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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Klassische Philologie und Philosophie >> Philosophie >> Philosophie LA >>

Vertiefungsmodul LA 4

 

Das philosophische Problem der Einheit der Vernunft

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Hauptseminar/Proseminar/Übung, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/02.18
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Gasthörerverzeichnis Studium Generale KulturPLUS Erweiterungsbereich Modulstudium Frühstudium
BA-Philosophie: Basismodul3 (tP), Aufbaumodul 2 (tP), Vertiefungsmodul 2 (tP);
MA-Philosophie: Kernmodul 2 (tP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 3 (tP), Vertiefungsmodul LA4;
[Falls es geht: Öffnung auch für:] Masterstudiengang Public Theology = Öffentliche Theologie
Inhalt:
Seit den alten Griechen ist ‚logos‘ ein Grundterminus der Philosophie. Neben ‚Rede‘ und ‚Sprache‘ ist ‚Vernunft‘ eine der möglichen deutschen Übersetzungen schillernden, vieldeutigen griechischen Wortes. Eingedeutscht lebt es in den Wörtern ‚logisch‘ und ‚Logik‘ weiter, Wörter, deren Bedeutung eher mit dem Begriff des Denkens verbunden ist: ‚denknotwendig‘, ‚Lehre vom Denken‘. Das Lateinische ‚ratio‘ wiederum kann im Deutschen zwei Bedeutungen haben: ‚Verstand‘ (der für das Denken zuständig ist), aber eben auch ‚Vernunft‘, die zwar nicht ohne das Denken auftritt, in einem bestimmten Sinne jedoch noch über den ‚bloßen‘ Verstand hinausreicht. Mit ‚logos‘, ‚ratio‘, ‚Vernunft‘ ist schon im Alltagsdenken, erst recht in den Wissenschaften etwas Grundlegendes gemeint, das entsprechend auch die Grundlage der ‚Vernunftwissenschaft’ schlechthin, der Philosophie, ausmacht. Diese benutzt nicht nur die Vernunft – das tun im Übrigen ja alle Wissenschaften –, sondern sie ist die einzige Wissenschaft, die sinnvoll auch die Vernunft ausdrücklich thematisieren, d.h. zum Gegenstand ihrer Untersuchung, machen kann. Philosophie ist – so betrachtet – die Untersuchung der Vernunft durch die Vernunft. In ihr richtet sich der ‚logos‘ auf sich selbst – sie ist (wie J.G. Fichte treffend formuliert) ‚Logologie‘. Die Vernunft ist entsprechend nicht nur Ausgangspunkt, sie ist auch Medium (Mittel) und Ziel der Philosophie, etwa in dem Gedanken, die Philosophie soll mittels vernünftigen Denkens und Handelns den Menschen ‚zur Vernunft bringen‘, damit er alle seine Verhältnisse, alle Wirklichkeit (auch die der Wissenschaft ‚Philosophie‘) vernunftgemäß gestalte. Nun werden aber in gängigen philosophischen Lehrmeinungen theoretische und praktische Vernunft, entsprechend auch theoretische und praktische Philosophie unterschieden, oft sogar völlig getrennt voneinander behandelt. Da drängt sich die Frage auf: Von welchem Standpunkt aus wird denn diese Unterscheidung, sofern sie denn vernünftig ist, vollzogen? Die sinnvolle Antwort lautet: natürlich wiederum vom Boden der Vernunft aus. Das zentrale Problem des Seminars wird vielleicht deutlich, wenn man den letzten Satz etwas anders betont: vom Boden der Vernunft aus – im Sinne von: nicht von einer einseitig theoretischen oder einseitig praktischen, sondern vom Boden der Vernunft überhaupt aus, die noch über der Unterscheidung oder gar Trennung der beiden Aspekte oder Momente der Vernunft stehen muss. Damit ist das systematische Problem der Einheit der Vernunft ausgesprochen, das als Thema der philosophia perennis (d.h. der ‚immerwährenden Philosophie‘) auf- und absteigende Konjunkturzyklen aufweist. Den historischen Mittelpunkt der Lehrveranstaltung wird eine Epoche der Philosophiegeschichte bilden, die das systematische Problem der Einheit der Vernunft ganz ausdrücklich zu einem Fundamentalthema der Philosophie gemacht und damit tatsächlich auch auf ein vorher und nachher kaum erreichtes Reflexionsniveau gehoben hat: gemeint sind Immanuel Kant und die auf ihn folgende Periode des sogenannten „Deutschen Idealismus“. Anhand von einschlägigen Texten soll zunächst ein entsprechendes Problembewusstsein erarbeitet, dann aber auch die verschiedenen Lösungsvorschläge verstanden und auf ihre Tragfähigkeit hin geprüft werden. Das eigentliche Ziel des Seminars ist natürlich nicht, historische Kenntnisse anzusammeln, sondern die Teilnehmer zum Selbstdenken, zu vernünftiger Erkenntnis der Vernunft zu bringen, oder kurz: zu ‚Logologen‘ auszubilden. Insofern kann die Lehrveranstaltung auch als Anleitung zum selbständigen Philosophieren verstanden werden!
Das Seminar wird durchgehend in der Form des Sokratischen Dialogs durchgeführt.

