, 10:00 Uhr bis 27. April 2018, 23:59

Höchstteilnehmerzahl: 30
Teilnahmevoraussetzungen: Für BA Germ. Studierende: Abgeschlossenes Basismodul NDL. Der vorherige Besuch der literaturwissenschaftlichen Übung/Einführung II wird empfohlen. Darüber hinaus gelten für alle Studiengänge die in den jeweiligen Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen.
Noten-/Punkterwerb: Referat/Arbeitsgruppe, Hausaufgaben, Seminararbeit. Die Textkenntnis wird vorausgesetzt.

Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.
Modulzugehörigkeit:
BA Germanistik:
  • Vertiefungsmodul NdL (6 ECTS, mündliche Prüfung)

MA Neuere deutsche Literatur: Geschichte, Gegenwart, Vermittlung:
  • Neuere deutsche Literaturgeschichte / Erweiterung: (je 8 ECTS, Hausarbeit)
  • Literaturtheorie und Kulturwissenschaft / Erweiterung (je 8 ECTS, Hausarbeit)
  • Profilmodul im gewählten Fachteil (6 ECTS, mündliche Prüfung)

MA Germanistik:
  • Neuere deutsche Literatur: Literaturgeschichte I (8 ECTS, Hausarbeit)
  • Neuere deutsche Literatur: Literaturgeschichte II (8 ECTS, Hausarbeit)
  • Neuere deutsche Literatur: Kulturwissenschaft und Literaturtheorie (4 ECTS, mündl. Prüfung)

MA Germanistik: Literaturwissenschaft und Vermittlung:
  • Literaturgeschichte I: Neuere deutsche Literatur / Erweiterung: (je 8 ECTS, Hausarbeit)
  • Literaturtheorie und Kulturwissenschaft / Erweiterung (je 8 ECTS, Hausarbeit)
  • Profilmodul (6 ECTS, mündliche Prüfung)

LA Deutsch:
  • Intensivierungsmodul (8 ECTS, Hausarbeit)
  • Examensmodul (6 ECTS, mündl. Prüfung)
  • Wahlpflichtmodul (8 ECTS, Hausarbeit)

BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch:
  • Examensmodul (6 ECTS, mündliche Prüfung)

MA WiPäd:
  • MA-Aufbaumodul, Fachteil NdL (8 ECTS, Hausarbeit)


Modulzugehörigkeit für Jüdische Studien
BA-Hauptfach
  • V/H 1 (Seminar, 6 ECTS);
  • V/H2a und 2b (Exkursion, 7 ECTS)
BA-Nebenfach 45
  • V/N45 1a (Seminar, 4 ECTS) und 2a (Seminar, 6 ECTS),
  • V/N45 1 b (Exkursion, 7 ECTS)
BA-Nebenfach 30
  • V/N30 1 b (Exkursion, 7 ECTS)
Inhalt:
Der Czernowitzer Germanist Petro Rychlo schreibt über die Literatur der Bukowina:

„Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts etablierte sich in der Bukowina eine deutschsprachige Literatur als Teil des allgemeinen österreichischen Literaturprozesses. Es erschienen literarische Jahrbücher und Almanache, Gedichte, Prosabände und Theaterstücke. Die meisten dieser Dichter stammten aus assimilierten jüdischen Familien. Ihre Urgroßväter wanderten seinerzeit unter dem liberalen und judenfreundlichen Kaiser Joseph II. in die Bukowina ein und ließen sich hier nieder. Sie strebten die deutsche Kultur an und erzogen ihre Kinder im Sinne der deutsch-jüdischen Symbiose.

Unter Kaiser Franz Joseph I. erreichte die jüdische Gemeinde in Czernowitz ihre Blütezeit. Sie machte zur Jahrhundertwende etwa ein Drittel der gesamten Bevölkerung der Stadt aus, die damals über 100.000 Einwohner zählte. Obwohl die jüdische Gemeinde von Czernowitz nie allzu sehr einheitlich war und von Zeit zu Zeit in heftige, freilich recht harmlose innere Konflikte zwischen Orthodoxen und Chassiden, Liberalen und Zionisten geriet, dominierte hier immer die assimilierte Schicht der gebildeten Juden, die als Industrielle, Bankiers, Kaufleute, Rechtsanwälte, Ärzte, Gymnasial- und Universitätsprofessoren tonangebend waren, im Alltag wie auch im öffentlichen Leben überhaupt. Ihre Umgangssprache war weder Jiddisch noch Hebräisch, sondern Deutsch, und als solche waren sie glühende Anhänger der deutschen Bildung und Kultur. Aus diesem bürgerlichen Stand kamen hauptsächlich die deutsch-jüdischen Dichter der Bukowina, die mit den großen Vorbildern der deutschen Klassik – von Goethe, Schiller, Hölderlin und Heine bis Rilke, Trakl, Stefan George und Gottfried Benn – aufwuchsen. Dabei wohnen in ihren Werken fast immer – bewusst oder unbewusst – auch wichtige Elemente der jüdischen Kultur – mythologische Vorstellungen, die mit ihren Wurzeln noch an biblische Zeiten reichen, in denen das Echo tragischer Kollisionen und nationaler Katastrophen mitklingen, moralische Imperative, welche die Besonderheiten des Sittenkodex und der Lebensrealien des Alltags der Juden im Laufe ihrer tausendjährigen Geschichte widerspiegeln. Hier verflochten sich dicht miteinander Jeremias Klagelieder und militante Aufrufe des Bar Kochba, Salomos Gesänge und Davids Psalmen, chassidische Legenden und mystische Vorsehungen der Kabbala. Zugleich erhielt diese Dichtung recht spürbare Impulse seitens ukrainischer oder rumänischer Folklore und wurde auch von diesen Kulturen sehr positiv befruchtet.“

