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Profilierung DK: Denkmalpflege und Geschichtspolitik in der Erinnerungskultur des 21. Jahrhunderts M-P-DK-120; M-EB-120; NF-P-DK-45
- Dozent/in
- Dr.- Ing. Johannes Warda
- Angaben
- Seminar
Rein Präsenz 2 SWS, Unterrichtssprache Deutsch
Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, ZW6/01.04 ; Do 10:15 - 11:45, ZW6/01.04
bis zum 8.6.2025
- Inhalt
- An der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit beteiligen sich viele Akteure: Initiativen und Gedenkstätten, Vereine, politische Parteien, Kommunen und nicht zuletzt die behördliche Denkmalpflege. Sie sind Teil einer vielschichtigen und komplexen Erinnerungskultur. Im Umgang mit Nationalsozialismus, Zweitem Weltkrieg und der DDR haben sich in Deutschland in den vergangenen 30 Jahren mit der Professionalisierung von Gedenkstätten und einer öffentlichen Gedenkkultur besondere Formen der Erinnerungskultur herausgebildet. Doch in welche Richtung entwickelt sich diese am Beginn des 21. Jahrhunderts?
Mit Blick auf das baukulturelle Erbe prägen, neben kontrovers diskutierten Entscheidungen zu einzelnen Denkmalen, vielerorts neue Rekonstruktionsinitiativen den Diskurs über die bauliche Entwicklung. Der Rückgriff auf die Vergangenheit ist hier kein historischer, wie er der denkmalpflegerischen Praxis der Erforschung, Erhaltung und Vermittlung von Denkmalen zugrunde liegt, sondern ein rein ästhetischer. Stehen wir am Beginn eines neuen Zeitalters des Historismus?
Mit einem Schwerpunkt auf Kernfragen des Umgangs mit dem baukulturellen Erbe, aber auch anderen Formen des Vergangenheitsbezugs, fragt das Seminar nach den Politiken von Sinnstiftung, Identitätsbildung und der Produktion exklusiver Narrative. Ziel ist es, die gesellschaftlichen Dynamiken und Konflikte zu analysieren, die mit Vergangenheitsbezügen einhergehen. Ausgehend von der Lektüre grundlegender Texte zu Erinnerungskultur und Geschichtspolitik werden im Seminar Fallbeispiele aus verschiedenen Jahrzehnten untersucht und diskutiert. Welche Formen der Kulturerbepflege gibt es, wie haben sich diese entwickelt? Welche politischen Narrative prägt die Praxis der Denkmalpflege? Welche politischen Konzepte von Denkmalpflege werden formuliert und schlagen sich beispielsweise in Gesetzesänderungen nieder? Welche Denkmal- und Kulturerbepolitik formuliert die Neue Rechte?
- Empfohlene Literatur
- Assmann, Aleida: Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur. Eine Intervention, München 2020.
- Borsdorf, Ulrich/Grütter, Heinrich Theodor (Hrsg.): Orte der Erinnerung. Denkmal, Gedenkstätte, Museum, Frankfurt [u.a.] 1999.
- Bozoğlu, Gönül/Campbell, Gary/Smith, Laurajane/Whitehead, Christopher (Hrsg.): The Routledge international handbook of heritage and politics, Abingdon/Oxon/New York, NY 2024, https://doi.org/10.4324/9781003300984 .
- Davydov, Dimitrij (Hrsg.): Erinnerungskultur in der Verwaltungspraxis, Wiesbaden 2023, https://doi.org/10.1007/978-3-658-41939-4 .
- Erll, Astrid: ollektives Gedächtnis und Erinnerungskulturen. Eine Einführung. 3., akt. und erw. Ausgabe, Stuttgart 2017, https://doi.org/10.1007/978-3-476-05495-1 .
- Falser, Michael: Zwischen Identität und Authentizität. Zur politischen Geschichte der Denkmalpflege in Deutschland, Dresden 2008.
- Harrison, Rodney: Understanding the politics of heritage, Manchester 2010.
- Machat, Christoph (Hrsg.): Politik und Denkmalpflege in Deutschland. Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland/67. Tag für Denkmalpflege, Bundesstadt Bonn, Beethovenhalle, 7.-10. Juni 1999, Köln 2000.
- Meier, Hans-Rudolf/Wohlleben, Marion (Hrsg.): Bauten und Orte als Träger von Erinnerung. Die Erinnerungsdebatte und die Denkmalpflege, Zürich 2000.
- Englischsprachige Informationen:
- Title:
- M-P-DK-120; M-EB-120; NF-P-DK-45
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 20
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