 

Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben: Albert Schweitzer und seine Lebensanschauung

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U5/02.23
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule pP, pA, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Im Jahr 1923, vor knapp einem Jahrhundert, wurde eine Ethik postuliert, nach welcher irdische Lebewesen lediglich deshalb respektiert und erhalten werden sollten, weil sie schlicht und einfach leben. Albert Schweitzer (1875-1965), ein ausgebildeter Theologe, philanthropischer Arzt und ausgezeichneter Organist, hinterlässt Spuren seiner Gedanken in verschiedenen Bereichen. Sein ethisches Prinzip der „Ehrfurcht des Lebens“ gilt seiner Meinung nach als Wendepunkt, mit herkömmlichen ethischen „Welt“-anschauungen zu brechen und sich der „Lebens“-anschauung zu widmen. Rein formal betrachtet, gleicht seine Ethik Nietzsches Philosophie, wo traditionelle Werte auf den Kopf gestellt und durch andere ersetzt werden. Im Seminar wird diese Wende oder Reform, welche Schweitzer in die menschliche Lebens- und Gedankenwelt einzuführen meint, kritisch durchleuchtet und aufgearbeitet. Hauptsächlich kommen zwei ethische Hauptschriften von Schweitzer unter Betracht, während Implikationen für die Theologie (das Christentum und Weltreligionen) oder verwandte Problemfelder wie Umwelt ebenso in Diskussionen einbezogen werden.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Schweitzer, Albert, Kulturphilosophie (I: Verfall und Wiederaufbau der Kultur. II: Kultur Und Ethik), C.H.Beck Paperback, München 2007.

 

Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropolgie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Do, 14:00 - 18:00, U7/01.05
Einzeltermin am 8.12.2022, 16:00 - 18:00, U2/01.33
Am 27.10. endet die Veranstaltung um 17:30 Uhr
Inhalt:
Dostojewskis Romane als Einführung in die Anthropologie Der Mensch ist die Frage der Philosophie schlechthin, meinte Kant. Vielleicht hat er recht. Vielleicht auch nicht, ja möglicherweise ist es geradezu gefährlich, so auf die Welt zu schauen. Überschätzen wir uns nicht damit, sind wir nicht Opfer einer Ichbezogenheit, die letztlich die Perspektive auf die Wirklichkeit und auf das, was eigentlich bedeutsam ist, verzerrt? So würde vermutlich Dostojewski antworten, der geniale seelenkundige Schreiber, der wie kaum ein anderer sensibel war für die Herausforderungen des Menschen durch die Moderne. Bei Dostojewskis Ringen um ein angemessenes Selbstverständnis des Menschen und um ein richtiges Leben kommen alle großen Themen der Anthropologie zur Sprache. Und seine besondere Perspektive fordert uns heraus: Weil er als Russe des 19. Jahrhunderts äußerst kritisch gegenüber der Moderne ist, kann er gerade solche Aspekte unseres Menschseins (als individuelles wie politisches Wesen) in den Blick nehmen, für die wir als Kinder unserer Zeit oft blind sind. Darum ist Dostojewski zu lesen nicht nur ein literarisches Erlebnis, sondern eine Herausforderung an vermeintliche Selbstverständlichkeiten, wenn Sie sich nur drauf einlassen. Sie dürfen also vorbereitend zur Vorlesung einige wunderbare Texte lesen, statt spätsommerlich gelangweilt chillen zu müssen. Freuen Sie sich darauf! Am besten nehmen Sie sich für den Rest der Ferien vor: Dostojewskis Notizen aus dem Kellerloch zum Einsteigen (um die dunkelsten Abgründe in sich zu erkennen), Der Spieler (auch nicht gerade zum Entspannen), und schließlich für die ganz großen Fragen des Lebens das unerschöpfliche Buch Die Brüder Karamasow. Die Romane werden auch in dieser Reihenfolg im Semester behandelt werden. Dazu kommen noch kürzere Geschichten, aber die schaffen Sie dann im Semester. Das Seminar ist als Präsenzveranstaltung geplant, nur am 8.12. wird es online stattfinden. Aber wer weiß, was im Winter noch alles kommt.