Wir lesen Werke der wichtigsten Vertreter und Vertreterinnen dieser bedeutenden Enklave jüdischen deutschen Lebens in Mitteleuropa (im Mittelpunkt: Karl Emil Franzos, Paul Celan und Rose Ausländer). Höhepunkt des Seminars wird eine Exkursion nach Czernowitz und Lemberg (Partneruniversität der Universität Bamberg) sein, zu den alten Zentren der Bukowina (heutige Ukraine), die im Mai/Juni stattfinden wird. Nähere Informationen dazu in der ersten Sitzung.

 

V, Die jüdisch-deutschsprachige Literatur der Bukowina

Dozent/in:
Iris Hermann
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 2, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Interreligiöse Studien, Modulstudium
Termine:
Mi, 8:30 - 10:00, LU19/00.09
Mi
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 19. März 2018 (10:00 Uhr) bis 27. April 2018 (23:59 Uhr) über FlexNow!

Teilnahmevoraussetzung: Für alle Studiengänge gelten die in den jeweiligen Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen.

Modulzuordnungen:
BA Germanistik:
  • Basismodul: Grundlagen-/Epochenvorlesung (2 ECTS);
  • Aufbaumodul NdL I (2 ECTS)

MA Neuere deutsche Literatur: Geschichte , Gegenwart, Vermittlung: (ab Wintersemester 2016/17)
  • Neuere deutsche Literaturgeschichte / Erweiterung: (je 2 ECTS)
  • Literaturtheorie und Kulturwissenschaft / Erweiterung (je 2 ECTS)

MA Germanistik:
  • Neuere deutsche Literatur: Literaturgeschichte I (8 ECTS, Hausarbeit)
  • Neuere deutsche Literatur: Literaturgeschichte II (8 ECTS, Hausarbeit)
  • Neuere deutsche Literatur: Kulturwissenschaft und Literaturtheorie (4 ECTS, mündl. Prüfung)

MA Germanistik: Literaturwissenschaft und Literaturvermittlung
  • Literaturgeschichte 1: Neuere deutsche Literatur / Erweiterung: (je 2 ECTS)
  • Literaturtheorie und Kulturwissenschaft / Erweiterung (je 2 ECTS)

LA Deutsch:
  • Basismodul NdL (2 ECTS)
  • Aufbaumodul NdL I (2 ECTS)
  • Examensmodul NdL (LA Gymnasium 2 ECTS)

BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch:
  • Basis- oder Aufbaumodul I NdL (2 ECTS)

BA BWL, Studienschwerpunkt WiPäd II
  • Pflichtbereich Deutsch: Fortführung in NdL (altes Modulhandbuch, 2 ECTS);
  • Unterrichtsfach Deutsch: Aufbaumodul NdL (2 ECTS)

MA WiPäd:
  • Master-Aufbaumodul, Fachteil NdL (2 ECTS)

Studium Generale (2 ECTS)
Modulzugehörigkeit Jüdische Studien
  • BA-Hauptfach: V/H1 (Vorlesung ohne Prüfung 2 ECTS; mit Hausarbeit 4 ECTS)
  • BA Nebenfach 45: V/N45 1a (Vorlesung mit mdl. Prüfung, 3 ECTS) und V/N-45 2a (schriftl. 6 ECTS)
Inhalt:
Der Czernowitzer Germanist Petro Rychlo schreibt über die Bukowina : Czernowitz, die Hauptstadt des ehemaligen habsburgischen Kronlandes Bukowina, einer Gegend, in der Menschen und Bücher lebten (Paul Celan), war der Fliegende Holländer der Geschichte. In den letzten 250 300 Jahren wechselte die Stadt ihre Herrscher, staatlichen Regime und Nationalfahnen wie Handschuhe. Sie war fürstlich-moldauisch, sultanisch-osmanisch, k.u.k.-österreichisch-ungarisch, königlich-rumänisch, kommunistisch-sowjetisch. Heute ist sie ukrainisch. Dementsprechend wechselte auch ihr Name: Czernowitz Cernauti Cernovcy Cernivci bis zu dem von der Fantasie eines ihrer ironischsten Söhne, Gregor von Rezzori, geprägten, auf der geografischen Mappe kaum existierenden, auf der Literaturkarte durchaus realen Tschernopol ( Ein Hermelin in Tschernopol ). Eine schlicht fantastische Stadt, deren Periphrasen eine geistreiche poetische Amplifikation bilden: Babylon des südöstlichen Europas , das zweite Kanaan , Jerusalem am Pruth , Alexandrien Europas , das kleine Wien usw., eine Stadt, in der etwa ein Dutzend verschiedener Nationalitäten lebte und wo jeden Tag ein halbes Dutzend Sprachen klang, wo eine einzigartige Symbiose germano-romano-slawisch-jüdischer Kultur mit ihrer polyethnischen Buntheit und ihrem kosmopolitischen Geist bestand.

