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Exkursion: Verflechtungen polnischer, deutschsprachiger und jüdischer Kulturen in Südwestpolen [Import]
- Dozentinnen/Dozenten
- Prof. Dr. Christian Zehnder, Prof. Dr. Iris Hermann
- Angaben
- Exkursion
Rein Präsenz
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Unterrichtssprache Deutsch
Zeit und Ort: n.V.
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- 11. Mai (Reisetag) bis 16. Mai (Reisetag). Prioritär für Teilnehmende des Seminars „(Jüdische) Literatur in Breslau/Wrocław und Krakau/Kraków".
Anmeldefrist: 25.04.2025. Das Programm wird am Dienstag, 29.04.2025, im Seminar bekanntgegeben. Kontakt: mailto:christian.zehnder@uni-bamberg.de
- Inhalt
- Während dieser slavistisch-germanistischen Exkursion wollen wir die südwestpolnischen Städte Breslau/Wrocław und Krakau/Kraków, die wir im gemeinsamen Seminar kultur-, literatur- und ideengeschichtlich erkunden, aus eigener Anschauung und in unmittelbaren Begegnungen kennenlernen:
Breslau/Wrocław ist ein zentraler, jedoch oft vergessener Ort der deutschen und polnischen Literaturgeschichte. Einst ein Zentrum des deutschen literarischen Barocks und Heimat der „Breslauer Dichterschule“, war die Stadt Geburts- und Wirkungsort bedeutender Intellektueller wie Norbert Elias, Edith Stein und Dietrich Bonhoeffer. Nach 1945 wurde Wrocław zum neuen Standort der polnischen Nationalbibliothek (Ossolineum) und zum literarischen Zentrum bedeutender Autoren wie Tadeusz Różewicz und der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk.
Seit den 1990er Jahren wächst in Polen das Interesse an der deutschen Vergangenheit der Stadt, was sich auch in der Literatur widerspiegelt. Schriftsteller wie Andrzej Zawada, Olga Tokarczuk, Piotr Adamczyk und Jacek Inglot setzen sich literarisch mit Wrocławs/Breslaus wechselhafter Geschichte auseinander. Besonders in der Kriminalliteratur wird es als historische Kulisse lebendig – von Marek Krajewskis „Śmierć w Breslau“ (Tod in Breslau, 1999) bis zu Nadia Szagdajs „Kroniki Klary Schulz“ (Chroniken der Klara Schulz). Auch in der deutschen Literatur bleibt Breslau präsent. Monika Taubitz, „die schlesische Stimme der zeitgenössischen deutschen Literatur“, widmet sich der Stadt ihrer Kindheit in Lyrik und Prosa. In Wolf Kampmanns Roman „Schuhbrücke“ (2016) wird die Geschichte Breslaus zwischen 1923 und 1945 lebendig.
Einige Stunden südöstlich von Wrocław, in Krakau, sind auf dem Wawel-Hügel die polnischen Könige und Nationaldichter begraben. Krakau lag bis 1918 in der habsburgischen Verwaltungseinheit Galizien, hier entfaltete sich um 1900 eine spektakuläre Jugendstilkultur (Młoda Polska) – man denke an die Theaterstücke, Gemälde, Zeichnungen und Kirchenfenster von Stanisław Wyspiański. Der Krakauer Stadtteil Kazimierz ist der Erinnerungsort par excellence jüdischer Kultur und Literatur auf Jiddisch in Polen. In der ganzen jüdischen Welt singt man die Dichtung und die Kompositionen von Mordechai Gebirtig: Gebirtig war ein polnischer Jude, 1877 in Krakau geboren und dort 1942 im Krakauer Ghetto von SS-Männern auf die Straße gezerrt und erschossen.
Als der Dichter Czesław Miłosz – er hatte während der deutschen Okkupation einst in Warschau im künstlerischen Untergrund gewirkt – nach der Wende Anfang der 1990er Jahre aus dem kalifornischen Berkeley nach Polen zurückkehrte, wählte er die „Poesiestadt“ Krakau. „Ich schwebe über Krakau“, heißt es bei Miłoszs jüngerem Kollegen Adam Zagajewski; auch während des „grauen“ Sozialismus hatte die Stadt ihre Aura als Sehnsuchtsort nicht verloren.
Vertreterinnen und Vertreter der Universität Wrocław und der Jagiellonen-Universität in Krakau werden uns zu ausgewählten Themen Inputs ‚vor Ort‘ geben – u.a. zur jiddischen Literatur in Kazimierz/Krakau. Für den 15. Mai ist ein freiwilliger Tagesausflug aus Krakau zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau geplant.
Anmeldung zur Exkursion: mailto:christian.zehnder@uni-bamberg.de , mailto:iris.hermann@uni-bamberg.de
- Englischsprachige Informationen:
- Title:
- Excursion: Intertwining Polish, German-speaking and Jewish cultures in south-western Poland
- Credits: 3
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