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Philosophie

 

Analytical Thomism and The Philosophy of Action - "Aquinas on happiness" [Aquinas]

Dozent/in:
Gabriele De Anna
Angaben:
Seminar, 2 SWS, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
jede 2. Woche Do, 14:00 - 15:45, U2/226
Beginn: 13. November, anschließende Termine sind: 27.11.,11.12., 08.01.09, 22.01.09, 05.02.2009
Inhalt:
Can man be happy? And how can happiness be achieved? These everlasting human concerns are the focus of Thomas Aquinas’s analysis of man. His account of human action and his treatment of cognitive and practical faculties are all centred in an attempt to answer these questions. The view he arrived to is a definitive contribution to the history of philosophy, one which is still an object of study and discussion in contemporary debates. This seminar will deal with the extensive discussion of human happiness, which Aquinas put forward at the beginning of the second part of his Summa theologiae. Subsequently, it will consider the contributions of some contemporary philosophers working in the English-speaking tradition who used Aquinas’s account of happiness as a living contended in current debates.
Empfohlene Literatur:
Bibliography Selection of texts from Aquinas and contemporary analytical interpreters: to be announced.
Schlagwörter:
Philosophie; Analytical Thomism; Aquinas; happiness

 

Der Andere und der Dritte. Theorien der Intersubjektivität [Theorien der Intersubjektivität]

Dozent/in:
Joachim Fischer
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Di, 14:15 - 15:45, U5/118
Beginn: 14. Oktober 2008
Inhalt:
Sozialtheorien lassen Selbst-, Welt und komplexe Sozialverhältnisse aus der elementaren Begegnung/Wechselwirkung/Kommunikation „zwischen“ ego und alter ego, von „Ich“ und „Du“ hervorgehen. Was für das Alltagsbewusstsein selbstverständlich ist, rekonstruieren sie in basalen Modellen: wie sich im Medium von Blicken und Worten, von Handlungen und Erwartungen, von Gütern und Gaben dyadische und kommunitäre Strukturen des Verstehens, von Scham, Tausch, Kampf, Anerkennung, Kooperation und Liebe bilden. Prominent in der Sozialtheorie als Grundlagentheorie aller Kultur- und Sozialwissenschaften ist zunächst „der Andere“. Ein Paradigmenwechsel in der Sozialtheorie bahnt sich neuerdings durch die systematische Berücksichtigung der Figur und Funktion des „Dritten“ an, weil erst dadurch weitere fundamentale Strukturen des Sozialen wie „Beobachterposition“, Vermittlung, Schiedsrichter, Bote/Medium, Konkurrenz, Intrige, Koalition, Delegation, Institutionalisierung, Sündenbock sichtbar werden. Im Rückgriff auf Texte einschlägiger Denker (Hegel, Dilthey, Husserl, Mead, Simmel, Freud, Levinas, Luhmann) sollen die verschiedenen Theorien der Alterität und Tertiarität erschlossen werden.
Empfohlene Literatur:
M. Theunissen, Der Andere. Studien zur Sozialontologie, Berlin 1965.
G. Rizzolatti, Empathie und Spiegelneurone. Die biologische Basis des Mitgefühls, Frankfurt a.M. 2008.
G.W.F. Hegel, Das anerkennende Selbstbewusstsein, in: Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften III, Frankfurt a.M. 1970, S. 219-226.
E. Husserl, Cartesianische Meditationen, Haag 1950, S.121-176. [V. Meditation: Enthüllung der transzendentalen Seinssphäre als monadologische Intersubjektivität]
G.H. Mead, Geist, Identität und Gesellschaft – aus der Sicht des Sozialbehaviorismus, Frankfurt a.M. 1968.
E. Levinas, Die Spur des Anderen. Untersuchungen zur Phänomenologie und Sozialphilosophie, Freiburg 1998, S. 209-235
G. Simmel, Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung, Berlin 1968, S. 73-94 [über Dritten-Figurationen]
S. Freud, Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, Wien 1930, S. 338-360 [Ödipale Konstellation].
N. Luhmann Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie, Frankfurt a. M. 1984, S. 488-550
J. Fischer, Der Dritte. Zur Anthropologie der Intersubjektivität, in: W. Eßbach (Hrsg.), wir/ ihr/sie. Identität und Alterität in Theorie und Methode, Würzburg 2000, S. 103-136.
Th. Bedorf, Dimensionen des Dritten. Sozialphilosophische Modelle zwischen Ethischem und Politischem, München 2003.
Schlagwörter:
Philosophie; Theorien; Intersubjektivität

 

Einführung in ganzheitliches Selbst- und Weltverständnis (Leibniz' "Monadologie" als systermatische Weiterführung der "Pansophie" des Comenius) [Leibniz' "Monadologie"; "Pansophie" Comenius]

Dozent/in:
Erwin Schadel
Angaben:
Vorlesung und Übung, 2 SWS, benoteter Schein
Termine:
Do, 12:00 - 14:00, U11/024
Sprechstunden im Wintersemester 2008/2009 (M3 Zimmer 129 N) jeweils Di 14.30-16.30 Uhr und Do 14.30 - 15.30 Uhr (außer 4.-11. November 2008)
Inhalt:
Wenn Philosophie nicht "aufs Ganze" geht, verliert sie, wie es scheint, ihre Existenzberechtigung. Sie verbleibt, wie jede Einzelwissenschaft, in der unbefangenen Deskriptive; sie wagt es nicht, den Übergang vom Beschreiben zum Begründen des Beschriebenen zu leisten; sie vermeint, dass "Ganzes" im Immer-so-Weiter der Faktenaufzählung erlangt werden könne. Der mährische Reformator Johann Amos Comenius (1592-1670), der als Initiator neuzeitlicher Pädagogik bekannt wurde, wie auch der in Hannover lebende Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), der als der letzte europäische Universalgelehrte angesehen wird, haben sich Leben lang um ein ganzheitliches Selbst- und Weltverständnis bemüht, welches für sie beide in ein (neuplatonisch inspiriertes) trinitarisches Gottesverständnis einmündet, in welchem (anders als in konstruierter Hegelscher Dialektik!) Absolutes und Kontingentes klar unterschieden werden. Die Anwendung des Analogie- und Harmonieprinzips gestattet es beiden Denkern größtmögliche Verschiedenheit und größtmögliche Ordnung konzeptionell zusammenzubringen und gründliche Perspektiven für die sog. Theodizee-Problematik (für die Frage, ob und ggf. wie ein guter Weltenschöpfer angesichts des in der Welt überbordenden Bösen) zu rechtfertigen sei. In onto-harmonikalem Aspekt kann schließlich aufgewiesen werden, dass 'Candide', die beißende Satire, welche der "aufgeklärte" Voltaire gegen Leibniz' These von der 'besten der möglichen Welten' richtete, von ihrem Argumentationsgehalt her letztlich unaufgeklärt bleibt, da sie kein allgemein gültiges Kriterium für menschlichen Denken und Handeln zu entfalten vermag.
Empfohlene Literatur:
Literatur: J. A. Comenius: Vorläufer der Pansophie / Prodromus Pansophiae [lat.-dt.], Düsseldorf 1963; G. W. Leibniz [franz.-dt.]. Übers. u. hg. von Hartmut Hecht (Reclams UB 7853), Stuttgart 1998 [3, 10 Euro; bitte anschaffen!]; Ders., Theodizee (PhB 71), Hamburg 1968; Voltaire, Candide, oder Der Glaube an die beste der Welte, München 1986; Ders., Aus dem philosophischen Taschenwörterbuch, München 1985. E. Schadel, Comenius' Pansophie als Initialmoment des Leibnizschen Philosophierens? In: H.Breger u.a. (Hgg.), VIII Internationaler Leibniz-Kongress "Einheit in der Vielheit". Univ. Hannover, 24.-29. Juli 2006. Vorträge, 2. Teil, Hannover 2006, S. 898-908; Ders., Zur ontotriadischen Begründung ganzheitlichen Denkens. In: Schadel (Hg.), Ganzheitliches Denken. Festschr. für A. Rieber zum 60. Geb., Frankf./M. u.a. 1996, S. 13-48; Ders. Monade als Triade. Leibniz' Beitrag zu post-nihilistischer Erneuerung. Ebd., S. 113-134; Ders., Aspekte einer harmonikalen Naturphilosophie bei Johann Amos Comenius. In: Barbara Mahlmann-Bauer (Hg.), Artes et Scientiae. Vol. I, Wiesbaden 2004, S. 499-524; Ders., Die ternare Pansophie des Johann Amos Comenius (1592-1670) als Korrektiv für neuzeitlichen Indifferentismus. In: Salzb. Jahrb. für Philos. 48 (2003) 69-98.
Schlagwörter:
Philosophie; Leibniz; Monadologie; Pansophie; Comenius

 