 

Ethik der Macht und Gedenken

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar
Termine:
Di, 16:30 - 17:30, Raum n.V.
Beginn
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Interesse an Ethik Englisch zu lesen Studierende werden im Seminar ein fundiertes Essay abgeben, mit dem sie Praktiken des Gedenkens ethisch untersuchen, und gleichzeitig damit die Kriterien der Reflektion prüfen können.
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosophie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh 1+2; freie Spezialisierung 1+2; public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA 4.
Inhalt:
  • Inhalt
Warum bleibt die Vergangenheit so präsent? Was sind Beispiele dafür, dass die "Vergangenheit die Zukunft aufgegessen hat", wie es die Schweizer Journalistin Judith Huber beschrieben hatte? Wie können wir mit dem Gedenken ethisch umgehen? Warum ist das deutsche Modell der Vergangenheitsbewältigung in anderen Kontexten weniger geeignet? Welche Fälle bieten sich für neue Entwürfe an? Inwiefern ist der derzeitige Zustand prä-paradigmatisch, und ein Indiz für "revolutionary science" im Sinn von Thomas Kuhn? Welche ethischen Paradigmen bieten sich für eine Ethics of Political Commemoration an? Wie unterscheiden wir Ius ad Memoriam and Ius in Memoria? Inwiefern zeigt sich die Plausibilität dieses Paradigmas gerade auch in seiner Begrenzung?
Empfohlene Literatur:
Michael Walzer: Just and Unjust Wars. Thomas Kuhn: The Structure of Scientific Revolutions CBEES Memory Management Report https://bit.ly/CBEES-MemoryMngmtReport

 

Gerechter Krieg

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Marcus Duewell, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, 13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Termine:
13.-15. Januar/// Effelter Mühle
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.11.2022, 18:00 - 21:00 Uhr, U5/01.22
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie
BA-Philosophie: Basismodul 2, Aufbaumodul 1, Vertiefungsmodul 1;
MA-Philosphie: Kernmodul 1, Schwerpunktmodul pPh, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosphie: Basismodul 2; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Seit der Antike versucht man Kriegsführung zu regulieren und Regeln dafür zu etablieren, wann ein Krieg als gerechtfertigt angesehen werden kann. Doch die Form des Krieges hat sich über die Jahrhunderte stets mehr verändert und damit entstand die Frage, ob die alte Lehre vom gerechten Krieg damit nicht obsolet geworden ist. Ist nicht im Nuklearzeitalter der Krieg in jeder Form moralisch verwerflich? Auch wenn man in Europa lange dachte, dass Kriege der Vergangenheit angehören, war dies weltweit keineswegs der Fall. Inzwischen ist der Krieg auch in Europa zurückgekehrt und zwingt zu erneuter Reflexion auf die Bedingungen und Kriterien, unter denen ein Krieg als gerecht oder ungerecht angesehen werden kann. Das Blockseminar widmet sich der zentralen Frage, ob eine Lehre vom gerechten Krieg im 21. Jahrhundert möglich ist. Dabei geht es um die Geschichte dieser Lehre, einem Vergleich zu nicht-europäischen (besonders asiatischen) Traditionen und v.a. der Möglichkeit der Anwendung unter den Bedingungen moderner Kriegsführung. Das Blockseminar hat einen Workshop-Charakter, aktive Teilnahme mit Kurzvorträgen ist ausdrücklich gewünscht. Das Blockseminar findet vom 13.1.23 (14.00) – 15.1.23 (16.00) in der Effelter Mühle, Wilhelmsthal statt. Eine verpflichtende Vorbesprechung findet am 17.11., 18.00-20.00 statt. Da die Unterbringungsmöglichkeiten begrenzt sind und Selbstversorgung organisiert werden muss, sollten Interessierte sich bis zum 17.11. anmelden. Bei der Vorbesprechung werden das Programm und die Literatur zur Vorbereitung vorgestellt und Kurzvorträge vergeben. Studierende schreiben nach Abschluss des Seminars ein Essay (deadline: 1.4.23).

 

Gott vom Menschen her denken – Eine Einführung in Karl Rahners transzendentale Theologie

Dozent/in:
Gabriel Jäger
Angaben:
Seminar
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

Karl Rahners „Grundkurs des Glaubens“ ist ein theologisch-philosophischer Klassiker des 20. Jahrhunderts. Der systematische Gesamtentwurf katholischer Glaubenslehre hebt mit einer transzendentalphilosophischen Existentialanalyse des Menschen an. In dieser wird der Mensch als das fragende Wesen aufgefasst, das sich selbst auf ein „absolutes Geheimnis“ hin übersteigen kann und das zudem als freies, verantwortliches und schuldbedrohtes Wesen auf vergebende Gnade hofft. Das Spezifikum des christlichen Glaubens, das über die existentiell-menschliche Situation als religiöses Wesen hinausgeht, ist der Glaube an Jesus von Nazareth als die geschichtliche Realisierung der vergebenden Selbstmitteilung Gottes. Dieses Seminar richtet sich an Studierende der Theologie und der Philosophie, die an anspruchsvollen Reflexionen in den Bereichen der Anthropologie, der Theologie und der Christologie und dem Dialog von Philosophie und Theologie interessiert sind.

 

Hannah Arendt. "Vita activa".

