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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Klassische Philologie und Philosophie >> Philosophie >> Philosophie LA >>

Basismodul 4: Philosophische Anthropologie

 

"Was ist der Mensch? Was will die Philosophie? Heidegger vs. Cassirer"

Dozent/in:
Jens Wimmers
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Do, 14:00 - 16:00, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 3, 4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2, 3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodule phA 1+2; freie Spezialisierung 1+2;
LA-Philosophie: Basismodule 3, 4; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
Bei den Davoser Hochschulkursen 1929 trafen Martin Heidegger (1889 - 1976) und Ernst Cassirer (1874 – 1945) aufeinander. Die spannende Auseinandersetzung der beiden Vertreter ganz unterschiedlicher Ausrichtungen des Denkens wollen wir nachvollziehen und an thematischen Schwerpunkten diskutieren. Heidegger und Cassirer präsentierten sich als Nachfolger der Kantischen Philosophie und stellten (zunächst) ihre Ansichten zur Frage „Was ist der Mensch?“ gegeneinander. Die Kultur- bzw. Sprachphilosophie Cassirers und die ontologisch-phänomenologische Lebensphilosophie Heideggers zeigen ganz unterschiedliche Perspektiven auf diese zentrale Frage der Philosophie. Für die anwesenden Studenten stellte sich in den Schweizer Bergen dann aber auch die Frage, welche Philosophie man wählen sollte.
Wir lesen Auszüge aus Cassirers „Philosophie der symbolischen Formen“ (1923) bzw. „Versuch über den Menschen“ (1944) und Heideggers „Sein und Zeit“ (1927) sowie einzelne Aufsätze, die im Seminar zur Verfügung gestellt werden.

 

Aristoteles: Nikomachische Ethik

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Schäfer, Sabine Vogt
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Die Teilnahmekapazität an diesem Seminar ist beschränkt auf 25 TN
Termine:
Mo, 14:00 - 16:00, U5/01.17
Beginn am 02.05.2022
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA Philosophie: Basismodul 2+4, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1+3
LA Philosophie: Basismodul 2+4, Vertiefungsmodul LA 4
MA Philosophie: Kernmodul 1, Freie Spezialisierung 1+2;

Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Siehe Richtlinien Modulhandbuch. Da die Aufnahmekapazität des Kurses beschränkt ist, können höchstens 25 Studierende vonseiten der Philosophie teilnehmen.
Inhalt:
Die Nikomachische Ethik des Aristoteles ist ein Haupttext der antiken Philosophie, auf den sich ethische Debatten bis heute beziehen. Wir wollen uns diesem erstaunlichen Werk in einem interdisziplinären Seminar widmen, in dem Klassische Philologie und Philosophie ihren Beitrag zum Verständnis leisten sollen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den grundlegenden Anfangspassagen der Schrift, sowie ausgewählten Stücken über einzelne Tugenden (z.B. Gerechtigkeit und Freundschaft), bevor ein Blick auf die Einschätzungen des Aristoteles darüber, welche Arten eines gelungenen Lebens es gibt, das Semester abschließen wird. Für die Auseinandersetzung mit dem Text stützen wir uns auf die kommentierte Übersetzung von Dorothea Frede aus der Reihe der Werke des Aristoteles des Akademie/de Gruyter Verlags (digital über die UB verfügbar). Die für das Seminar gebrauchten Textstücke werden im VC zugänglich gemacht. Empfohlen sei jedoch, dass neben dieser Übersetzung auch noch zusätzlich andere Übersetzungen oder, soweit kompetent machbar, der Originaltext herangezogen werden.
Nochmals zur Erinnerung: Die Teilnahmekapazität an diesem Seminar ist beschränkt!
Empfohlene Literatur:
Weiterführende Literatur wird im Semesterverlauf bekanntgegeben.

 

Das Verhältnis zwischen Philosophie und Leben. Systematische Einleitung in Begriff, Methode und Ziel der Philosophie.