Friedvoll globalisierte Weltgemeinschaft? Anregungen hierfür u.a. bei Thomas Campanella und Johann Amos Comemius [Globalsierte Weltgemeinschaft]

Dozentinnen/Dozenten:
, Matteo Raffaelli
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Schein, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Mo, 10:15 - 11:45, U2/226
Achtung!!! Die Verstaltung beginnt erst am 20.10.2008! Der Veranstaltungsort wurde g e ä n d e r t in den Raum U 2/226, 2. Stock der U2, Zimmer hinter dem Sekretariat des Lehrstuhls für Philosophie I, Zi. 225)
Inhalt:
Kommentar zum Seminar "Friedvoll globalisierte Weltgemeinschaft? Anregungen hierfür u.a. bei Thomas Campanella und Johann Amos Comenius
Die derzeit immer akuter werdende Globalisierungsproblematik artikuliert sich, großbogig formuliert, in extremen (ineinander sich widersprechenden) Auffassungsweisen: Im Sinne eines wirtschaftlichen "uniformen" Monismus wird einerseits eine Einheit des Menschengeschlechts angestrebt, welche, als Bedingung einer unbegrenzten Akkumulation von Quantitativem, die gänzliche Nivellierung (Disqualifizierung) der Differenzen einschließt und als totalitäre Herrschaft in Erscheinung tritt. Im Sinne eines ideologischen "separatistischen" Pluralismus werden andererseits die hervortretenden Differenzen in ihrer "Unversöhnlichkeit" betrachtet und die Idee einer Einheit des Menschengeschlechts, in welcher die Differenzen versöhnt werden könnten, wird für totalitär gehalten. Argumente, die für eine solche Versöhnung plädieren, werden relativistisch unterminiert. Die zwei erwähnten Gegensätze (Einheit ohne Differenzen und Differenzen ohne Einheit) stellen eigentlich nur die zwei Seiten der gleichen Medaille dar. Solange dies nicht gesehen wird, ist ein friedvolles Zusammenleben der Menschen nicht zu erwarten. Damit die Hoffnung auf eine friedvoll globalisierte Weltgemeinschaft wirklich zu keimen vermag, ist es im ontologischen Kontext erforderlich, zwischen "gegensätzlichen" Gegensätzen zu unterscheiden: zwischen (exklusiv-)kontradiktorischen, die kein Mittleres zulassen (z.B. Sein und Nichts) und (inklusiv-)konträren, relativ-komplementären, welche ein Mittleres aufweisen (z.B. Grün und Blau, Mann und Frau). Die zuletzt genannte Gegensatzart gestattet es, verschieden Erscheinendes in wechselseitiger Bezogenheit miteinander zu versöhnen. Mann und Frau z.B. stellen verschiedene Ausprägungen des einen Menschseins dar, das sie in wechselseitiger Bezogenheit, indem sie einander ergänzen, seiner Vollendung entgegenführen. Von diesem konkreten Beispiel her lässt sich, in der Verallgemeinerung, vom einen Seins- und Harmoniegrund sagen: kraft seines distinkt-kohärenten Selbstvollzugs stellt er die Einheit in der Verschiedenheit wie auch die Verschiedenheit in der Einheit dar: Das aber heißt: Von jenem binnendifferenzierten Seinsgrund her kann es, wenn überhaupt, gelingen, die oben erwähnte Pattsituation derzeitiger Globalisierungsproblematik aufzulösen und konstruktive Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Der eine Seins- und Harmoniegrund wird bei Campanella und Comenius – in stetem Bezug zu entsprechenden Strukturen, die "introspektiv" in (noch zeitbetroffener) menschlicher Geistinnerlichkeit zu gewahren sind – als Ineinander von in-sistenter Macht, ek-sistenter Weisheit und kon-sistenter Liebe bzw. Güte interpretiert. Da besagter Seinsgrund in der ek-sistenten Mittelphase die Differenz in sich ausprägt, ist die Tendenz zu uniformem Monismus oder Totalitarismus in ihm nicht zu begründen. Weil er "vor" der Differenz eine in-sistente Einheit und "nach" der Differenz eine kon-sistente Einheit darstellt, ist die Tendenz zu "separatistischem" Pluralismus oder Relativismus in ihm gleichermaßen nicht anzusiedeln. Als ganzheitlich-integraler Vollzug hat der drei-eine Seinsgrund die Alternative: Monismus oder Pluralismus in sich zum Verschwinden gebracht, indem er von jenem das Moment der Ruhe und von diesem das der Bewegung in sich aufgenommen hat.
Empfohlene Literatur:
Thomas Campanella, Sonnenstadt. Übers., hg. und mit einem Nachwort versehen v. Christiane Wyrwa, München 1988; Bernardino M. Bonansea, Tommaso Campanella. Renaissance Pioneer of Modern Thought, Washington D. C. 1969; Kurt Flasch, Poesie – Philosophie – Politik: Tommaso Campanella. In: Tommaso Campanella, Philosophische Gedichte, hg. v. Thomas Flasch, mit einleitendem Essay und Kommentar v. K. Flasch, Frankfurt/M. 1996, S. 11-95; Johann A. Comenius, Vorläufer der Pansophie / Prodromus Pansophiae [lat.-dt.], Düsseldorf 1963; Erwin Schadel, Comenius’ Pansophie als Konzept eines kreativen Friedens. In: Norbert Brieskorn / Markus Riedenauer (Hgg.), Suche nach Frieden: Politische Ethik in der Frühen Neuzeit III, Stuttgart 2003, S. 175-213; ders., Die ternare Pansophie des Johann Amos Comenius (1592-1670) als Korrektiv für neuzeitlichen Indifferentismus. In: Salzb. Jahrb. für Philos. 48 (2003) 69-98; Heinrich Beck, Weltfriede als dynamische Einheit kultureller Gegensätze. Onto-hermeneutische Grundlagen zum Strukturverständnis der Kultur der Menschheit – als Perspektive eines "dialektisch-triadischen" Wirklichkeitsverständnisses. In: Heinrich Beck / Gisela Schmirber (Hgg.), Kreativer Friede durch Begegnung der Weltkulturen, Frankfurt/M. u.a. 1995, S. 17-69; H. Beck, Europa – Afrika – Asien: Komplementarität der Weltkulturen. In: Erwin Schadel (Hg.), Ganzheitliches Denken. Festschrift für Arnulf Rieber zum 60. Geburtstag, Frankfurt/M. u.a. 1996, S. 51-82; Leonardo Boff, Der dreieinige Gott, Düsseldorf 1987; Raimon Panikkar, Der Dreiklang der Wirklichkeit. Die kosmotheandrische Offenbarung, Salzburg-München 1995; Matteo Raffaelli, Macht, Weisheit, Liebe. Campanella und Comenius als Vordenker einer friedvoll globalisierten Weltgemeinschaft [im Erscheinen].
Schlagwörter:
Philosophie; Globalisierte Weltgemeinschaft; Campanella, Thomas; Comemius, Johann Amos

 

Gastvortrag Romfeld (FGPh): „Jenseits von wahr und falsch: Grenzen der Rationalität in der Medizinethik“

Dozentinnen/Dozenten:
Uwe Voigt, Michael Jungert
Angaben:
Sonstige Lehrveranstaltung
Termine:
Einzeltermin am 5.2.2009, 20:00 - 22:00, U2/133
Inhalt:
Philosophen sehen sich als Mitglieder in Beratungsgremien wie Klinischen Ethik-Komitees mit komplexen medizinethischen Problemen konfrontiert. Worin aber liegt genau die Expertise des Ethikers, die seine Berufung in solche Einrichtungen legitimiert? Kommt ihm neben einer postulierten theoretisch-methodischen Kompetenz auch die Autorität zu, substanzielle moralische Ratschläge zu geben, oder besitzen moralische Urteile eine Dimension, die sich dem Zugriff rationaler Argumentation entzieht und so die Idee „starker“ ethischer Expertise in Frage stellt? Der Vortrag möchte ausführen, inwiefern Letzteres der Fall ist und wie damit sinnvoll umgegangen werden kann.