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 14:00, LU19/00.13
Der Termin vom 16. Dezember 2022 fällt aus und wird am 3. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
praktische Philosophie und ph. Anthropologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 2,4; Aufbaumodul 1; Vertiefungsmodule 1,3;

  • MA-Philosophie: Kernmodul 1; Schwerpunktmodule pPh und phA; freie Spezialisierung; public Ethics;

  • LA-Philosophie: Basismodule 2,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I u. II.
Inhalt:
Philosophie ist nicht nur Vita contemplativa. In der Unterscheidung von Arbeiten, Herstellen und Handeln zeigt Hannah Arendt, in welchen Verhältnissen wir uns in diesen praktischen Einstellungen zur Welt befinden. Es gelingt ihr dabei eine hellsichtige, weit voraus schauende diagnostische Sicht auf unsere Zeit. Wir werden uns mit den Kernaussagen ihrer Schrift befassen und besonders die Einzigartigkeit eines jeden menschlichen Wesens zu begreifen versuchen, wie sie die begründet.

 

Metaphysik über das Ende der Metaphysik: Moritz Schlick, der Begründer des Wiener Kreises

Dozent/in:
Tomoki Sakata
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U2/02.27
Einzeltermin am 14.2.2023, 16:00 - 18:00, Raum n.V.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
Moritz Schlick (1882-1936) ist der Begründer des Wiener Kreises und der Nachfolger Ernst Machs (1838-1916). Rudolf Carnap (1891-1970), Hauptvertreter des logischen Empirismus gehörte ebenso dem Kreis an und wirkte sowohl intensiv als auch extensiv mit. Diese Gruppe von Philosophen, Physikern, Mathematikern und Wissenschaftlern von anderen Disziplinen teilt trotz ihrer inneren Vielfalt und Spannung einen gemeinsamen Grundsatz, nach dem die empirische Erkenntnis vom metaphysischen (d.h. über-empirischen) Wissen strikt unterschieden und das Letztere ggf. aus der Philosophie / Wissenschaft verbannt werden solle. Hat die Metaphysik, welche bei Hegel ihren Hohepunkt erreicht zu haben scheint, nur zu schweigen? Schlicks Philosophie bietet in diesem Zusammenhang viele Anregungen und Diskussionen, um uns mit dieser Vorstufe der modernen analytischen Philosophie philosophisch (d.h. doch metaphysisch) auseinanderzusetzen. Im Seminar werden primär Texte von Schlick, aber auch andere Quellen behandelt, um die Problemlage von vielen Seiten zu beleuchten. Kein Vorwissen über Physik oder Logik ist vorausgesetzt, obwohl das Interesse an diesen Disziplinen hilfreich sein soll.
Empfohlene Literatur:
Hauptliteratur: Moritz Schlick, Gesammelte Aufsätze, Hildesheim 1969

 

Moral oder Recht? Das Problem einer Grundlegung der Politischen Theorie

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Blockseminar, 2 SWS, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Termine:
Blockseminar, Raum und Zeit nach Vereinbarung
Voraussetzungen / Organisatorisches:
BA-Philosophie: Basismodul2 (pP), Aufbaumodul 1 (pP), Vertiefungsmodul 1 (pP);
MA-Philosophie: Kernmodul 1 (pP), Schwerpunktmodul(pP), freie Spezialisierung, Public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodul 2 (pP), Vertiefungsmodul LA4;
Inhalt:
In der Regel versteht man Moral als normative Grundlage der Politik, entsprechend Ethik (als philosophische Reflexion der Moral), als wissenschaftliche normative Grundlage der Politischen Theorie (genauer: Politischen Philosophie). Nun enthält aber nicht nur die Moral Normen des interpersonalen, gesellschaftlichen Zusammenlebens, vielmehr wird Letzteres auch durch das Recht geordnet. Bevor das jeweiligen Verhältnis zur Politik bzw. zur Politischen Philosophie bestimmt wird, muss also sinnvollerweise die Frage nach dem Verhältnis von Moral und Recht, und auf der wissenschaftlichen Reflexionsebene von Morallehre (Ethik) und Rechtslehre (Juridik) gestellt und beantwortet werden.

Dieses Verhältnis wird in der Regel als eines der Unterordnung interpretiert: Recht wird als Teil der Moral angesehen, dieser also untergeordnet; entsprechend wird die Juridik als Teilwissenschaft der Ethik konzipiert. Im Gegensatz dazu geht das Seminar jedoch von der Hypothese einer relativen Eigenständigkeit der Bereiche Moral und Recht bzw. Ethik und Juridik aus. Diese Hypothese soll entfaltet, geprüft und auf ihre Folgen für die Grundlegung einer Politischen Philosophie hin untersucht werden. Dabei wird mit dem Grundthema der Sozialphilosophie begonnen. Dieses ist das sog. „Zwischenmenschliche“; genauer: das Miteinander, aber auch das Nebeneinander und mögliche Gegeneinander von Personen, oder kurz: die Interpersonalität. Es geht also im Seminar zunächst um die Frage: Was ist überhaupt das ‚Soziale‘? Was sind interpersonale Relationen im Allgemeinen und in welche Grundformen spezifizieren sie sich? Das setzt wiederum eine Klärung des Begriffs der Person voraus. Beide, der Begriff der Person und der der Interpersonalität, bedingen sich gegenseitig: „Der Mensch […] wird nur unter Menschen ein Mensch“ (J.G. Fichte); ‚Person‘ kann nur zureichend im Zusammenhang mit ‚Interpersonalität‘ verstanden werden.