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule; BA-Philosophie: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh. phA), Aufbaumodul 1 +2 (pPh, tPh), Vertiefungsmodul 1,2,3 (pPh, tPh, phA); Erw. Qualifikationen MA-Philosophie: Kernmodul 1,2 (pPh, tPh), Schwerpunktmodule pPh 1 + 2, phil Anth1 + 2; Freie Spezialisierung I+II; Erw. Grundlagen I+II MA-Public Ethics: Kernmodul 3 (pPh), Vertiefungsmodul 1, 2; Erw. Grundlagen der Ph., LA-Gym: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh, phA), Vertiefungsmodul LA4; LA-GS/HS/RS: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh, phA); EWS-Module 1+2.
Inhalt:
Wie verhalten sich Philosophie (als spekulativ-abstrakte, theoretische Reflexion) und Leben (als Inbegriff des konkreten praktischen Vollzuges von Tätigkeit) zueinander? Der Philosoph Johann Gottlieb Fichte setzte sie in einen bestimmten Gegensatz zueinander: „Beide, Leben und Spekulation, sind nur durcheinander bestimmbar. Leben ist ganz eigentlich Nicht = philosophiren und Philosophiren ist ganz eigentlich Nicht = leben; und ich kenne eigentlich keine treffendere Bestimmung beider Begriffe als diese.“
Damit stellen sich gleich zwei entscheidende Fragen an die Philosophie:
1. Was ist Philosophie? (Begriff der Philosophie im Verhältnis zum Begriff des Lebens)
2. Wozu Philosophie? (Zweck der Philosophie im Verhältnis zum Zweck des Lebensganzen).
Beide Fragen sind also zu verbinden mit dem Grundthema der Veranstaltung: dem Verhältnis von Philosophie und Leben. Die Philosophie muss sich oft die Frage gefallen lassen, was sie – und ihre Vertreterinnen und Vertreter, also wir als Philosophierende ‑ denn mit dem Leben zu tun habe. Einleuchtend ist die Forderung: Philosophie soll das Leben begreifen, aber nicht ersetzen. Aber lässt sich das Leben begreifen? Soll man es denn überhaupt begreifen, warum nicht einfach leben? Umgekehrt formuliert: Kann man das Leben nicht auch ohne Philosophie leben? Oder gehört Philosophieren etwa doch zum ‚wahren‘ Leben? Um den Vorwurf, Philosophie und Philosophinnen/Philosophen hätten mit dem Leben nichts zu tun, ernstnehmen zu können, muss die Gegenfrage gestellt werden: welche Philosophie hat mit welchem Leben etwas oder eben auch nichts zu tun?
In der Veranstaltung soll mit dem Begriff der Philosophie und ihrer Verortung im Lebenganzen auch eine Rechtfertigung verbunden werden, warum und in welchem Sinne Philosophie für das Leben nicht nur wichtig, sondern vielleicht sogar unverzichtbar sein dürfte. Damit soll auch auf ein unterstelltes unmittelbar praktisches Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingegangen werden: es ist gut und wichtig, wenn Philosophinnen und Philosophen ihre Tätigkeit vor sich selbst und vor der Gesellschaft begründen und rechtfertigen können. Und es ist ebenso gut und wichtig, wenn Nicht-(Hauptfach-)Philosophen einen Begriff und eine Rechtfertigung vom dem erhalten, was Philosophie ist und was Philosophen tun.

Die Veranstaltung findet durchgängig in der Form eines sokratischen Dialogs statt. Erwartet werden stetige Mitarbeit durch Selbstdenken und Diskussionsbereitschaft; versprochen werden im Gegenzug tiefgreifende Erkenntnisse für Wissenschaft und Leben.
ECTS-Punkte können durch regelmäßige aktive Teilnahme sowie einen abschließenden Essay (bzw. Hausarbeit) erworben werden.
Empfohlene Literatur:
Reinhard Lauth: Begriff, Begründung und Rechtfertigung der Philosophie. München 1967.
Weitere Literaturhinweise erfolgen im Verlauf des Seminars.

 

Der Begriff der Welt in der Philosophie des 20. Jahrhunderts

Dozent/in:
Sebastian Meisel
Angaben:
Seminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung
Termine:
Blockveranstaltung 29.7.2022-31.7.2022 Fr, Sa, So, 10:00 - 18:00, U2/02.27
Vorbesprechung: Montag, 25.4.2022, 16:00 - 17:00 Uhr, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh, phA), Aufbaumodul 1+2 (pPh, tPh), Vertiefungsmodul 1,2,3 (pPh, tPh, phA); MA-Philosophie: Kernmodul 1,2 (pPh, tPh), Schwerpunktmodule pPh 1+2, phA 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich LA-Gym: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh, phA), Vertiefungsmodul LA4; LA-GS/HS/RS: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh, phA)
Inhalt:
Der Begriff der Welt scheint in seiner Einfachheit fast nicht zu übertreffen. Immerhin "haben" wir alle irgendwie "Welt". Betrachtet man den Begriff dennoch genauer, so erscheinen die vielfachen Facetten. Ist eine "Um-Welt" dasselbe wie eine "Mit-Welt"? Ist Kosmos, Natur und Welt am Ende doch irgendwie gleich? Scheinbar ist doch die Welt conditio sine qua non einer umfassenden philosophischen Betrachtung und umso staunenswerter ist, dass der Begriff erst im frühen 20. Jahrhundert wieder zu einer Renaissance fand. Die Phänomenologie von Edmund Husserl und seinen Nachfolger:innen erreichte überhaupt erst wieder einen Zugang zur "Welt" und in dieser Tradition will auch das Seminar sich diesem Begriff widmen. Ausgehend von Edmund Husserl, über Martin Heidegger und Eugen Fink, hin zu Hans Georg Gadamer und Hannah Arendt bis schließlich zu den französischen Existenzialisten und Poststrukturalisten soll der Begriff der Welt erschlossen werden. Es ist verständlich, dass dabei nicht jeder Vereinzelung und Abzweigung nachgegangen werden kann, sondern das Seminar soll helfen, das Problem "der Welt" überhaupt zu verstehen und eigene Konzepte hierzu zu entwickeln. Das Seminar ist als Exkursion konzipiert, um nicht nur über die Welt zu sprechen, sondern auch in dieser zu denken. Über den organisatorischen Ablauf wird bei der Vorbesprechung am 25.04.2022 gesprochen. Aufgrund des begrenzten Platzangebots ist es notwendig, sich bis zum 20.03.2022 per Mail unter sebastian.meisel@uni-bamberg.de anzumelden.
Empfohlene Literatur:
Edmund Husserl - Formale und transzendentale Logik. Versuch einer Kritik der logischen Vernunft
Martin Heidegger - Sein und Zeit
Hans Georg Gadamer - Wahrheit und Methode
Hannah Arendt - Vita Activa
Jean Paul Sartre - Das Sein und das Nichts