 

Gedankenexperimente

Dozent/in:
Michael Jungert
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein
Termine:
Einzeltermin am 21.11.2008, Einzeltermin am 22.11.2008, Einzeltermin am 5.12.2008, Einzeltermin am 6.12.2008, 10:00 - 18:00, Raum n.V.
Achtung: Vorbesprechung um 12 Uhr, nicht 10 Uhr!! (in U2/226, Dienstzimmer LS Philosophie I)
Vorbesprechung: Montag, 27.10.2008, 12:00 - 14:00 Uhr, U2/226
Inhalt:
Gehirne im Tank, Chinesische Zimmer und die Wahrnehmung von Fledermäusen – die Gegenstände vieler philosophischer Gedankenexperimente können locker mit so manchem Science-Fiction- oder Fantasy-Film mithalten. Im Gegensatz zu Letzteren sollen sie jedoch nicht (primär) unterhalten, sondern vielmehr Argumentationen untermauern, Gegenbeispiele liefern oder der Veranschaulichung abstrakter Sachverhalte dienen. Blickt man hinter das schillernde Gewand dieser philosophischen „Methode“, so offenbaren sich zahlreiche grundsätzliche Fragen: Inwiefern sind Gedankenexperimente überhaupt Experimente (verglichen mit solchen in den „exakten“ Wissenschaften)? Welchen Aussage- und Argumentationswert können sie haben und wo liegen ihre Grenzen? Diesen und weiteren Fragen wollen wir uns in diesem Seminar nähern. Wir beginnen dabei zunächst mit systematischen Fragestellungen nach der Natur und Typologie von Gedankenexperimenten. Im zweiten Teil werden wir dann einzelne Beispiele aus verschiedenen philosophischen Disziplinen wie der Philosophie des Geistes, der Ethik und der Wissenschaftstheorie eingehend unter die Lupe nehmen. Dabei soll neben einführenden Referaten vor allem Raum für die eigene gedankliche Beschäftigung und Diskussion geboten werden. Das Seminar wird als Blockseminar an zwei Wochenenden stattfinden. Die Anmeldung sowie die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der Vorbesprechung, eine vorherige Anmeldung per E-Mail bis zum 17.10. ist aus planungstechnischen Gründen jedoch sehr wünschenswert. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im Grund- und Hauptstudium, der Erwerb von Proseminar- oder Seminarscheinen ist möglich. Vorraussetzung für den Scheinerwerb ist die regelmäßige aktive Teilnahme, das Halten eines einführenden Referates (ca. 30 Min.) sowie das Anfertigen einer Hausarbeit (10-12 Seiten für einen PS-Schein, ca. 15 Seiten für einen Seminarschein). Studienanfänger sind herzlich willkommen, es wird jedoch die Bereitschaft zur intensiven Lektüre vorausgesetzt. Bei Fragen können Sie sich gerne jederzeit an mich wenden: michael.jungert@uni-bamberg.de
Empfohlene Literatur:
Literatur:
Zur Vorbereitung empfehlen sich zwei Texte, die online kostenfrei erhältlich sind (http://daniel.cohnitz.de/):
Cohnitz, Daniel: Einleitung, in: Ders.: Gedankenexperimente in der Philosophie. Paderborn: Mentis 2005.
Cohnitz, Daniel/Häggqvist, Sören: Gedankenexperimente in der Philosophie, in: Staschok, Mireille (Hg.): Abstrakt - Exakt - Obskur: Philosophische Gedankenexperimente & Kunst, Berlin: Logos 2007, 1-12.
Weitere Literaturhinweise folgen in der Vorbesprechung.

 

Kant "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" [Kant-Metaphysik]

Dozent/in:
Erwin Schadel
Angaben:
Seminar, 2 SWS, benoteter Schein
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, MS12/009
Inhalt:
Während Kant 1783 seine Prolegomena deswegen herausgab, um im Nachhinein die Grundkonzeption seiner Kritik der reinen Vernunft zu erläutern, veröffentlichte er 1785 die Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, um seine Leser im Vorhinein auf die drei Jahre später erscheinende Kritik der praktischen Vernunft vorzubereiten. Die Grundlegung eignet sich von daher in besonderer Weise zur Einführung in die Kantische Ethik. Diese wird von der "Idee einer den Willen durch Gründe a priori bestimmenden Vernunft" geleitet; Kant versucht hierbei, subjektive Triebfedern (Neigungen) methodisch zu eliminieren, indem er das Sittengesetz in der Gestalt des unbedingt geltenden kategorischen Imperativ erläutert und wahre Autonomie für den Fall in Aussicht stellt, dass das Konzept einer a priori urteilenden Vernunft uneingeschränkte Anerkennung findet. Im Seminar wird er zunächst darum gehen, die Grundlegung aus sich selbst und im Kontext des Kantischen Kritizismus zu interpretieren. Besondere Beachtung gewinnen hierbei die spezifizierenden Anmerkungen, welche Kant in der 'Vorrede' zur genannten Schrift über den Zusammenhang der antiken Prinzipalwissenschaften Logik, Physik und Ethik darbietet. Kant priorisiert die Logik gegenüber den beiden anderen Wissenschaften und produziert damit unlösbare Übergangsprobleme, welche so stark wurden, dass er sich 1798 genötgt sah, einem Freund mitzuteilen, er habe einen "Tantalischen Schmertz", der von daher entstehe, dass er "das Ganze der Philosophie" immer noch nicht zu sichten vermochte. Speziell im ethischen Bereich bedeutet dies, dass jener "Schmertz" durch Rehabilitierung der Rezeptionsfähigkeit des menschlichen Geistes therapiert werden kann, - mit ihm aber auch der rigide Dualismus von Pflicht und Neigung, von kategorischem Imperativ und lebensweltlichen Bezügen.
Empfohlene Literatur:
Textgrundlage: I. Kant, Werkausgabe. hg. v. W. Weischedel. (Bd. 7 in der 12bändigen Ausgabe in "suhrkamp TB Wiss." [hier Bd. 56] oder Bd. 6 in der 10bändigen Ausgabe der "Wissenschaftl. Buchgesellschaft"). Zur Einführung: O. Höffe (Hg.), Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Ein kooperativer Kommentar, Frankfurt/M. 1989; O. Marquard, Skeptische Methode im Blick auf Kant, Freiburg-München 1969; L. Kreimendahl, Kant - der Durchbruuch von 1769, Köln 1970; E. Schadel, Kants "Tantalischer Schmertz". Versuch einer konstruktiven Kritizismuskritik in ontotriadischer Perspektive, Frankfurt/M. u.a 1998.
Schlagwörter:
Philosophie; Kant; Metaphysik; Sitten

 

Lektüre und Interpretation: Wilhelm Weischedel: "Skeptische Ethik" [Weischedel: "Skeptische Ethik"]

Dozent/in:
Erwin Schadel
Angaben:
Seminar, 2 SWS, benoteter Schein
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, U11/025
Inhalt:
Nach Wilhelm Weischedel (1905-1975), der 1932 bei Martin Heidegger mit einer Arbeit über das Wesen der Verantwortung promoviert wurde, leben wir "im Zeitalter des sich vollendenden Skeptizismus". Alles wird hier in den "Wirbel des Fraglichmachens" hineingezogen; es gibt keinen einzigen Lebensbereich mehr, der nicht von "Orientierungslosigkeit und vom Verlust des Gültigen" überschwemmt würde. Eine "zeitgemäße" Ethik entwickeln zu wollen kann deshalb nur dann Ausssicht auf Erfolg haben, wenn sie in Auseinandersetzung mit dem Skeptizismus entwickelt wird. Weischedel weiß dabei auch: "Der Mensch kann nicht, ohne sich selbst aufzugeben, auf die ethische Problematik verzichten". In einem ersten Schritt wird es darum gehen, die zentralen Aussagegehalte der Weischedelschen Studie herauszuarbeiten (1. ideengeschichtliche Erläuterungen zu den Begriffen 'Ethik' und 'Skeptizismus'; 2. systematische Grundprobleme, bes. 'Freiheit' und 'Gewissen'; 3. ethsiche Grundvollzüge: u.a. Haltung der Offenheit, Abschiedlichkeit und Verantwortung). Im Anschluss daran soll dann die Bedeutsamkeit von 'Skepsis' hinsichtlich des menschlichen Selbstvergewisserungsaktes ermittelt werden. Als Paradoxie wird dabei zutage treten, dass 'Skepsis', das vom griechischen Wort her 'Betrachten' / 'Anschauen' bedeutet, eine sachbezogenes Erkennen nicht nur nicht verhindert, sondern sogar als deren Initiationsakt aufzufassen ist. Im erkennenden Subjekt bewirkt sie eine gehörige Sensibilisierung; sie lässt dieses zwiespältig werden und eröffnet eben dadurch eine intellektuale Distanz, welche es ihm gestatten, sich selbst in die Wesensstrukturen der problematisierten Sache hinein zu differenzieren. Die Kluft zwischen Sein und Sollen, welche für neuzeitliche Subjektozentrik (bes. für Kantischen Kritizismus) kennzeichnend ist und hier immer wieder die nihilistische Scheiterns-Erfahrung auslöst, kann damit konzeptionell überwunden werden. Als Grundrhytmus des kontingenten Menschseins lässt sich eine über-kontingente onto-logo-ethische Ganzheitlichkeit in den Blick bringen.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Wilhelm Weischedel, Skeptische Ethik (st 635) Frankfurt/M. 1980 (Kopiervorlage wird zur Verfügung gestellt!), Alexander Schwan (Hg.), Denken im Schatten des Nihilismus. Festschrift für W. Weischedel, zum 70. Geb., Darmstadt 1975; Margot Braunleder, Selbstbestimmung, Verantwortung und Frage nach dem sittlich Guten. Zum Begriff einer skeptischen Ethik, Würzburg 1990; E. Schadel, Skepsis - Ermöglichung oder Verhinderung menschlicher Ursprungserfahrung? Ein Vergleich antiker und neuzeitlicher Positionen. In: Martin Götze u. a. (Hgg.), Philosophie als Denkwerkzeug. Festschrift für Albert Mues zum 60. Geb., Würzburg 1998, S. 101-118.
Schlagwörter:
Philosophie; Lektüre; Interpretation; Weischedel, Wilhelm; Skeptische Ethik