Es wird sich zeigen, ob und inwiefern für die Bestimmung der Person überhaupt wie interpersonaler Verhältnisse dem Begriff der Freiheit der Rang des grundsätzlichen Prinzips gebührt. Personen sind nicht nur Natur-, sondern Freiheitswesen, interpersonale Verhältnisse nicht einfach Natur-, sondern Freiheitsverhältnisse. Von Begriff und Problem der Freiheit aus ergeben sich die weiteren Fragen des Seminars:

Wie unterscheiden sich Willensfreiheit und Handlungsfreiheit?

Worin unterscheidet sich die ethische Frage nach der vernunftgemäßen Moralität/Sittlichkeit des Freiheitsgebrauchs von der juridischen Frage nach dem vernunftgemäßen Recht des Freiheitsgebrauchs; entsprechend: wie unterscheiden sich Sittengesetz und Rechtsgesetz?

Wie verhalten sich innerhalb der Rechtslehre positives Recht (Gesetze, Legalität) und Vernunftrecht bzw. Naturrecht (Legitimität)?

Wie verhalten sich schließlich Freiheit und Recht zur politisch bedeutsamen Frage der Macht und welche Rolle spielt in dieser Begriffsdreiheit von Freiheit, Recht und Macht der Staat (Staatsrecht, Rechtsstaat) bzw. eine Staatenunion (Völkerrecht, Weltrecht)? Welches sind die Aufgaben, welches die Grenzen des Staates, überhaupt der Politik, zwischen den Extremen Anarchie und Totalitarismus?

Die Lehrveranstaltung schließt mit Überlegungen über den Zusammenhang von Recht und Gerechtigkeit, gerade auch mit Blick auf die Chancen und Gefahren der gegenwärtigen Globalisierung, auf die damit drohende Verdinglichung das Menschen durch den weltweit zu beobachtenden Siegeszug der ‚kapitalistischen‘ Wirtschaftsform mit ihrer Ökonomisierung aller Wirklichkeitsbereiche und durch entfremdende Formen der Digitalisierung.
Prüfungsform: Hausarbeit nach dem Seminar.

 

Philosophie der Leere bei Nāgārjuna

Dozent/in:
Lina Krenz
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U2/01.33
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie:
BA-Philosophie: Basismodul 3; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodul 3; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
N g rjuna (ca. 2. Jh. n. Chr., Indien) ist einer der bedeutendsten Philosophen des Buddhismus. Er begründete den Mah y na-Buddhismus, die größte Hauptströmung des Buddhismus heute. Im Seminar werden wir uns intensiv mit seinem Hauptwerk, der Mulamadhyamakak rik (MKK, dt. Lehrstrophen über die Grundlagen des mittleren Weges ), beschäftigen. In diesem Werk wird die Philosophie der Leere systematisch entfaltet, indem die Widersprüche im verdinglichenden Denken aufgedeckt werden. Wir wollen nachvollziehen, wie N g rjuna die Vorstellung von einem substantiellen Sein der Dinge konsequent hinterfragt und auflöst, indem wir ausgewählte Kapitel lesen und diskutieren. Dabei werden wir uns auch mit zentralen Begriffen des Sanskrit auseinandersetzen und eigene (abendländisch geprägte) Konzepte und Begriffsgrenzen hinterfragen.
Empfohlene Literatur:
Im Seminar werden folgende Übersetzungen der MKK verwendet: Weber-Brosamer, B.; Back, D.: Die Philosophie der Leere. Nāgārjunas Mulamadhyama-Kakārikās. Übersetzung des buddhistischen Basistextes mit kommentierenden Einführungen. Wiesbaden 2005. Garfield, J.: The Fundamental Wisdom of the Middle Way - Nāgārjuna‘s Mulamadhyamakakārikā. Translation and Commentary. Oxford/New York 1995. Die relevanten Textstellen und weitere Literatur werden im Seminar zur Verfügung gestellt.

