|
Einrichtungen >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte (IADK) >> Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbesondere für Neuere und Neueste Kunstgeschichte >>
|
Remix! Interpikturalität und Intermedialität in der Kunst der Moderne und der Gegenwart
- Dozent/in
- Dr. Giuseppe Peterlini
- Angaben
- Seminar
Rein Präsenz 2 SWS, benoteter Schein
Studium Generale, Unterrichtssprache Deutsch, Anmeldung zur Lehrveranstaltung über FlexNow ab Dienstag, 15.04.2025, 10.00 Uhr!
Zeit und Ort: Mo 10:15 - 11:45, KR12/00.16
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Für Studierende im Bachelor-Studiengang Kunstgeschichte:
Basis-/Aufbaumodul Kunstgeschichte der Moderne I, II;
Für Studierende im Master-Studiengang Kunstgeschichte:
Modul Kunstgeschichte der Moderne II, IV.
- Inhalt
- Von der antiken Skulptur bis zu den heutigen Memes lässt sich feststellen, dass sich Bilder auf andere Bilder beziehen und somit eine Dialogizität aufweisen, die die Grundlage unserer visuellen Kultur konstituiert und nicht nur unseren Alltag, sondern auch vergangene und gegenwärtige Kunstsysteme definiert. In der kunsthistorischen Forschung wird dieser „Dialog der Bilder“ mit dem Begriff der „Interpikturalität“ bezeichnet, der sich aus dem literaturwissenschaftlichen Begriff der „Intertextualität“ ableitet und seit den 2000er Jahren zunehmend zur Untersuchung von „Bild-Bild-Bezügen“, insbesondere ihres kommunikativen Potenzials und ihrer Bedeutung für die Konstitution eines Kunstwerks, herangezogen wird. Der Terminus „Interpikturalität“ fungiert hauptsächlich als wissenschaftliches Konstrukt, das die angesprochene Bildvernetzung definiert und in sich künstlerische und bildnerische Verfahren wie Kopie, Aneignung, Plagiat, Zitat, Anspielung, Nachahmung, Variation, Paraphrase, Transposition, Pastiche, Parodie, Travestie und Re-Inszenierung umfasst. Darüber hinaus hat die enge Beziehung zwischen den verschiedenen Kunstgattungen und -arten in der Kunst der Moderne und der Gegenwart dazu geführt, von Intermedialität zu sprechen, wenn das Spiel der künstlerischen Referenzen verschiedene Medien einbezieht. Ziel des Seminars ist es, anhand konkreter interpikturaler und intermedialer Fallbeispiele aus der Kunst der Moderne und Gegenwart eine Einführung in die vielfältigen Erscheinungsformen von Interpikturalität zu geben. Im Rahmen des Seminars wird daher nicht nur eine vergleichende Bildanalyse eingeübt, sondern auch über das Problem des „Wie“ und „Warum“, d.h. über die Definitionen und Gründe komplexer interpikturaler und intermedialer Verfahren reflektiert, wodurch die semantische Ebene eines Kunstwerks erweitert wird. Dementsprechend werden neben der Malerei auch Fotografie, Installation, Video und Film im Rahmen des Seminars berücksichtigt.
Die Prüfungsleistungen sowie das Seminarprogramm werden in der ersten Seminarsitzung bekannt gegeben und erläutert.
- Empfohlene Literatur
- Sarah Hülsewig: Interpikturalität. Dimensionen und Methodik, 2022.
Franziska Brinkmann: Formen der Kopie von der Fälschung bis zur Hommage. Eine Begriffsbestimmung und ihre Grenzen, in: Thomas Dreier, Oliver Jehle (Hrsg.): Original – Kopie – Fälschung, Baden-Baden 2020, S. 57-104.
Eva-Maria Bauer: Die Aneignung von Bildern. Eine urheberrechtliche Betrachtung von der
Appropriation Art bis hin zu Memes, Freiburg i. Br. 2020.
Elisabeth-Christine Gamer: Die Intertextualität der Bilder: Methodendiskussionen zwischen Kunstgeschichte und Literaturtheorie, Berlin 2018.
Astrid Köhler: Déjà-vu-Effekte. Intertextualität und Erinnerung in inszenierter Fotografie, Bielefeld 2018.
Guido Isekenmeier (Hrsg.): Interpiktorialität: Theorie und Geschichte der Bild-Bild-Bezüge. Bielefeld 2013.
Ariane Mensger (Hrsg.): Déjà-vu? Die Kunst der Wiederholung von Dürer bis YouTube (Ausst.-Kat. Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle), Bielefeld 2012.
Valeska von Rosen: Interpikturalität, in: Ulrich Pfisterer (Hrsg.): Metzler Lexikon Kunstwissenschaft. Ideen, Methoden, Begriffe, Stuttgart 2011, S. 208-211 (https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-476-00331-7_84).
Elisabeth-Christine Gamer: Überlegungen zur Interikonizität. Malewitsch, Duchamp, Warhol und die Mona Lisa, in: K. Herrmann, S. Hübenthal (Hrsg.): Intertextualität. Perspektiven auf ein interdisziplinäres Arbeitsfeld, Aachen 2007, 127–148.
Silke Horstkotte, Karin Leonhard (Hrsg.): Lesen ist wie Sehen. Intermediale Zitate in Bild und Text, Köln (u.a.) 2006.
Ulrike Kristin Schmidt: Kunstzitat und Provokation im 20. Jahrhundert, Weimar 2000.
Jörg Huber: Imitative Strategien in der bildenden Kunst, in: Ders., Martin Heller, Hans Ulrich Reck (Hrsg.): Imitationen. Nachahmung und Modell: Von der Lust am Falschen (Ausst.-Kat. Zürich, Museum für Gestaltung; Berlin, Werkbund-Archiv, Museum der Alltagskultur des 20. Jahrhunderts), Basel 1989.
Andreas Böhn (Hrsg.): Formzitate, Gattungsparodien, ironische Formverwendung: Gattungsformen jenseits von Gattungsgrenzen, St. Ingbert 1999.
Gérard Genette: Palimpseste: die Literatur auf zweiter Stufe, Frankfurt a. M. 1993.
- Englischsprachige Informationen:
- Title:
- Remix! Interpicturality and intermediality in modern and contemporary art
- Credits: 8
- Zusätzliche Informationen
- Erwartete Teilnehmerzahl: 18
Hinweis für Web-Redakteure: Wenn Sie auf Ihren Webseiten einen Link zu dieser Lehrveranstaltung setzen möchten, verwenden Sie bitte einen der folgenden Links:Link zur eigenständigen Verwendung Link zur Verwendung in Typo3
|
 |
 |
|
UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof |
|
|