 

Materialism and Morality at the Roots of Modernity: the case of Thomas Hobbes [Hobbes 1 und Hobbes 2]

Dozent/in:
Gabriele De Anna
Angaben:
Vorlesung/Seminar, 2 SWS, ECTS: 4, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
jede 2. Woche Do, 16:15 - 17:45, U2/136
jede 2. Woche Do, 18:00 - 19:30, Raum n.V.
Achtung! Die Veranstaltung von "Hobbes 1" findet jede 2. Woche am Donnerstag im Raum U2/136 von 16.15 - 17.45 Uhr statt; die Veranstaltung "Hobbes 2" wird anschließend im Raum U2/225 (neben dem Sekretariat der Philosophie in U 2, 2. Stock) von 18.00-19.30 Uhr durchgeführt! Beginn: 16.10., anschließend am 30.10., 13.11., 27.11., 11.12., 08.01.2009, 22.01.2009, 05.02.2009
Inhalt:
The birth of modern science was a momentous event which had its bearings on all aspect of human life, both individual and social, including morality. The new conception of man, his role in the cosmos, and his relations to nature led to a new conception of human agency, individual freedom, moral obligation. Consequently, they also led to a new conception of the role and nature of political authority and social cohesion. A superb expression of the way in which all these issues are entrenched can be found in the work of Thomas Hobbes. During this seminar, his Leviathan will be read, in order to highlight how it changed the common conceptions of individual agency, morality, and political action. Particular attention will be paid to role played by the new scientific world-view in determining this new trend
Empfohlene Literatur:
T. Hobbes, Leviathan, Penguin, 1982 (or other edition: parts to be announced). Some articles by contemporary interpreters will be also announced.
Schlagwörter:
Philosophie; Hobbes, Thomas

 

Max Scheler [Max Scheler]

Dozent/in:
Joachim Fischer
Angaben:
Seminar, 2 SWS, Schein, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
Di, 18:15 - 19:45, U2/230
Beginn: 14. Oktober 2008
Inhalt:
„Max Scheler war […] die stärkste philosophische Kraft im heutigen Deutschland, nein, im heutigen Europa – sogar in der gegenwärtigen Philosophie überhaupt.“ Mit diesem Worten verabschiedete Heidegger 1928 den plötzlich verstorbenen Philosophen, an dem er mit ‚Sein und Zeit’ Maß genommen hatte. Dieser seine Zeitgenossen faszinierende Denker (1874-1928) hat die phänomenologische Bewegung in der Philosophie produktiv werden lassen; auch war er konzeptioneller Impulsgeber für die Kultur- und Sozialwissenschaften. Der rote Faden in Schelers Philosophie und Soziologie ist das „emotionale Apriori“, die konstitutive Funktion der Gefühle für das Selbst-, Welt und Sozialverhältnis. Für die Philosophie sowie für die Kultur- und Sozialwissenschaften einschlägig sind seine Beiträge zur Sozialphänomenologie (‚Wesen und Formen der Sympathie’, ‚Über Scham und Schamgefühl’), zur Philosophischen Anthropologie (‚Die Stellung des Menschen im Kosmos’) zur Wissenstheorie- und -soziologie (‚Die Wissensformen und die Gesellschaft’) und zur Ethik (‚Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik’). Das Seminar will Schelers Theoriekerne rekonstruieren und ihre Fruchtbarkeit für die gegenwärtige Philosophie prüfen.
Empfohlene Literatur:
Max Scheler, Gesammelte Werke, Bd. I – XIV, hrsg. v. Maria Scheler u. Manfred Frings, Bonn: Bouvier-Verlag 1954-1993 Darin: Wesen und Formen der Sympathie, Bd. VII (1973) Über Scham und Schamgefühl, Bd. X (1957) Die Wissensformen und die Gesellschaft, Bd. VIII (1960) Die Stellung des Menschen im Kosmos, Bd. IX (1976) Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik, Bd. II (1954)
Max Scheler, Schriften zur Anthropologie, hg. v. M. Arndt, Stuttgart 1994 (reclam 9337)
W. Henckmann, Max Scheler, München 1998 (Becksche Reihe: Denker)
W. L. Bühl, Max Scheler, in: D. Kaesler (Hg.), Klassiker des soziologischen Denkens, Bd. 2, München 1978, S. 178-225, 453-464, 520-533 [nur in der ersten Auflage]
J. Fischer, Neue Theorie des Geistes (Scheler, Cassirer, Plessner), in: R. Becker/Ch. Bermes/H. Leonardy (Hg.), Die Bildung der Gesellschaft. Schelers Sozialphilosophie im Kontext, Würzburg 2007, S.166-181.
Schlagwörter:
Philosophie; Scheler, Max

 

The Philosophical Conditions of Liberal Neutrality [Liberalismus]

Dozent/in:
Gabriele De Anna
Angaben:
Vorlesung und Übung, ECTS: 3, Gaststudierendenverzeichnis
Termine:
jede 2. Woche Fr, 8:15 - 9:45, U2/130
jede 2. Woche Fr, 10:00 - 11:30, Raum n.V.
Der Ort für die Übung von 10:00 bis 11:30 Uhr ist der Raum U 2/Raum 226 (durch das Sekretariat 225 gehen). Beginn: 17.10., anschließend am 31.10., 14.11., 28.11., 12.12., 09.01.2009, 23.01.2009, 06.02.2009
Inhalt:
It is normally assumed that the best advantage of Liberalism as a political theory is that it does not endorse any particular world-view, but is compatible with all. At least, with those which are compatible with most of the rest. This is called liberal neutrality, and is presented as an argument in favour of Liberalism. However, this opens at least two sorts of problems: 1. is it really possible to have a world-view which is neutral in this sense? 2. Making this sort of neutrality the fundamental value for choosing among political theories is a legitimate and neutral move? By focusing on these two issues, the lectures will propose a critical survey of most contemporary political theories and will offer a comprehensive and mindful introduction to contemporary political views.
Empfohlene Literatur:
Bibliography W. Kymlicka, Contemporary Political Philosophy: an Introduction, Oxford: Oxford University Press, 2002.
Schlagwörter:
Philosophie; Liberal Neutrality; Liberalismus

 

Was ist Philosophie? (bes. José Ortega y Gasset: "Was ist Philosophie?") [Was ist Philosophie?]

Dozent/in:
Erwin Schadel
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein
Termine:
Di, 10:00 - 12:00, U2/226
Inhalt:
'Philosophie' heißt - vom Worte her - "Liebe zur Weisheit"; was damit - von der Sache her - gemeint sein könnte, ist in ihrer 2500-jährigen Geschichte höchst kontrovers diskutiert worden. Extremste Theorien - materialistische und idealistische, sensualistische und rationalistische, liberalistische und kollektivistische usw. - fanden ihre Vertreter und Anhänger. Nicht selten wurde auf seinstheoretischem Weg versucht, die verbindliche "Mitte" zwischen den Extremen zu finden ... Im Unterschied zu den Einzelwissenschaften, welche fest umrissene Objekt-Bereiche aufweisen können, ist von der Philosophie zu sagen: Sie findet ihr "Objekt" erst dann, wenn sie sich von einzelwissenschaftlichen Resultaten nicht beschwichtigen lässt, sondern mit Sokrates die Was- und Warum-Frage stellt, sich im Wissen des eigenen Nichtwisssens sensibilisiert, die ihr begegnenden Seins- und Sinnstrukturen zu "Elementen" des Bewusstseins werden lässt und in Anbetracht derselben nach der Erst-Ursache alles Seienden fragt, welche Aristoteles als das 'Göttliche' bezeichnete. Diese innere Verflochtenheit von Welt- , Selbst- und Gottes-Erkenntnis wird in verschiedenen Kulturkreisen und Epochen auf verschiedene Weise akzentuiert. Im neuzeitlichen Nihilismus z.B. kann wegen der methodischen Ausblendung der Was- und Warum-Frage dazu, dass nur noch das fortwährende An-sich-selber-Scheitern des Menschen konstatitiert werden konnte. Eine solch heillose Diagnose regt die "Selbstheilungs"-Kräfte der Philosophie an. In mentalitätsgeschichtlichen Recherchen deckt sie die inneren Denkvoraussetzungen jenes Nihilismus auf; sie vermag es so, im Fragmentarischen das Ganze zu rekonstruieren. Auf José Ortega y Gassets (1993-1955) Vorlesungen über die Frage "Was ist Philosophie?" (¿Que es filosofía?) soll im Seminar deswegen eingegangen werden, weil sie subjektozentrisches Philosophieren widerspiegeln und dessen einseitig-abstrakte Vernunft durch eine umfassend-vitale Vernunft (razón vital) zu überwinden versuchen.
Empfohlene Literatur:
Literatur: Rolf Elberfeld (Hg.), Was ist Philosophie? Programmatische Texte von Platon bis Derrida (Reclams UB 18381), Stuttgart 2006 (6 Euro, bitte anschaffen!); José Ortega y Gasset, Was ist Philosophie? ebd. 1967; Rudolph Berlinger, Vom Anfang des Philosophierens. Traktate, Frankfurt/M. 1965; Erwin Schadel: Platon als Interpret des Sokratischen Denkimpulses. In: Peter Bruns (Hg.), Große Gestalten der Alten Welt, Frankfurt/M. 2005, S. 101-121 (Weiteres zu Semesterbginn).
Schlagwörter:
Philosophie; José Ortega y Gasset