 

Psychoanalyse: das Unbewusste im Subjekt, in der Kunst, in der Gesellschaft

Dozent/in:
Wolfram Bergande
Angaben:
Proseminar/Hauptseminar, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 20.10.2022, 14:00 - 18:30, U2/00.25
Einzeltermin am 27.10.2022, 14:00 - 18:30, U5/02.23
Einzeltermin am 10.11.2022, Einzeltermin am 24.11.2022, Einzeltermin am 8.12.2022, Einzeltermin am 12.1.2023, 14:00 - 18:30, U2/01.30
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und phil. Anthropologie:
BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodule 2,3;
MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunkt-Modul phA; freie Spezialisierung;
LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4; EWS I+II
Inhalt:
Psychoanalyse ist eine wichtige Teildisziplin der Psychologie und Psychiatrie und eine empirisch validierte Form der Psychotherapie, die heute weltweit eingesetzt und insbesondere in den deutschsprachigen Ländern ganz oder teilweise von den Krankenkassen bezahlt wird. Als solche ist die Psychoanalyse Bestandteil vieler universitärer Curricula, und zwar nicht allein in Medizin/Psychiatrie und Psychologie, sondern auch in den Human- und Geisteswissenschaften, z.B. den Kultur- und Sozialwissenschaften, den Literaturwissenschaften, der Kunstgeschichte, der Freien Kunst oder der Filmwissenschaft.
Auf der Basis empirischer Forschung und metapsychologischer Theoriebildung tragen PsychoanalytikerInnen und affine TheoretikerInnen anderer Fachrichtungen zu aktuellen philosophischen Diskursen bei, etwa zu Fragen der Subjektivität, zur Gesellschafts- und Ideologiekritik, zu neuesten Entwicklungen in den Neurowissenschaften oder zu Genderfragen wie z.B. der nach der Zulässigkeit von operativ-medikamentösen Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen.
Als wissenschaftliche Methode zur Erforschung der menschlichen Psyche und als Psychotherapie-Methode wurde die Psychoanalyse bekanntlich Ende des 19. Jahrhunderts im multi-kulturell vibrierenden Wien von dem österreichisch-jüdischen Arzt Sigmund Freud entwickelt. Heute, nach vielfältigen Weiterentwicklungen und der Integration neuer Erkenntnisse, wirken viele der ursprünglichen Ideen Freuds in der praktischen und theoretischen Arbeit der maßgeblichen psychoanalytischen Schulen fort, etwa der sogenannten Objektbeziehungstheorie, der Ichpsychologie, der Selbstpsychologie oder der Lacanianischen Schule, hauptsächlich in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, UK, USA, aber auch in Lateinamerika, Südkorea oder Japan.
Das Seminar bietet eine Einführung in die Psychoanalyse für Studierende ohne Vorkenntnisse, und zwar durch die Diskussion der Grundbegriffe Freuds und ihrer späteren Weiterentwicklung, insbesondere (aber nicht nur) in der französischen Lacan-Tradition.
Die Künste, vor allem die Bildenden Künste, Literatur, Film, aber auch Musik (z.B. Oper), spielen für die Psychoanalyse eine besondere Rolle. Denn im Gegensatz zu religiösen Ideen und Praktiken, die die Psychoanalyse als illusorisch verwirft, bieten Kunstwerke als ausdrücklich fiktive Produkte schöpferischer Subjektivität einen privilegierten Zugang zum psychisch Unbewussten.
Deshalb nähert sich das Seminar den psychoanalytischen Begriffen über deren Anwendung bei der Analyse und Interpretation von Kunstwerken. Wir werden uns daher zum Beispiel mit einigen in Cannes prämierten Filme aus den vergangenen zehn Jahren beschäftigen (Das weiße Band (Haneke), L enfant (Dardenne/Dardenne), Toni Erdmann (M. Ade)) und mit berühmten Werken der europäischen Bildenden Kunst (Velázquez Las meninas, Michelangelos Moses).
Darüber hinaus werden wir berühmte Fallgeschichten aus der Theoriegeschichte der Psychoanalyse studieren (und erfahren, welche Rolle Schrebergärten, der Papst oder George Orwells 1984 dabei spielen) sowie psychoanalytische Konzeptionen zur Anthropologie und Soziologie kennen lernen. Schließlich werden wir die Möglichkeit haben, in einem freiwilligen Experiment die psychoanalytische Methode der Freien Assoziation an uns selbst zu erproben.
Empfohlene Literatur:
Empfohlenes Material zur Vorbereitung/Begleitung:
Film-Biographie über Sigmund Freud: https://archive.org/details/Sigmund-Freud-intim_ARTE-France-2019
Podcast Rätsel des Unbewussten https://podcasts.apple.com/de/podcast/rätsel-des-unbewußten-podcast-zu-psychoanalyse-und/id1434733064
Laplanche/Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV001001293
Mertens: Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe https://katalog.ub.uni-bamberg.de/query/BV021318329

Link zur Selbsteinschreibung auf der Kursplattform MS Teams: https://teams.microsoft.com/l/team/19%3aWGBwE0Nz9w0HXykMqLGc_8091yw0xehew90Fxka4mOU1%40thread.tacv2/conversations?groupId=bb6cc223-78a5-4f5e-9d14-f0fc89784aee&tenantId=4f18ddfc-c31f-4597-afda-fa5a760bf3cf

 