 

Der Kampf um Gerechtigkeit und Recht im kolonialen Mexiko: Bartolomé de las Casas und Juan Zapata y Sandoval

Dozent/in:
Florian König
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Gender und Diversität
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule;
BA-Philosophie: Basismodule 2, 4; Aufbaumodul 1 (pPh), Vertiefungsmodul 1+3 (pPh+phA);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pPh), Schwerpunktmodul pPh I + II, phA I+II Freie Spezialisierung I+II; Erw. Grundlagen I+II; public Ethics.
LA-Gym: Basismodule 2, 4; Vertiefungsmodul LA4; LA-GS/MS/RS: Basismodule 2, 4; EWS 1+2
Inhalt:
Im Seminar untersuchen wir die rechtsphilosophischen Positionen und Argumente von zwei Theologen der spanischen Spätscholastik, die als Anwälte der Indigenen, der Ausgebeuteten und Unterdrückten gelten.
Die beiden Autoren Bartolomé de las Casas (1484-1566) und Juan Zapata y Sandoval (1570-1630) ergänzen sich in vielerlei Hinsicht. Erstens: Ihre Lebenszeit knüpft aneinander an und umfasst gleichermaßen die Zeit der spanischen Eroberungen wie auch die Phase des zunehmenden Verwaltungsaufbaus in Mexiko. Zweitens: Der erste ist Spanier, der zweite schon Kreole, doch wirken sie mitunter an denselben Orten (Valladolid, Chiapas). Drittens: Beide gehen in ihren Theorien von der aristotelisch-thomistischen Tradition aus, kommen aber zu vergleichsweise unterschiedlichen Schlussfolgerungen für die Praxis.
Gerechtigkeit und Recht sind die beiden zentralen Begriffe ihres theoretischen wie praktischen Kampfes. In ihren Werken schreiben die beiden Autoren über die Rechtfertigung von Krieg und Landnahme, Sklaverei und Zwangsarbeit, Diskriminierung aufgrund von Ethnie und Herkunft, kirchliche und politische Teilhabe, übermäßige Ausbeutung und gerechte Tributzahlungen. Dabei richten sich die Spätscholastiker an ein Laienpublikum (somit keine Quaestiones!) und reichern ihre Argumente immer wieder mit Augenzeugenberichten an.
Ziel des Seminars ist es, mit den relevanten Problemen, Positionen und Argumenten vertraut zu werden und diese beurteilen zu können. Dazu bedienen wir uns hauptsächlich der Textanalyse und Diskussion. Kleine Schreibübungen und Denkaufgaben bereiten Sie auf die Prüfungsleistung vor. In einem philosophischen Essay setzten Sie sich argumentativ mit einem Primärtextstück auseinander. Das Seminar richtet sich vor allem an fortgeschrittene Philosophiestudierende und Studierende mit Hintergrundwissen
Empfohlene Literatur:
Wir lesen ausgewählte Teile der Werke von Las Casas und Zapata y Sandoval in deutscher Übersetzung: von Las Casas das „Traktat über die Indiosklaverei“ und „Einige Rechtsprinzipien zur Behandlung der westindischen Frage“; von Zapata y Sandoval Auszüge aus der Streitschrift „Über die distributive Gerechtigkeit und die ihr entgegengesetzte Bevorzugung von Personen“. Scans der Texte werden im VC-Kurs zur Verfügung gestellt. Auf Sekundärliteratur wird zu Beginn des Semesters verwiesen.

 

Ein Versuch der asiatischen Gemeinschaftsethik: Watsuji im modernen Kontext;

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Einzeltermin am 6.7.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.36
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2, 4; Aufbaumodule 1, Vertiefungsmodule 1, 3;
MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh 1+2, phA 1+2; freie Spezialisierung 1+2;
LA-Philosophie: Basismodule 2, 4; Vertiefungsmodul LA4; EWS 1+2
Inhalt:
Watsuji (Vorname: Tetsur , 1889-1960) ist ein japanischer Philosoph und bekannt für seine (trans-)kulturellen Forschungen, in denen vor allem das Klima und die Kultur als räumliche und zeitliche Dimension des Menschlebens originell thematisiert werden. Angesichts dergleichen Beobachtungen war Watsuji ferner bemüht, eine Ethik aus der japanischen / östlichen Perspektive zu entwickeln und dem westlichen Gegenstück gegenüberzustellen. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit seiner in diese besondere Moraltheorie einführenden Abhandlung Ethik als Wissenschaft vom Menschen und versuchen, diese Gedanken mit dem gegenwärtigen Kommunitarismus in Verbindung zu setzen. Primärliteratur: Watsuji, Tetsur , Ethik als Wissenschaft vom Menschen, 2011. ISBN: 9783534240357

 

Gerupfter mit Kellerbier - eine kulinarische Einführung in die Philosophische Ethik