 

Essays gut schreiben: eine praktische und übergreifende Anleitung [Essays]

Dozent/in:
Hans Gutbrod
Angaben:
Übung, 2 SWS
Termine:
Blockveranstaltung, 12.12.2008-13.12.2008, Raum n.V.
Blockveranstaltung, 12.2.2009 6:00 - 15.2.2009 22:00, U2/026
Fr., 12.12. und Sa, 13.12.: U2/102 (Im Gang hinter Lehrstuhl II) - Vorbesprechung am 11.12. in SG14/Festsaal
Vorbesprechung: Donnerstag, 11.12.2008, 16:00 - 18:00 Uhr, SG14/ Festsaal
Inhalt:
Titel: Essays gut schreiben: eine praktische und übergreifende Anleitung
Dozent: Dr. Hans Gutbrod

Termine:
Do, 11.12., ab 16.15 Uhr (Vorbesprechung) - Raum: SG 14 / Festsaal
Fr, 12.12., ab 10 Uhr (s.t.!!!) ganztätig - Raum U2/102
Sa, 13.12., ab 10 Uhr (s.t.!!!) ganztätig - Raum U2/102
Do,12.2.2009 bis So,15.2.2009 jeweils ganztägig - Raum U2/026

Beschreibung:
Wie schreibt man Essays? Wie schreibt man Essays gut? Und warum lohnt es sich, Essays zu schreiben? Dieses Blockseminar gibt praktische Anleitung zum besseren Schreiben, und zwar umfassend. Zuerst untersuchen wir, was Essays von Hausarbeiten unterscheidet. Dann schauen wir uns die argumentative Struktur an, die einem gelungenen Essay unterliegt. Schließlich üben wir das praktisch, mit anspruchsvollen Aufgaben.
Studierende, die konzentriert teilnehmen, werden auf jeden Fall bessere Essays schreiben: klar, präzise, mit griffiger Einleitung und schlüssiger Argumentation. Sie lernen aber auch diese Fähigkeiten breit zu übertragen, auf unterschiedlichste praktische und berufliche Herausforderungen.
Hans Gutbrod, der Seminarleiter, unterrichtet Essayschreiben seit mehr als zehn Jahren. Er hat an der London School of Economics über "Begriffe des Tragischen in den Internationalen Beziehungen" promoviert, und leitet seit mehreren Jahren das Caucasus Research Resource Center, eine führende sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtung im Kaukasus. Sein Handbook for Professional Communication wurde in fünf Sprachen übersetzt. Das Seminar verbindet somit theoretische mit sehr praktischen Überlegungen zum Schreiben, gerade auch mit einer langfristigen Perspektive für Studierende.

 

Philosophie der Biologie / Blockseminar in Italien [Philosophie der Biologie]

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Gabriele De Anna
Angaben:
Seminar
Termine:
Blockveranstaltung 22.3.2009-29.3.2009 Mo-Fr, Sa, So
Das Seminar findet in Italien statt!
Inhalt:
Alle weiteren Informationen zum Seminar entnehmen Sie bitte dem folgenden Link:
http://www.uni-bamberg.de/fileadmin/uni/fakultaeten/ppp_faecher/philosophie/Dateien/philosophieitalien.pdf

Achtung:
  • Das Seminar findet auf Englisch statt!
  • Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt. Die Anmeldung hat bis zum 15. Januar mittels eines halbseitigen Motivationsschreiben auf Englisch zu erfolgen.

(Genaueres entnehmen Sie bitte dem angegebenen Link)

 

Philosophischer Stammtisch [Stammtisch]

Dozent/in:
N.N.
Angaben:
Sonstige Lehrveranstaltung, 2 SWS
Termine:
Di, 20:00 - 22:00, Raum n.V.
Ort: Kneipe nach Wahl
Inhalt:
TREFFPUNKT: Dienstags, 20 Uhr, am Eingang des Marcushauses
Wenn zwei Philosophen zusammentreffen, ist es am vernünftigsten, wenn sie zueinander bloß ‚Guten Morgen’ sagen. Jean Paul Sartre
An (hoffentlich) heimeligen Herbst- und Winterabenden wollen wir gemeinsam versuchen, diese Aussage gewinnbringend zu falsifizieren. Der Stammtisch bietet die Möglichkeit für alle Philosophierenden und auch Studierende der Philosophie, sich am ungezwungenen Austausch über Themen aller Art mit Studierenden und Dozenten der Philosophie zu beteiligen.
Die Themen variieren entsprechend der Anwesenden und der Länge des Abends. Ob hochtragende philosophische Fragestellungen, Gespräche über das vorhaltende schlechte Wetter oder einfache Hilfestellung der älteren Semester zu Themen wie Scheinen und Stundenplan o.a. Hier muss sich niemand ängstigen nicht herzlich aufgenommen zu werden.
Laut alten Mythen soll hier auch schon einmal die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und nahezu allem gefunden worden sein, als eine Wirtin den Preis der am Abend getrunkenen Getränke einforderte. Leider ging diese Antwort auf seltsame Art und Weise für immer in der Kasse der Gaststube verloren.
Als besonderes Ereignis ist der Weihnachstsstammtisch geplant, der als Höhepunkt das traditionelle Philosophen-Schrottwichteln beinhaltet.
Alle weiteren Infos gibt es unter: http://www.uni-bamberg.de/philosophie/veranstaltungen/philosophischer_stammtisch/

 

Ringvorlesung

Dozent/in:
N.N.
Angaben:
Sonstige Lehrveranstaltung
Termine:
Mi, 20:00 - 22:00, U2/133

 

Tag der Informationsethik

Dozent/in:
Fabian Geier
Angaben:
Vorlesung, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale
Termine:
Einzeltermin am 22.1.2009, 20:00 - 22:00, U2/025

Basismodul 1: Grundlagen und Methoden

 

Einführung in die philosophische Ästhetik [Einführung in die philosophische Ästhetik]

Dozent/in:
Stefanie Voigt
Angaben:
Proseminar, 2 SWS, benoteter Schein, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien
Termine:
Mo, 8:15 - 9:45, U2/204
Inhalt:
Das Proseminar soll einen chronologischen und systematischen Überblick über die wichtigsten Vertreter und interessantesten Schlagwörter der philosophischen Ästhetik bieten. Es wird anhand von karteikartentauglichen Kurzzusammenfassungen die Diskussion über Schönheit, Kunst und Wahrnehmung von der Antike bis zur Gegenwart behandelt, und dabei um einschlägige Termini ergänzt: Beim Thema Platon werden z.B. auch Phänomene wie Kunstfeindschaft, die historische Entwicklung des Kunsthandwerks im Vergleich zur Kunst, oder die moderne Konzeptkunst und deren „Ideen“ angesprochen; beim Thema Aristoteles liegt es nahe, die Lessingsche Adaption des Katharsisgedankens zu behandeln, und wer Lessings „Laokoon“ liest, hat es nicht mehr weit bis hin zu Warburg und der modernen Ikonographie – und am Ende des Semesters sollen die besagten Karteikarten eine gebrauchsfähige Mind-Map der philosophischen Ästhetik ergeben, die es ermöglicht, Texte über Kunst fortan entweder kompetent würdigen oder mit soliden Begründungen gewappnet verachten zu können.
Für die Teilnahme am Seminar werden keine Vorkenntnisse erwartet.
Empfohlene Literatur:
siehe Semesterapparat

 

Einführung in die Philosophie

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Vorlesung, 2 SWS
Termine:
Mi, 10:00 - 12:00, U5/024
Inhalt:
Was ist überhaupt Philosophie? Da die Philosophie alles in Frage stellt, wirft sie natürlich diese Frage auch hinsichtlich ihrer selbst auf – sie ist sich selbst eine philosophische Frage. Aber es gibt noch viele andere Themen, denn die Philosophie versteht sich traditionell als eine Metawissenschaft, die über (meta) die Grundlagen aller Wirklichkeitsbereiche und der entsprechenden Wissenschaften nachdenkt. Da auch ein langes Wintersemester zu kurz ist, um alle Frage vorzustellen, werden in der Vorlesung wichtige Themen exemplarisch herausgegriffen. Es wird um Themen wie das Gute, das Schöne und das Wahre gehen, um menschliches Erkennen und Handeln, um den Sinn des Lebens, Freiheit und Unfreiheit, um die Welt, die Wissenschaften und um Gott.
Empfohlene Literatur:
In der Vorlesung werden zu den einzelnen Themen Literaturhinweise gegeben. Als erste Hinführung sei empfohlen: Thomas Nagel, Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie Verlag: Stuttgart: Reclam 1987. Empfehlenswert ist ebenfalls Roland Simon-Schäfer, Kleine Philosophie für Berenike, Stuttgart 1996.