Insbesondere die reiche deutschsprachige Literatur im 19. Und 20. Jahrhundert war Ausdruck dieser reichen Kultursymbiose, die wir zumindest im Ansatz untersuchen wollen. Im Mittelpunkt steht die jüdische Literatur, allen voran Karl Emil Franzos, Paul Celan und Rose Ausländer. Im Mai/Juni führen wir gemeinsam mit den Seminarteilnehmern (zur gleichen Thematik) eine Exkursion durch, die uns nach Czernowitz und Lemberg führt. Nähere Informationen in der ersten Sitzung.

 

Vergleichende Religionswissenschaft - Komparative Theologie - Interreligiöser Dialog: Was wann und warum? [Vergleichen von Religion]

Dozent/in:
Susanne Talabardon
Angaben:
Seminar, benoteter Schein, ECTS: 6, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Keine Vorkenntnisse vonnöten. Neugierde und Bereitschaft zur intensiven Textarbeit. Hebräischkenntnisse, egal welchen Ausmaßes, werden begeistert aufgegriffen, bilden aber keine Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme am Seminar.
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, KR12/02.05
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung zur Lehrveranstaltung vom 19.03.2018, 10:00 Uhr bis 27.04.2018, 23:59 Uhr im FlexNow!

Modulzugehörigkeit für Jüdische Studien und Judaisten:
BA-Hauptfach Jüdische Studien:
  • B/H 3 (Religionswissenschaft)

BA-Nebenfach Jüdische Studien und Judaistik 45:
  • V/N-45 1a (Themen interreligiöser Kontakte), Vertiefungsmodul 1

BA-Nebenfach Jüdische Studien und Judaistik 30:
V/N 30-1 (Themen interreligiöser Kontakte), Vertiefungsmodul 1
Inhalt:
Die Diskussion darüber, ob und wie Religionen miteinander Umgang pflegen, gehört mittlerweile zum gesellschaftlichen Standardrepertoire von Stammtischen bis hin zu akademischen Konferenzen. Studiengänge, diesbezügliche Konzepte und neue wissenschaftliche Zugänge florieren. Manchmal derart, dass mensch dabei ein wenig die Übersicht verliert. Das Seminar soll daher dazu dienen, gewissermaßen noch einmal von vorn zu denken: Warum sollten Religionen überhaupt miteinander verglichen und/oder ins Gespräch gebracht werden? Welche Methoden taugen für welche Fragestellungen? Was leisten die derzeit (meist-)propagierten Konzepte und Wissenschaftszweige für dieses Ansinnen?
Empfohlene Literatur:
  • The Wiley-Blackwell companion to inter-religious dialogue (2013). Chichester, West Sussex, UK: Wiley Blackwell (Wiley-Blackwell companions to religion).
  • Cheetham, David; Pratt, Douglas; Thomas, David (2013): Understanding interreligious relations. First edition. New York, New York: Oxford University Press.
  • Forward, Martin (2001): Inter-religious dialogue. A short introduction. Oxford: Oneworld.
  • Kripal, Jeffrey J. et al. (2014): Comparing religions. Coming to terms.Chichester: Wiley-Blackwell.
  • Meʼir, Efrayim (2016): Interreligiöse Theologie. Eine Sichtweise aus der jüdischen Dialogphilosophie. Hg. v. Elke Morlock. Berlin, Jerusalem: De Gruyter Oldenbourg; Magnes.
Schlagwörter:
Religionswissenschaft; Zentrum für Interreligiöse Studien

 

Zentrale Texte christlicher Glaubenslehre

Dozent/in:
Daniel Munteanu
Angaben:
Seminar, benoteter Schein, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich
Termine:
Mo, 12:00 - 14:00, LU19/00.08
ab 16.4.2018
Inhalt:
In diesem Seminar werden wir uns mit den wichtigsten Aspekten der christlichen Theologie beschäftigen: Schöpfungstheologie, Christologie, Pneumatologie (Lehre über den Heiligen Geist), Trinitätstheologie und Eschatologie (Lehre über die letzten Dingen , Auferstehung, ewiges Leben). Hier werden Fragen besprochen wie z.B.: Worin unterscheidet sich der christliche Glaube vom Glauben der Weltreligionen? Wie kam es zur Bildung der christlichen Dogmen über Christus, den Heiligen Geist, die Trinität und das ewige Leben (Auferstehungstheologie)? Um die zentralen Inhalte des christlichen Glaubens zu erschließen, werden wir sowohl die Geschichte der christlichen Lehre analysieren als auch ausgewählte Texte der zeitgenössischen Theologie besprechen.
Das Seminar eignet sich als kirchengeschichtliches, systematisches und interreligiöses Seminar, sowie für EWS.



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