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS
Termine:
Do, 14:00 - 16:00, MG1/00.04
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul 2 u. 4; Vertiefungsmodul 1 u. 2;
MA-Philosophie - Schwerpunktbereiche: praktische Ph. 1 u. 2; ph. Anthropologie 1 u. 2; freie Spezialisierung 1 u. 2;
LA-Philosophie: Basismodul 2 u. 4; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
Dass die Liebe durch den Magen geht, ist sprichwörtlich geworden, aber dass auch die Ethik entscheidend vom Magen abhängt, ist weniger bekannt. Dabei lassen sich aus diesem Organ alle wichtige Fragen der Ethik entwickeln. Und das soll in dieser Vorlesung geschehen, die eine Einführung in die Ethik darstellt. Als hungrige und bedürftige Wesen können wir der Moral nicht entweichen, stoßen dann aber auf die grundlegendsten Fragen unserer Existenz, bisweilen in Ektase und Völlerei. Keine Sorge: Wir werden nicht versuchen zu zeigen, dass die Moral bloß ein Produkt der Evolution ist oder erst nach dem Essen kommt. Doch die Moral ist sicher an unsere biologische Natur rückgebunden, von der aus wir das Gute als eigenständige Wirklichkeit und zutiefst vernünftig betrachten. Was damit gemeint ist, wird Ihnen in der Vorlesung ebenso mundgerecht serviert wie die wichtigsten ethischen Theorien und die Antwort auf die große Frage, was eigentlich gut ist. Aber das ist keineswegs alles: Zu jedem Menu gehört natürlich das Rauchbier. Das Seminar Themen und Methoden der angewandte Ethik von Kollegen Prof. Dr. Marcus Düwell findet parallel zur Vorlesung statt. Beide Veranstaltungen ergänzen sich gegenseitig, auch wenn sie unabhängig voneinander besucht werden können. Aber jedes Nachdenken über philosophische Ethik führt notwendig zur Frage, was es eigentlich konkret in der Wirklichkeit bedeutet, sich im Denken zu orientieren. Daher haben wir mit Vorlesung und Seminar ein umfassendes Menu konzipiert: Rauchbier kommt erst nach Genuss des Gesamtmenus zu seinem Recht.

 

Karl Marx: Die theoretischen Grundsätze, wie sie in den Frühschriften entwickelt werden und die Frage nach ihrer Relevanz für die Gegenwart.

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 13.5.2022, Einzeltermin am 3.6.2022, 10:00 - 14:00, U5/02.23
Einzeltermin am 10.6.2022, 10:00 - 14:00, U2/01.33
Einzeltermin am 24.6.2022, Einzeltermin am 1.7.2022, 10:00 - 14:00, U5/02.23
Einzeltermin am 15.7.2022, 10:00 - 14:00, U5/02.17
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2, 3, 4; Aufbaumodule 1, 2; Vertiefungsmodule 1, 2, 3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1, 2; Schwerpunktmodule pPh 1+2, phA 1+2; freie Spezialisierung 1+2;
LA-Philosophie: Basismodule 2, 3, 4; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
Es ist klar, der Kapitalismus besteht nach wie vor, weltweit: Das Thema bleibt, Marx auch. Also sollte man Marx auch diskutieren. Gilt noch sein kategorischer Imperativ aus der Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist, ? Gilt noch seine Theorie der Entfremdung, nach der die Herrschaft der Ökonomie über die Menschen prinzipiell ein inhumanes System darstellt? Wie hält man es mit Marx? Das ist die Gretchenfrage. Die Arbeiterbewegung und der Sozialismus, denen Marx die theoretische Grundlage verlieh, ist ein historisches Faktum, ein beispielloses Weltereignis der Moderne. Riesige sozialistische Staaten sind gegründet worden, die Sowjetunion, die Volksrepublik China, kommunistische Parteien und Bewegungen in allen Kontinenten. Die Beurteilung dieser Realitäten ist natürlich noch etwas anderes als die Feststellung ihrer Faktizität. Wir werden in diesem Seminar kritisch die theoretischen Grundlagen herausarbeiten.

 