 

Hegel, Phänomenologie des Geistes

Dozent/in:
Fabian Geier
Angaben:
Proseminar, 2 SWS
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, H/005
Die Veranstaltung findet 3-stündig von 12 bis 15 Uhr statt

Basismodul 2: Praktische Philosophie I

 

Der Sinn des Daseins - eine philosophische Grundfrage

Dozent/in:
Michael Gerten
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS
Termine:
Mi, 18:00 - 20:00, M6/002
Inhalt:
Der Sinn des Daseins – eine philosophische Grundfrage
Was ist der Sinn des Dasein? Hat unser Leben überhaupt einen Sinn? Oder sind allein schon solche Fragen sinnlos? Nicht nur scheint es vielen Menschen zu gelingen, die Warum-Frage, die sie als Kinder noch so unbeirrbar gestellt haben, als Erwachsene „erfolgreich“ zu verdrängen, auch im Wissenschaftsbetrieb hat sie so recht keinen Platz mehr. Die Folge sind zunehmende Unübersichtlichkeit und Orientierungskrisen – nicht nur im Leben überhaupt, sondern auch im Studium. Um so mehr darf doch wenigstens die Philosophie sich nicht vor der Ur-Frage nach dem Sinn drücken, will sie nicht in weltfremdem Intellektualismus oder gar bei bloßen Banalitäten enden, sondern ihrer Aufgabe als Orientierungswissenschaft gerecht werden. In der Frage nach dem Sinn des Daseins hängen Philosophie und Leben untrennbar zusammen. So ist die Grundfrage des Lebens eben auch eine Grundfrage der Philosophie. Dieser Frage, die identisch ist mit der nach dem höchsten Gut, dem Endzweck, der Bestimmung des Menschen, versucht die Veranstaltung sich historisch und systematisch zu nähern. Dabei werden sowohl positive wie negative Antwortversuche am Beispiel von Autoren und Texten aus allen Epochen zur Sprache kommen. Systematisch gesehen geht es erstens um eine Analyse des Inhalts und der Reichweite des Sinnbegriffs, aufsteigend vom Sinn und Zweck einzelner Ereignisse und Handlungen, über den Sinn des individuellen Lebensganzen bis hin zur Frage nach dem Sinn der menschlichen Gattung und ihrer Geschichte überhaupt. Zweitens soll die Relevanz des Sinn- und Zweckgedankens für die Philosophie selbst betrachtet werden: welche Rolle spielt der Zweckbegriff für Grundansatz und Aufbau des philosophischen Systems? Was ist der Sinn der Philosophie? Von daher eignet sich die Veranstaltung auch als Einführung in Begriff und Zweck der Philosophie.
Die Lehrveranstaltung ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet. Es werden Texte aus allen philosophischen Epochen behandelt; erwünscht ist aktive Beteiligung an Lektüre, Interpretation und Diskussion. Auch Studierende aus anderen, nichtphilosophischen Fächern sowie Gasthörer sind willkommen!

Menschenwürde und Menschenrecht – Begründung und Bedrohung philosophisch-politischer Grundideen
Dozent: Dr. Michael Gerten Veranstaltungsart: Hauptseminar; 2 SWS; ben. Schein, ECTS-Studium Zeit und Ort: Mittwoch, 16.00-18.00 Uhr, Raum F 379 (Feldkirchenstraße)

 

Ethik des Informationszeitalters

Dozent/in:
Fabian Geier
Angaben:
Proseminar, 2 SWS
Termine:
Mi, 12:00 - 14:00, U11/024

 

Hegel, Philosophie des Rechts

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Do, 16:00 - 18:00, M6/002
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Teilnahmevoraussetzungen: gründliche Textkenntnisse; Bereitschaft zur Übernahme eines Stundenprotokolls. Für 4 LP ist ein umfangreiches Essay von 5000-7000 Wörtern notwendig.
Inhalt:
Hegels Grundlinien der Philosophie des Rechts zählt zu seinen großen Nach-Bamberger Schriften. Seit seinem Erscheinen 1821 hat es einen einzigartigen Einfluß auf Philosophie, Ethik, Recht und Soziologie ausgeübt. Denn Hegel versucht nicht weniger, als eine Grundlegung, Analyse und Verknüpfung der verschiedenen Bereiche der modernen Gesellschaft. Aber sein Buch ist zugleich eine Diagnose der modernen Welt und ihrer Spannungen, das Antworten anbietet, die immer noch gültig sind. Im Seminar wird der Text erarbeitet, um zu sehen, was von Hegels Vorschlägen noch heute gültig ist. Unter anderem werden Aktualisierungen des Hegelschen Ansatzes aus jüngster Zeit betrachtet werden.
Empfohlene Literatur:
Als Textgrundlage können alle Ausgaben der Grundlinien verwendet werden, die die Notizen und mündlichen Zusätze enthalten. Wenn Sie den Text kaufen wollen, dann am besten Bd. 7 der bei Suhrkamp erschienenen Werkausgabe. Als allgemeine Einführung in das Denken Hegels (mit einem ausführlichen Teil zu den Grundlinien) ist sehr zu empfehlen: Vittorio Hösle, Hegels System, Hamburg 1988.

 

Kynismus

Dozent/in:
Leonhard Reul
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS
Termine:
Blockveranstaltung, 7.1.2009-10.1.2009, Raum n.V.
Jeweils 8.00-13.00 Uhr, 10.1. zusätzlich 14.00-17.30 Uhr Raum wird rechtzeitig bekannt gegeben
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme (da Blockseminar), ein Diskussionen ermöglichendes Kurzreferat, zwei kurze Essays.
In den BA-Studiengängen "Klassische Philologie/Latinistik" und "Klassische Philologie/Gräzistik" gehört die Veranstaltung zum Basismodul und Aufbaumodul "Kulturwissen". "Die Veranstaltung gilt für Klassische Philologen als Übung."
Inhalt:
Pierre Hadot hat die bedenkenswerte These aufgestellt, dass antike Philosophie überwiegend die praktische Suche nach dem guten Leben im Sinn hatte, bevor spätere Epochen eine zunehmende theoretische Auseinandersetzung suchen sollten. Auch Michel Foucault liest sich in dieser Weise – wir wollen innerhalb dieses geblockten Seminars anhand der kynischen und stoischen Philosophie prüfen, inwieweit der Primat des Praktischen tatsächlich aufzufinden ist. Es besteht u. a. die Möglichkeit sich mit den kuriosen Anekdoten über Diogenes aus Sinope auseinanderzusetzen, aus ihnen die kynischen Maximen zu destillieren, die Zähmung und Aushöhlung des von Antisthenes (in Anschluss an Sokrates) begründeten Systems im Laufe der Zeit zu erforschen. Spätere stoische Autoren wie z. B. Epiktet werden Rettungsversuche des „wahren Kynismus“ starten – inwiefern sie hier aber ihrerseits unzulässig vereinnahmen, können wir nach ersten Einführungen zur Stoa prüfen.
Bitte unbedingt bis Ende Oktober mit mir Kontakt aufnehmen, um die Referatvergabe regeln zu können! leo.reul@gmx.at
Empfohlene Literatur:
Literaturhinweise: Pierre Hadot: Philosophie als Lebensform, Berlin 1991 Pierre Hadot: Die innere Burg, Frankfurt 1996 Michel Foucault: Sexualität und Wahrheit 3. Die Sorge um sich, Frankfurt 1986 Klaus Döring: Die Kyniker, Bamberg 2006 Diogenes Laertios: Leben und Meinungen berühmter Philosophen, Hamburg 1990 Margarethe Billerbeck: Epiktet. Vom Kynismus, Leiden 1978

 

Max Weber - Protestantische Ethik - mit Schwerpunkt auf dem Arbeitsbegriff der Moderne