Sartre

Dozent/in:
Gerhard Stamer
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:00 - 19:00, KR12/00.05
Der Termin am 15. Dezember 2022 fällt aus und wird am 2. Februar 2023 nachgeholt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
theoretische Philosophie und ph. Antrhopologie:
  • BA-Philosophie: Basismodule 3,4; Aufbaumodul 2; Vertiefungsmodul 2,3;
  • MA-Philosophie: Kernmodul 2; Schwerpunktmodul phA; Freie Spezialisierung;
  • LA-Philosophie: Basismodule 3,4; Vertiefungsmodul LA4.
Inhalt:
Einführung in das Denken des Existenzialismus. Was bedeutet es, dass die Existenz der Essenz vorausgeht? Und was macht den Existenzialismus zu einem Humanismus? Vor allem anhand von Sartres Schrift "Das Sein und das Nichts", aber auch an anderen seiner Schriften, möglicherweise auch Theaterstücken, werden wir zu verstehen versuchen, was es mit dem Sein und dem Nichts auf sich hat und was es heisst, eine Existenz zu sein, die in die Freiheit geworfen ist.

 

Schönheit, Erhabenheit, Humor – Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire: Westliche und fernöstliche Perspektiven der Ästhetik

Dozentinnen/Dozenten:
Marko Fuchs, Sebastian Meisel, Tomoki Sakata
Angaben:
Blockseminar, Blockseminar mit Exkursion
Termine:
Einzeltermin, Datum wird noch bekanntgegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Praktische Philosophie, Theoretische Philosophie und ph. Anthropologie
BA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Aufbaumodule 1,2; Vertiefungsmodule 1,2,3;
MA-Philosophie: Kernmodule 1,2; Schwerpunktmodule, freie Spezialisierung, public Ethics;
LA-Philosophie: Basismodule 2,3,4; Vertiefunsmodul LA4
Inhalt:
Wie die westliche Kunst kennt auch die japanische ästhetische Tradition Leitbegriffe: Wabi-Sabi, Okashi & Mono no Aware, Kire. Diese Begriffe suggerieren einerseits eine Parallele und implizieren andererseits sehr prägnant eine Divergenz zwischen klassischen europäischen und japanischen ästhetischen Kategorien. Während wir uns im europäischen Kontext Begriffe wie Schönheit, Erhabenheit und Humor dominieren und inspirieren, ohne aber deswegen immer schon begreiflich zu machen, was sie wirklich bedeuten, erscheinen uns Konzepte wie Wabi-Sabi, welches die schlichte Einfachheit und traurige Einsamkeit zur erhabenen Kunst erhebt, befremdlich. Ebenso unvertraut sind wir mit dem Begriffspaar Okashi und Mono no Aware – der gelassenen Heiterkeit und der Trauer der Vergänglichkeit der Dinge – oder mit Kire, dem Abschneiden der Lebenswurzel als Befreiung zu neuem Leben durch den Tod, welches tatsächlich mit dem Erhabenen der Naturgewalten gleichzusetzen ist. Somit befindet man sich unmittelbar mit Kernfragen der Ästhetik konfrontiert: Gibt es die eine Ästhetik, welche alle künstlerischen Ausdrücken und Werken umfasst? Oder: Gibt es bloß verschiedene „Stile“, die von individuellen Genies kreiert werden, aber zugleich allgemeine Prägungen des Gemüts eines bestimmten Volks, bzw. einer spezifischen Kultur manifestieren? Welche Rolle spielen dabei Philosophien und Religion? Das Blockseminar wird diese Fragen anhand ausgewählter Texte beider Kulturkreise untersuchen und dabei zugleich einen Workshop vorbereiten, der im Frühjahr 2023 in Bamberg stattfinden soll.

 

Theodizee [Theodizee]

Dozentinnen/Dozenten:
Simon Steinberger, Marko Fuchs
Angaben:
Seminar, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MG1/02.06
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Anmeldung/Abmeldung vom 14.09.2022 (10:00 Uhr) bis 14.11.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow.

PHILOSOPHIE

BA-Philosophie: Basismodul 2, 3, 4, Aufbaumodul 1+2, Vertiefungsmodul 1, 2, 3
MA-Philosophie: Kernmodul 1+2, Schwerpunktmodule 1+2; Freie Spezialisierung 1+2; Erweiterungsbereich
LA-Gym: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, Vertiefungsmodul LA 4;
LA-GS/HS/RS: Basismodul 2, 3, 4, Basismodul LA 2, EWS-Modul 1+2.