Philosophie & Narration

Dozent/in:
Alexander Fischer
Angaben:
Seminar
Termine:
Einzeltermin am 15.7.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.26
Blockveranstaltung 16.7.2022-17.7.2022 Sa, So, 10:00 - 18:15, U2/00.26
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Philosophische Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 2, 4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodul1, 3;
MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh 1+2, phA 1+2; freie Spezialisierung 1+2.
LA-Philosophie: Basismodule 2, 4; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
Wenn etwas Großes in der Gesellschaft oder dem eigenen Selbst verändert werden soll, helfen selten Argumente. Vielleicht muss dafür die dominierende Narration verändert werden. Narrationen (oder einfach gesagt: Erzählungen) können so etwas sein, das sich für eine Mobilisierung der Menschen (oder der eigenen Motivation) eignet und zwar gerade dann, wenn sie es möglich machen, dass sich diese Menschen in die Narration einschreiben. Schon Aristoteles wusste, dass narrative Elemente den Menschen, das story-telling animal (MacIntyre), anders als bloße rationale Argumente erreichen und so zur Brücke über dem tiefen Theorie-Praxis-Spalt zu werden vermögen. Auf diese Art scheinen bestimmte Narrationen nicht nur Katalysator gesellschaftlicher Veränderungen, sondern auch ein Kitt des sozialen Zusammenhaltes sein zu können eine These, die v.a. aus dem Umfeld der Kommunitaristen bekannt ist.
Narrationen spielen aber nicht nur in der politischen Sphäre eine gewichtige Rolle. Dies könnten sie wahrscheinlich ohnehin nicht, wenn sie nicht eine spezifische Form des Weltzugangs sowie ein wesentlicher Anteil unseres Selbstverständnisses wären. Menschen scheinen die von MacIntyre so genannten erzählenden Tiere zu sein, die narrativ mit ihrer Umwelt umgehen, wenn sie diese in ihren Köpfen modellieren, in eigener Perspektive strukturieren, sich selbst in der konstruierten Struktur verorten, Zusammenhänge zwischen den Dingen herstellen und zuletzt auch ihr Handeln zunächst gedanklich ausagieren, bevor es zu einer tatsächlichen Handlung kommen mag. Nicht nur unser Handeln wird so in narrative Strukturen eingebettet; auch die tatsächlich vollzogenen Handlungen, die unser Leben füllen, werden wiederum narrativ eingeordnet. So besteht unsere Identität, so nehmen es einige Philosophen (z.B. Ricoeur) und Psychologen (z.B. Bruner) an, wohl zu einem Gutteil aus narrativ organisierten Strukturen, die wir unsere Lebensgeschichte nennen.
Das Narrative wird vor dem Hintergrund der Verquickung mit diesen drei grundsätzlichen Bereichen unseres Lebens zu einem Betrachtungsgegenstand, der einer anthropologischen Grundkonstante gleichkommt. Allein deshalb lohnt es sich umso mehr, sich mit den Fragen nach dem Narrativen in unserem Denken, Handeln und Zusammenleben zu beschäftigen. Denn wenn wir von der skizzierten Reichweite des Narrativen ausgehen, stellen sich nicht nur gewichtige Fragen bezüglich der Chancen und Gefahren von Narrationen als Mittel in der politischen Sphäre. Auch lässt sich fragen, wo der Raum für den rationalen Diskurs bleibt, welche Reichweite dieser wirklich entfalten kann und wie es um unsere Freiheit bestellt ist, wenn wir individuell-narrative Weltzugänge kreieren, die mit einer abstrakten Rationalität nur bedingt etwas zu tun haben müssen, sondern mehr einer Art lebensweltlicher Rationalität entsprechen.
Das geplante Blockseminar möchte u.a. diese Fragen adressieren und strebt ein gemeinsames kritisches Umkreisen einer Auswahl der vielfältigen Thesen zum Narrativen in uns, unserem Handeln und der Gesellschaft an. Vor dem eigentlichen Blockwochenende wird eine kurze Onlinebesprechung stattfinden. Diese wird rechtzeitig per Email bekanntgegeben.
Empfohlene Literatur:
Die zu lesenden Texte werden rechtzeitig vor der ersten Blocksitzung angekündigt.

 