Dozent/in:
Reinhard Knodt
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS
Termine:
Fr, 12:00 - 14:00, M6/002
Inhalt:
Der Arbeitsbegriff der Moderne ändert sich von einer handwerklichen Bestimmung (Werk) zu einer zeitlich bemessenen rational planbaren Größe im Prozess der arbeitsteiligen Gesellschaft (etwa wie bei Marx beschrieben). Heute gehen wir von neuen schöpferischen Definitionen des Arbeitsbegriffes aus. Arbeit wird auch von Unternehmerseite mehr und mehr im Sinne innovativer, schöpferischer, ästhetischer Modelle beschrieben. Max Weber hat für diese Entwicklung eine zentrale Position.
Empfohlene Literatur:
Lektüre ist das Hauptwerk Max Webers: Die Protestantische Ethik

 

Moral und Gefühl

Dozent/in:
Helmut Pape
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Fr, 8:00 - 10:00, H/016
Inhalt:
Welche moralische Bedeutung haben zwischenmenschlich wirksame Gefühle? Versteht man Ethik als die Theorie der universalen Pflichten, dann dürfen Gefühle moralische Entscheidungen nicht bestimmen. Gefühle sollten vielmehr gemäß unseren moralischen Einsichten beherrschbar sein. Doch, wie wir alle aus eigener Erfahrung wissen, in vielen Fällen entziehen sich Gefühle der Moral systematisch: Entscheidungen und Verbrechen aus Eitelkeit, Liebe, Hass, Verachtung, Sympathie, Neid, die Selbstaufopferung von Menschen, die in den Zeiten der Nazis Juden retteten, erfolgten oft gegen jede moralische Einsicht oder aber spontan motiviert durch Gefühle. Wie aber kann man die relative Unabhängigkeit moralisch wirksamer Gefühle würdigen, ohne Moral mit “guter”, mitfühlender emotionaler Motivation gleich zu setzen (wie z.B. Schopenhauer)? Hat ihre Wirksamkeit ihren Ort vielleicht gar nicht in der privaten Empfindung, sondern in der sozialen Natur menschlichen Lebens? Denn Menschen gibt es nur im Plural und als Wesen, die miteinander leben - nicht nur im biologischen, sondern auch im kulturellen Sinne. Es lohnt sich deshalb, einmal über die Frage nachzudenken, ob Menschen auch ein moralisches Zusammenleben von Angesicht zu Angesicht nur verwirklichen können, wenn sich bereits vormoralisch aber moraloffen Beziehungen der Sympathie, Freundschaft, Anerkennung, des Respekts verwirklichen lassen. Denn ansonsten fragt sich nicht nur, ob eine Moral, die systematisch alle zwischenmenschlich geteilten Gefühlen ignoriert, von Menschen lebbar ist, sondern auch, ob es sich noch um Menschen handelt, wenn Menschen gefühllos moralische Einsichten ausführen.
Empfohlene Literatur:
Literaturgrundlage des Seminars:
Aristoteles, Nikomachische Ethik; z.B. bei Reclam
Max Scheler, Grammatik der Gefühle. Das Emotionale als Grundlage der Ethik, DTV
Tzvetan Todorov, Abenteuer des Zusammenlebens. Versuch einer allgemeinen Anthropologie, Frankfurt 1998
Hauke Brunkhorst:, Solidarität unter Fremden, Frankfurt 1997
weitere Literatur zum Thema:
S. Döring / A. Mayer (Hg.), Die Moralität der Gefühle, Berlin 2002
R. de Sousa, Die Rationalität des Gefühls, Frankfurt 1997
R. Sennett, Respekt im Zeitalter der Ungleichheit, Berlin 2002
R. Wollheim, Emotionen. Eine Philosophie der Gefühle, München 2001
A. Leist, Ethik der Beziehungen. Versuche über eine postkantische Moralphilosophie, Berlin 2005
M. C. Nussbaum, Gerechtigkeit oder das gute Leben. Gender Studies, Frankfurt 1999
S. P. Oliner / P. M. Oliner, The Altruistic Personality. Rescusers of Jews in Nazi Europe, New York / Toronto 1988

Basismodul 3: Theoretische Philosophie I

 

Hans Jonas' Naturphilosophie

Dozent/in:
Christian Spahn
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS
Termine:
Mo, 12:00 - 14:00, U7/105
Inhalt:
Hans Jonas ist in der deutschsprachigen Debatte vor allem für sein Werk Das Prinzip Verantwortung bekannt. Aus seiner eigenen Sicht betrachtet aber Hans Jonas das bei weitem nicht so bekannte Buch „Organismus und Freiheit“ als sein Hauptwerk. In diesem Buch versucht Jonas einen Brückenschlag zwischen einer empirisch-wissenschaftlichen Betrachtung des Lebens von außen und einer phänomenologischen Beschreibung des Bereichs der Subjektivität von innen. Kennzeichnend für das Buch ist der Versuch, einer allgemein-ontologischen Fragestellung nachzugehen, wobei Jonas Phänomenanalyse und Heideggersche Daseinsanalytik verbindet. Leitend für die Überlegung ist, dass wir als Lebewesen mit Innerlichkeit Eigenschaften mit allem Lebendigen teilen, so dass zusätzlich zur empirisch-äußerlichen Herangehensweise an das Phänomen des Lebens philosophische Überlegungen über das Wesen der Subjektivität nicht nur Aufschluss über den Menschen, sondern über das Organische überhaupt zu geben vermögen. Ausgehend von dieser Grundeinsicht thematisiert Jonas in seinem Buch ontologische Fragestellungen (etwa: inwiefern kann ein Cartesianischer Dualismus angesichts des Phänomen des Lebens eine plausible Ontologie sein?), wissenschaftstheoretische Fragestellung (etwa: was ist eine darwinistische Erklärung? Wie sind etwa kybernetische Konzepte, Fragen der Teleonomie philosophisch zu bewerten?) und Fragestellung der Kontinuität und Diskontinuität beim Übergang von organischer Innerlichkeit zur menschlichen Subjektivität bis hin zu metaphysischen Fragestellungen. Im Mittelpunkt des Seminars soll der Versuch der kritischen Rekonstruktion derjenigen Einsichten von Hans Jonas stehen, die auch für eine zeitgenössische philosophische Auseinandersetzung mit den Biowissenschaften von Belang sind.
Empfohlene Literatur:
Textgrundlage: Hans Jonas, Organismus und Freiheit. Ansätze zu einer philosophischen Biologie [aus dem Englischen übersetzt vom Verfasser und von K. Dockhorn], Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1973 (heute veröffentlicht als: Hans Jonas, Das Prinzip Leben, Frankfurt: Suhrkamp 1997).

 

Hegel, Phänomenologie des Geistes

Dozent/in:
Fabian Geier
Angaben:
Proseminar, 2 SWS
Termine:
Di, 12:00 - 14:00, H/005
Die Veranstaltung findet 3-stündig von 12-15 Uhr statt

 

Kants Kritische Teleologie

Dozent/in:
Stefan Klingner
Angaben:
Seminar/Proseminar, 2 SWS
Termine:
Fr, 16:00 - 18:00, M6/002
Die Blocktermine werden in der Vorbesprechung festgelegt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Vorbesprechung: 17.10., 16.00 - 18.00 Uhr
Regelmäßige Anwesenheit, rege Teilnahme an Lektüre und Diskussionen, Seminararbeit. Anmeldung möglichst bis Anfang Oktober per Mail an stefanbox@web.de.
Inhalt:
Die Teleologie nimmt in Kants kritischem Denken einen zwar von Kant-Interpreten häufig vernachlässigten, aber prominenten Platz ein. Einerseits wird Vernunft selbst von Kant als teleologisch verfasst bestimmt, was weitreichende Konsequenzen für Kants Moralphilosophie und Handlungstheorie hat. Andererseits stellt nach Kant das teleologische Reflektieren einen Leitfaden zur Erforschung der belebten Natur sowie zur Bestimmung der Welt als Ganzes und der Positionierung des Menschen in ihr zur Verfügung.
Im Seminar werden Auszüge aus der "Kritik der reinen Vernunft", der "Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht", der "Kritik der Urteilskraft" und der "Metaphysik der Sitten" gelesen.
Das Seminar eignet sich auch als Einstieg in die kritische Philosophie Kants.