FUNDAMENTALTHEOLOGIE UND DOGMATIK

Lehramtsstudiengänge (Staatsexamen, B./M. Sc., B./M. Ed.)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS [+ eine Vorlesung])
– Vertiefungsmodul IIIa (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul IIIb (8 ECTS)

Bachelor »Theologische Studien«
(Module mit 5 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Grundlagenmodul kombiniert (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul I (5 ECTS)
– Vertiefungsmodul II (5 ECTS)

Master »Religionen verstehen«
(Module mit 10 ECTS bestehen aus zwei Veranstaltungen)
– Interreligiöse Studien: Religiöse Traditionen – Schwerpunkt: Mastermodul (5 ECTS)
– Interreligiöse Studien: Theorie und Praxis des Interreligiösen Dialogs: Mastermodul (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul A (10 ECTS)
– Religion und Bildung: Religion und Gesellschaft: Mastermodul B (5 ECTS)
– Theologische Studien: Fundamentaltheologie und Dogmatik: Mastermodul (10 ECTS)
Inhalt:
Wie der spätantike Kirchenvater Laktanz berichtet (De ira Dei, 13.19), habe der Philosoph Epikur einmal folgende Überlegung angestellt: Gott möchte die Übel (mala) aufheben und vermag es nicht; oder er vermag es und will es nicht; oder er will es weder, noch vermag er es; oder er will es und vermag es auch. Im ersten Fall sei Gott schwach (imbecillus) – was man von Gott nicht aussagen kann. Im zweiten Fall sei Gott missgünstig (invidus) – was ebenfalls Gott nicht zukommen kann. Im dritten Fall sei Gott sowohl schwach als auch missgünstig – aber dann spräche man gar nicht mehr von Gott. Da also nur die vierte Option für Gott zutreffen kann: Woher stammen dann die Übel? Die so formulierte Frage hat viele Jahrhunderte später G. W. Leibniz als Theodizeeproblematik benannt und mit seiner berühmten, von Voltaire aufs Korn genommenen Formel von der ‚besten aller möglichen Welten (le meilleur des mondes possibles)‘ (cf. Theod. I, § 8) beantwortet.

Im Seminar wird diese Theodizeeproblematik in einer großen historischen Breite und aus verschiedenen Perspektiven (religiös, theologisch, philosophisch) interdisziplinär beleuchtet und dabei verschiedene Typen von Theodizee systematisiert und Antwortversuche analysiert und diskutiert. Hierbei ist das Seminar dreigliedrig ausgebaut: Zunächst werden älteste Grundlagentexte der religiösen Selbstvergewisserung zur Theodizeeproblematik betrachtet (Ijob, Gilgameschepos, äthiopisches Henoch). In einem zweiten Teil werden klassische Positionen der Antike und des Mittelalters (Augustinus, Thomas v. Aquin, Meister Eckhart) sowie der Neuzeit (Leibniz, Kant, Hegel) betrachtet. Drittens schließlich wird gefragt, inwieweit die Theodizeefrage ‚nach Auschwitz‘ überhaupt noch seriös gestellt werden kann (H. Jonas, Adorno).

 

Ursprünge und Geschichte der analytischen Philosophie

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Vorlesung
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U5/02.18
Inhalt:
Vielen ist bekannt, dass die analytische Philosophie eine wichtige, möglicherweise sogar die dominante Strömung innerhalb der akademischen Gegenwartsphilosophie ist. Allerdings können nur wenige erklären, was genau Philosophie eigentlich “analytisch” macht, wo die Ursprünge der analytischen Philosophie liegen und worin sie sich von anderen Arten der Philosophie (z.B. der sogenannten “kontinentalen" Philosophie) konkret unterscheidet. In dieser Vorlesung werden wir diese Fragen beantworten, indem wir die Ursprünge und geschichtliche Entwicklung der analytischen Philosophie nachzeichnen. Ausgehend von Gottlob Freges Abfassung der “Begriffsschrift" sowie G.E. Moores und Bertrand Russells Auseinandersetzung mit dem “absoluten Idealismus” untersuchen wir die zentralen Rollen von Sprache, Naturwissenschaften und Logik in der analytischen Philosophie und setzen uns mit der ihr inhärenten Metaphysikkritik auseinander. Wir beschließen die Vorlesung mit einer Diskussion der Frage, inwieweit die Einteilung der Philosophie in “analytische" und andere Formen heute überhaupt noch Sinn macht.

 

Was ist Identität?

Dozent/in:
Silvia Jonas
Angaben:
Seminar/Proseminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/00.25
Einzeltermin am 24.1.2023, 14:00 - 16:00, U5/02.23
Inhalt:
Was bedeutet es zu sagen, dass Dinge oder Personen `identisch' miteinander sind? In diesem Seminar befassen wir uns mit dem Begriff der Identität aus Sicht der analytischen Metaphysik. Anhand zeitgenössischer englischsprachiger Texte untersuchen wir zunächst die Möglichkeit, Identität anhand formaler Kriterien zu bestimmen und diskutieren den Unterschied zwischen qualitativer und numerischer Identität. Im Anschluss daran wenden wir uns konkreten Anwendungsfragen zu: Wann sind Objekte und Personen über die Zeit hinweg mit sich selbst identisch (transtemporale Identität)? Können wir mit einer nur möglichen, aber nicht aktualen Version von uns selbst identisch sein (transmodale Identität)? Wie verhalten sich Identität und metaphysische Komposition? Was macht personale Identität aus? Kann uns ein philosophisch geschulter Blick helfen, gesellschaftlich relevante Fragen zu Identität zu beantworten?



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