Spieler-, Zauberer-, Betrügerfiguren in Literatur und Philosophie

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Friedhelm Marx
Angaben:
Seminar/Hauptseminar, 2 SWS, ECTS: 8, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich
Termine:
Do, 10:00 - 12:00, MG2/01.10
Donnerstag, 5.5.2022: 12:00 - 14:00 Uhr; MG1/00.04 / Donnerstag, 12.5.2022: 8:00 - 10:00 Uhr; MG1/00.04 / Donnerstag, 21.7.2022: 8:00 - 10:00 Uhr; MG1/00.04
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule.
BA-Philosophie: Basismodul 2,4 (pPh, phA), Aufbaumodul 1 (pPh), Vertiefungsmodul 1,3 (pPh, phA).
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pPh), Schwerpunktmodul (pPh, phA); Freie Spezialisierung; Erweiterungsbereich.
Double-Degree Master: Kernmodul 1 (pPh).
Master Public Ethics: Kernmodul 3 (pPh), Vertiefungsmodul 1,2,3, Erweiterte Grundlagen der Philosophie (pPh, phA).
LA-Gym: Basismodul 2,4 (pPh, phA), Vertiefungsmodul LA4.
LA-GS/MS/RS: Basismodul 2,4 (pPh, phA); EWS-Module 1,2.
Inhalt:
Es gibt zweierlei Arten von Spielern. Manchen gewährt, ohne Rücksicht auf Gewinn, das Spiel selbst als Spiel eine unbeschreibliche geheimnisvolle Lust. Die sonderbaren Verkettungen des Zufalls wechseln in dem seltsamsten Spiel, das Regiment der höhern Macht tritt klarer hervor, und eben dieses ist es, was unsern Geist anregt, die Fittiche zu rühren und zu versuchen, ob er sich nicht hineinschwingen kann in das dunkle Reich, in die verhängnisvolle Werkstatt jener Macht, um ihre Arbeiten zu belauschen. [ ] Andere haben nur den Gewinst vor Augen und betrachten das Spiel als ein Mittel, sich schnell zu bereichern. Ob es wirklich nur diese beiden Arten von Spielern gibt, wie es in E.T.A. Hoffmanns Erzählung Spielerglück von 1820 behauptet wird, vor allem aber warum Spieler-, Zauberer-, Betrügerfiguren spätestens seit der Romantik die Literatur, die Philosophie und die Politik beschäftigen, will das Seminar untersuchen. Dabei werden aber nicht nur ältere Texte literarischen Nachsinnens über den Spieler gelesen werden, sondern die Frage bis in jüngste Zeit weiterverfolgt. Es ist nicht unplausibel anzunehmen, dass die Spieler unterdessen eine große Verbreitung gefunden haben, zum Beispiel im große Spiel der politischen Macht. Sie sind nicht mehr die einzelnen Gestalten, die unvermittelt hier und dort auftauchen und vielleicht faszinieren, sondern Spieler sind unterdessen überall im Wimmelbuch der Wirklichkeit zu entdecken, ja Spieler und Trickster scheinen es manchmal zu beherrschen. Und das hat durchaus unheimliche Seiten, die in manchen Schauerbildern der Romantik schon antizipiert wurden und der grinsende Joker zeigt. Aber dieses Spiel zu durchschauen kann durchaus helfen.
Auf der (vorläufigen) Spielerleseliste stehen:
E.T.A. Hoffmann: Spielerglück (1820) Honoré de Balzac: Le père Goriot (1834/35) oder La peau de chagrin (1831) Fjodor Dostojewski: Der Spieler (1867) Thomas Mann: Mario und der Zauberer (1929) Herman Broch, Die Verzauberung (geschrieben um 1936) Daniel Kehlmann: Beerholms Vorstellung (1997) Julia Schoch: Selbstporträt mit Bonaparte (2012)
Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen (1795) Johan Huizinga: Homo ludens (1938) C.G. Jung, On the Psychology of the Trickster Figure (1954) Roger Callois: Die Spiele und die Menschen (1958) Lewis Hyde: Trickster Makes This World: How the Disruptive Imagination Creates Culture.(1998) Arpad Szakolczai: Post-Truth Society: A Political Anthropology of Trickster Logic (2021)
Damit Sie nicht ganz beim Lesens untergehen, werden wir die Liste noch etwas kürzen und aus einige Texten Zentralstellen empfehlen, auf die Sie sich konzentrieren können. Dazu kommen wir aber erst in den Semesterferien. Wir mühen uns, damit Sie im Sommer noch ein wenig Zeit finden, neben dem Seminar im Hain Haschen oder Häschen in der Grube zu spielen.

 

Themen und Methoden der Angewandten Ethik

Dozent/in:
Marcus Duewell
Angaben:
Blockseminar
Termine:
Einzeltermin am 16.6.2022, 16:30 - 20:00, U2/00.25
Einzeltermin am 17.6.2022, 9:30 - 13:00, U2/00.25
Einzeltermin am 7.7.2022, 14:15 - 18:00, KR12/00.02
Einzeltermin am 15.7.2022, 9:00 - 12:00, U2/02.04
Vorbesprechung: Dienstag, 3.5.2022, 17:00 - 18:00 Uhr, Online-Meeting
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule. BA-Philosophie: Basismodul 2,4 (pPh, phA), Aufbaumodul 1, (pPh), Vertiefungsmodul 1 (pPh) und 3 (phA); MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pPh), Schwerpunktmodul phil Anth. 1 + 2; Freie Spezialisierung I+II; LA-Gym: Basismodul 2, 4 (pPh, phA), Vertiefungsmodul LA4; LA-GS/HS/RS: Basismodul 2,4 (pPh, phA).
Inhalt:
Seminar: Themen und Methoden der angewandte Ethik Ethik als praktische Disziplin verweist stets nach menschlicher Praxis. Ethik als philosophische Disziplin versucht zu verstehen, was menschliches Handeln auszeichnet und wie man moralische Urteile verstehen muss. Angewandte Ethik beschäftigt sich damit, wie moralische Urteile in konkreten Praxisbereichen möglich sind. Dabei geht es um Themen wie Embryonenforschung, Sterbehilfe, Klimawandel und Migrationspolitik. Aber Vorsicht: Wer schon glaubt intuitiv zu wissen, was richtig ist, wird enttäuscht werden. Angewandte Ethik ist eine philosophisch anspruchsvolle Angelegenheit. Daher wird dies Seminar im Doppelpack mit Prof. Illies Vorlesung angeboten. Diejenigen, die sich in ethischer Theorie schon auskennen, können das Seminar auch ohne die Vorlesung besuchen. Aber wir empfehlen beides miteinander zu verbinden. Denn um einen berühmten Spruch von Kant abzuwandeln: Ethische Theorie ohne praktische Fragen ist leer und angewandte Ethik ohne ethische Theorie ist blind.