Basismodul 4: Philosophische Anthropologie

 

Psychoanalyse und Philosophie: "Bei-sich-selbst-Sein im Anderen. Ursprüngliche Realitätserfahrung und Differenzdenken bei Freud und Levinas

Dozent/in:
Evelyn Hanzig-Bätzing
Angaben:
Seminar
Termine:
Di, 14:00 - 16:00, U2/136
Inhalt:
Wie kaum ein anderes Denken der Gegenwart ist das des französischen (in Litauen geborenen) Philosophen Emanuel Lévinas (1906-1995) aus der Betroffenheit der Geschichte des 20. Jhdts. Heraus entstanden. Lévinas’ philosophisches Denken ist unlösbar von der Erfahrung des unvorstellbaren Vernichtungswahns der Nationalsozialisten (seine gesamte Familie kam in nationalsozialistischen Vernichtungslagern um). Für Lévinas stellt sich die Frage, ob die erfahrbaren totalitaristischen Formen menschlicher Gesellschaftsordnung nicht in nachweisbarem Zusammenhang stehen mit einer Denktradition, die die „Andersheit der Anderen“ nie anerkennt, sondern immer nur dem schon je Gewussten, Bekannten angeglichen und domestiziert und die Welt aufs Berechen- und Klassifizierbare reduziert hat: Als Wissenschaft vom Sein, als Ontologie, hat die abendländische Philosophie wirkliche Andersheit und nicht Klassifizierbares in unserer Erfahrungswelt ver-gleich-gültigt und darin verstümmelt.
Dieser Denktradition, in die sich auch – wie zu zeigen sein wird! – das Menschenbild der Freudschen Psychoanalyse einreiht, setzt Lévinas einen „Humanismus des anderen Menschen“ entgegen; das Schlüsselwort ist nicht mehr „Identität“, sondern „Nähe“: In der Begegnung zweier Menschen, der Situation des „von Angesicht zu Angesicht“, spüre ich, dass sich der Andere einer Bemächtigung durch mich entzieht; er ist kein Objekt, das sich aneignen ließe, seine Unberechenbarkeit macht ihn zu einem „unendlichen Anderen“. Lévinas denkt den Menschen nicht mehr vom „Ich denke“ und „Ich kann“ her, sondern im Ausgang von seiner Leiblichkeit. Es ist die „Schwäche“ ungeschützter Offenheit und Empfänglichkeit für die Nähe des anderen Menschen, die den Menschen zum Menschen mache. „Das Ich ist (…) Verwundbarkeit.“ Nur dadurch, dass sich der Andere nicht wie ein Gegenstand aneignen lässt, nehme ich ihn als Menschen wahr, was umgekehrt bedeutet: der Andere verhilft mir zum Menschsein; nur im Umweg über ihn konstituiere ich mich als „Anderer des Anderen“. Zur Begründung der conditio humana behaupten Freud und Lévinas die ‘Vorrangstellung’ des anderen Menschen. Ziel dieses Seminars wird es sein, den fundamentalen Unterschied beider Ansätze herauszuarbeiten und die jeweiligen Konsequenzen für das Selbstverständnis des Menschen zu erörtern.
Empfohlene Literatur:
Textgrundlage
E. Lévinas: „Die Philosophie und die Idee des Unendlichen“; „Die Spur des Anderen“. In: Die Spur des Anderen. Untersuchungen zur Phänomenologie und Sozialphilosophie. (Verlag Karl Alber)
S. Freud: „Formulierungen über die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens“; „Triebe und Triebschicksale“. In: Studienausgabe in 10 Bänden, Band III (Fischer).

 

Spinoza, Ethik

Dozent/in:
Christian Illies
Angaben:
Proseminar, 2 SWS
Termine:
Mi, 14:00 - 16:00, MS12/009
Inhalt:
Spinozas Buch „Ethik“ ist weit mehr als eine Ethik ihr Titel müsste genauer „Alles“ heißen, denn sie ist der erste umfassende Versuch der Philosophie, die Metaphysik einer im modernen Sinne erklärten Welt zu entwickeln. Bei Spinoza soll einfach alles in eine große Ordnung gestellt werden: Die Natur und ihre Gesetze, der Menschen mit seiner (vermeintlichen) Freiheit, seinen Gefühlen und dem Erkennen, die Moral und sogar Gott. Spinozas Projekt steht so einerseits in der Tradition mittelalterlicher Summen, ist aber andererseits von radikaler Modernität, insofern er als erster den Anspruch moderner Wissenschaften ernst nimmt, durch einen bestimmten Typ von Erklärung die Wirklichkeit zu erfassen. Da bei Spinoza auch der Mensch selbst als vollständig „erklärbar“ verstanden wird, ist er seiner eigenen Zeit sogar um Jahrhunderte voraus; Spinozas Position schließt unmittelbar an gegenwärtige Diskussionen an, etwa die der Hirnforschung zur Freiheit des Menschen. Wir werden sehen, ob nicht gerade hier viel von Spinoza zu lernen wäre.
Empfohlene Literatur:
Als Textgrundlage dient die zweisprachige Ausgabe Spinoza, Ethik, Stuttgart: Reclam 1986 (Euro 15,80). Als hilfreiche Sekundärliteratur sehr zu empfehlen ist Baruch de Spinoza, Ethik in geometrischer Ordnung dargestellt (Reihe Klassiker auslegen), herausg. von Michael Hampe und Robert Schnepf, Berlin: Akad.- Verl., 2006 (Euro 19.80) sowie Don Garrett (Hg.), The Cambridge Companion to Spinoza, Cambridge, New York, Melbourne 1996. Zur Aktualität Spinozas werden wir ferner Antonio Damasios Buch "Der Spinoza-Effekt: Wie Gefühle unser Leben bestimmen" anschauen.

Aufbaumodul 1: Praktische Philosophie II

 

Bauen Denken Erzählen. Raumtheorie und Raumpraxis in Literatur und Philosophie

Dozentinnen/Dozenten:
Christian Illies, Friedhelm Marx
Angaben:
Hauptseminar, 2 SWS, benoteter Schein, ECTS: 8
Termine:
Mo, 16:00 - 18:00, U5/218
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Teilnahmevoraussetzungen: Zwischenprüfung oder Diplomvorprüfung; gründliche Textkenntnisse; Bereitschaft zur Übernahme eines Kurzreferats. Für LP ist ein Essay von 5000-7000 Wörtern zu schreiben. Anmeldung/Abmeldung in der Zeit vom 31. Juli 2008, 10.00 Uhr, bis 31. Oktober 2008 über Flex Now!
Inhalt:
Das Seminar setzt sich zum Ziel, philosophische Raumkonzepte und literarische/filmische Raumerfahrungen miteinander zu vergleichen. Dabei stehen einschlägige raumtheoretische Konzepte von Immanuel Kant, Georg Simmel, Martin Heidegger, Ernst Cassirer, Paul Virilio, Piere Bourdieu, Jurij Lotman sowie Romane von Franz Kafka (Das Schloss), John DosPassos (Manhattan Transfer), Botho Strauss (Wohnen Dämmern Lügen) und W.G. Sebald (Austerlitz) im Mittelpunkt, schließlich die Filme Berlin. Die Sinfonie der Großstadt (1927), Metropolis (1927) und Short Cuts (1993). Die genaue Textauswahl wird zu Beginn des Seminars gemeinsam festgelegt.
Empfohlene Literatur:
Die wichtigsten Grundlagentexte bietet der Band Raumtheorie. Grundlagentexte aus Philosophie und Kulturwissenschaften. Hrsg. von Jörg Dünne und Stephan Günzel. Frankfurt/Main 2006 [suhrkamp taschenbuch wissenschaft 1800]. Die Kenntnis der genannten Texte zu Semesterbeginn sowie die Bereitschaft zur Übernahme eines Kurzreferats ist Voraussetzung der Teilnahme.

Modul "Ergänzende Studien"

 

Fachdidaktik des Philosophie- und Ethikunterrichts

Dozent/in:
Ralf Liedtke
Angaben:
Seminar, 2 SWS
Termine:
Di, 18:00 - 20:00, M3/016
Inhalt:
Das Studium des Fachs „Ethik“ bereitet auf die Lehrtätigkeit im Schulfach Ethik an Grund-, Haupt-, Real- und beruflichen Schulen, das Studium des Fachs „Philosophie/Ethik“ auf eine Lehrtätigkeit in den beiden Schulfächern Philosophie und Ethik an Gymnasien vor. Beide Studiengänge werden als freiwillige Drittfächer studiert, deshalb ist kein Erwerb von Seminarscheinen vorgeschrieben. Dennoch wird eine regelmäßige und aktive Teilnahme an den Seminaren im Fach Philosophie verlangt.
Ein Bestandteil der ersten Staatsprüfung in beiden Fächern ist die Fachdidaktik.
Entsprechend den in der Prüfungsordnung genannten Kenntnissen, umfasst das Seminar u.a. folgende Themen:
  • Theorie des Ethikunterrichts
  • Ethik und Bildung
  • Oberste Bildungsziele der Bayer. Verfassung
  • Grundfragen der Moralpsychologie und Moralpädagogik
  • Empirische Werteforschung

Aktuelle fachdidaktische Kontroversen werden auf ihre philosophischen Ausgangspositionen hin befragt, die selbst wiederum bestimmte ethische und pädagogische Werthaltungen abbilden. In diesem Kontext erfolgt auch eine Diskussion der Werteerziehung überhaupt.
Studierenden des Lehramts „Ethik“ bzw. „Philosophie/Ethik“ wird der Besuch des Seminars dringend empfohlen.



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