Leistungsnachweis Von allen Studierenden wird erwartet, dass sie die besprochene Literatur vollständig gelesen haben. Ferner werden 2 Leistungen erwartet: 1. Kurze mündliche Einführungen (Referat) in einen der Texte (10-15 Minuten). Dabei geht es nicht um umfängliche Zusammenfassungen, sondern um pointierte Darstellung von zentralen Themen und Argumenten der Texte und die Präsentation von 2-3 Diskussionsfragen. Die Verteilung der Referate erfolgt in der Vorbesprechung am 3.5.2022. 2. Essay: Umfang: Proseminar max. 2.500 Worte, Hauptseminar max. 3.500 Worte. Fertigstellung der Hausarbeiten bitte vor dem 1.10.2022. Bitte senden Sie mir bis zum 13.7. ein Kursexpose von max. 1. Seite: Fragestellung, Aufbau der Arbeit, geplante Literatur. Exposé und Essay bitte senden an: marcus.duewell@uni-bamberg.de. Sie können aber gerne auch schon vor dem Einreichen des Exposés mit mir mündlich über das Thema Ihres Essays sprechen. Sprechen Sie mich einfach am Rande der Seminarsitzungen an.
Empfohlene Literatur:
Allgemein empfehle ich das folgende Buch als Hintergrundlektüre: · Marcus Düwell, Bioethik. Methoden, Theorien und Bereiche. Stuttgart: Metzler 2008.
Im VC sind die verpflichtenden Texte eingestellt. Das Buch von Peter Singer, Praktische Ethik bitte ich Sie zu kaufen, da ich es nicht digital zur Verfügung habe Beauchamp, Tom L/DeGrazia, David, Principles and Principlims. In: George Khushf (ed.); Handbook of Bioethics. Dordrecht: Kluwer Academic Publisher 2004, 55-74. Düwell, Marcus/Bos, Gerhard, Human rights and future people Possibilities of argumentation. Journal of Human Rights 15(2) 2016, 231-50. Engelhardt Jr., H. Tristram, Bioethics in the Thrid Millennium. Some Critical Anticipations. In: Kennedy Institute of Ethics Journal 9.3 (1999) 225-243. Den Hartogh, Govert, The Medical Exception tot he Prohibition of Killing: A Matter oft he Right Intention? In: Ratio Juris. Vol. 32, No. 2 June 2019, 157-176. Gewirth, Alan, The Basis And Content Of Human Rights. In: Nomos 1981, Vol. 23, 119-147. Hursthouse, Rosalind, Environmental Virtue Ethics. In: Rebecca L. Walker/Philip J. Ivanhoe (eds.), Environmental Ethics. Oxford: Oxford University Press 2007, 155-172. O Neill, Onora, Kantian Approaches to Some Famine Problems. In: Russ Shafer-Landau (ed.), Ethical Theory: An Anthology. John Willey & Sons, Inc. 2013, 510-520. Singer, Peter, Praktische Ethik. Übers. Von Oscar Bischoff, Jean-Claude Wolff, Dietrich Klose und Susanne Lenz, Stuttgart: Reclam, 3. revid. und erw. Auflage 2013, Kap. 1-3. Steigleder, Klaus, Bioethik als Singular und Plural Die Theorie von H. Tristram Engelhardt, Jr. In: Marcus Düwell/Klaus Steigleder (Hg.), Bioethik. Eine Einführung. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2003, 72-87. (zit.: 2003a) Steigleder, Klaus, Kasuistische Ansätze in der Bioethik. In: Marcus Düwell/Klaus Steigleder (Hg.), Bioethik. Eine Einführung. Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2003, 152-167. Steigleder, Klaus/Graf Keyserlingk, Johannes, Public Tasks during Contagious Disease Pandemics: A Rights-Based Perspective, erscheint in: Michael Boylan (ed.), Ethical Public Health Policy within Pandemics. Cham: Springer Nature, 2022. Thomson, Judith Jarvis, A Defense of Abortion. In: Philosophy and Public Affairs, Vol. 1, No 1, 1971, 47-66.

 

Weltgeist und Naturgeschichte. Geschichtsphilosophie bei Adorno und Hegel

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Lars Hartmann
Angaben:
Seminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 29.4.2022, Einzeltermin am 13.5.2022, Einzeltermin am 27.5.2022, Einzeltermin am 3.6.2022, Einzeltermin am 17.6.2022, Einzeltermin am 1.7.2022, Einzeltermin am 15.7.2022, 12:00 - 15:00, U2/01.30
Einzeltermin am 29.7.2022, 12:00 - 15:00, U5/01.17
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule; BA-Philosophie: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh, phA), Aufbaumodul 1+2 (pPh, tPh), Vertiefungsmodul 1,2,3 (pPh, tPh, phA); MA-Philosophie: Kernmodul 1,2 (pPh, tPh), Schwerpunktmodule pPh 1+2, phA 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich LA-Gym: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh, phA), Vertiefungsmodul LA4; LA-GS/HS/RS: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh, phA).
Inhalt:
1957 äußerte Adorno in einer Vorlesung die Absicht, die Geschichtsphilosophie in einem radikalen Sinne zum Zentrum der Philosophie zu machen. Dies schien nötig, um mit den Mitteln der Philosophie nicht nur zu begreifen, wie es inmitten der vollständig aufgeklärten Welt zur Katastrophe Auschwitz kommen konnte, sondern auf dieser Grundlage zudem darüber nachdenken zu können, wie sich ein solches triumphales Unheil nicht wiederholen könne. Das ambitionierte Projekt Adornos scheint jedoch nach Ansicht einiger Interpreten nicht sonderlich gelungen zu sein. So konstatiert etwa Birgit Sandkaulen mit Blick auf die ein Jahrzehnt später erschienene „Negative Dialektik“ hinsichtlich der Frage, ob es Adorno in seiner intensiven Auseinandersetzung mit Hegel gelungen sei, einen ähnlich ‚klassischen‘, d.h. paradigmatischen Entwurf einer Philosophie der Geschichte entwickelt zu haben wie dieser: „Besser ist es, von vornherein die wahrheitsgemäße Antwort zu geben, dass Adorno sich zweifellos an der klassischen Vorlage Hegels abgearbeitet, aber eine eigene geschichtsphilosophische Position von klassischem Format hier nicht vorgelegt hat“ (169). Doch es gibt auch andere Stimmen, etwa die von Peggy Breitenstein, die dafür „argumentiert […], dass die seit zwei Jahrhunderten immer wieder problematisierte Geschichtsphilosophie heute nur zu rehabilitieren ist, wenn sie dergestalt entworfen wird, wie es von ihm [sc. Adorno] vorgeschlagen wurde“: Nur so könne „der Geschichtsphilosophie Aktualität zugesprochen werden“ (82).

Im Seminar werden wir zunächst grundlegende Passagen aus Hegels geschichtsphilosophischen Vorlesungen aus dem Jahre 1830 („Die Vernunft in der Geschichte“) lesen; im Anschluss sollen uns eingehende Lektüren von Adornos Text „Negative Dialektik“, insbesondere des zweiten Modells mit dem Titel „Weltgeist und Naturgeschichte“, die Diskussion der Frage ermöglichen, inwieweit Adornos Entwurf seinem eigenen Anspruch gerecht zu werden vermag. Die Brücke zwischen beiden Denkern wird geschlagen in Gestalt einer kurzen Lektüre und Besprechung von Walter Benjamins „Über den Begriff der Geschichte“. Ca. zwei Wochen vor Seminarbeginn wird einen Online-Vorbesprechung stattfinden. Der genaue Termin sowie der Link werden über den Ankündigungsverteiler des zum Seminar gehörigen VC-Kurses verschickt; alle am Seminar Interessierten mögen sich daher bitte im Kurs eintragen.
Empfohlene Literatur:
Birgit Sandkaulen. Adornos Geschichtsphilosophie mit und gegen Hegel. In: Axel Honneth (Hg.). Theodor W. Adorno. Negative Dialektik. Reihe Klassiker Auslegen. Berlin: Akademie Verlag, 2006, 169-187. Peggy H. Breitenstein. Negative Geschichtsphilosophie nach Adorno . In: Christian Schmidt (Hg.). Können wir der Geschichte entkommen? Geschichtsphilosophie am Beginn des 21. Jahrhunderts. Frankfurt am Main/New York: Campus Verlag, 2013, 82-105. Sonstige Texte werden im VC hochgeladen.

 

‘‘Was ist Tugend? Thomas von Aquin und Meister Eckhart‘‘

Dozent/in:
Marko Fuchs
Angaben:
Seminar
Termine:
Mo, 18:00 - 20:00, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule; BA-Philosophie: Basismodul 2+4 (pPh. + phA), Aufbaumodul 1 (pPh), Vertiefungsmodul 1+3 (pPh+phA); MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pPh), Schwerpunktmodul phA 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich LA-Gym: Basismodul 2+4 (pPh+phA), Vertiefungsmodul LA 4; LA-GS/HS/RS: Basismodul 2+4 (pPh+phA); EWS-Module 1+2. BA+MA Mittelalterstudien
Inhalt:
Ein Seminar zum Tugendbegriff bei Thomas von Aquin und Meister Eckart scheint bestenfalls ein rein historisches Interesse und zumal eines an eher abgelegenen und abseitigen Konstellationen befriedigen zu können. Denn zwar hat der Tugendbegriff in den gegenwärtigen moralphilosophischen Debatten seit einiger Zeit wieder Konjunktur. Und hierbei verbinden sich systematische Fragen, etwa nach Definition, Funktion und Erwerb von Tugenden sowie nach der Beziehung von Tugendethik zu anderen ethischen Ansätzen, durchaus auch mit philosophiehistorischen Zugängen. Allerdings wird, den Bedürfnissen der Gegenwart entsprechend, hierbei insbesondere die antike Tugendethik des Aristoteles eingehender rezipiert. Demgegenüber wird mittelalterlichen Entwürfen eher wenig Beachtung geschenkt. Ein Grund hierfür dürfte die verbreitete Ansicht sein, dass das mittelalterliche Denken, paradigmatisch dasjenige des Thomas von Aquin, in seiner Rezeption der aristotelischen Ethik den dort entwickelten Begriff der Tugend christlich-theologisch und damit religiös imprägniert und transformiert. Und noch offensichtlicher als beim Aquinaten scheint diese Ansicht bei dessen Ordensbruder Meister Eckhart Bestätigung zu finden, der in seiner in der Regel unter dem Rubrum ‚Mystik‘ taxierten Denkform alle Tugenden letztlich mit Gott und dessen Wirken im Subjekt identifiziert. Im Seminar werden einschlägige Textpassagen der beiden Autoren intensiv gelesen und deren Auffassung von Begriff, Funktion und Begründung der Tugenden rekonstruiert.
Empfohlene Literatur:
Die Texte werden in Originalfassung und Übersetzung im VC-Kurs zum Seminar zur Verfügung gestellt. Weiterführende Literaturhinweise werden im Laufe des Seminars gegeben.



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