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  S/HS: Jüdische Lyrik im nationalsozialistischen Deutschland

Dozent/in
Prof. Dr. Iris Hermann

Angaben
Seminar/Hauptseminar
Rein Präsenz

Zeit und Ort: Di 16:00 - 18:00, U5/02.18

Voraussetzungen / Organisatorisches
An-/Abmeldung zur Lehrveranstaltung vom 04.04.2022 (10:00 Uhr) bis 02.05.2022 (23.59 Uhr) über FlexNow!

Teilnahmevoraussetzungen: Für BA Germ. Studierende: Abgeschlossenes Basismodul NDL. Der vorherige Besuch der literaturwissenschaftlichen Übung/Einführung II wird empfohlen. Darübeüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen.
Noten-/Punkterwerb: Referat/Arbeitsgruppe, Hausaufgaben, Seminararbeit. Die Textkenntnis wird vorausgesetzt.

Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.

Modulzugehörigkeit:
BA Germanistik:
  • Vertiefungsmodul NdL (6 ECTS, mündliche Prüfung)

MA Neuere deutsche Literatur: Geschichte, Gegenwart, Vermittlung:
  • Neuere deutsche Literatur: Literaturgeschichte / Erweiterung (je 8 ECTS, Hausarbeit)
  • Neuere deutsche Literatur: Kulturwissenschaft und Literaturtheorie / Erweiterung (je 8 ECTS, Hausarbeit)
  • Literatur und Kultur der Gegenwart / Erweiterung (je 8 ECTS, Hausarbeit)
  • Profilmodul im gewählten Fachteil (6 ECTS, mündliche Prüfung)

MA Germanistik:
  • Neuere deutsche Literatur: Literaturgeschichte I/ Literaturgeschichte (8 ECTS, Hausarbeit)
  • Neuere deutsche Literatur: Literaturgeschichte II/ Literaturwissenschaft (8 ECTS, Hausarbeit)
  • Neuere deutsche Literatur: Kulturwissenschaft und Literaturtheorie (4 ECTS, mündl. Prüfung)

LA Deutsch:
  • Intensivierungsmodul (Gym: 8 ECTS, Hausarbeit)
  • Examensmodul (RS, Gym: 6 ECTS, mündliche Prüfung)
  • Wahlpflichtmodul (8 ECTS, Hausarbeit)

BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch:
  • Examensmodul (6 ECTS, mündliche Prüfung)

MA WiPäd:
  • MA-Aufbaumodul, Fachteil NdL (8 ECTS, Hausarbeit)

Kulturelle Bildung (KulturPLUS):
  • Grundlagenmodul A, Lehramtsstudiengänge RS/Gym (4 ECTS, Prüfung)
  • Grundlagenmodul B, M. Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS, Prüfung)


Modulzuordnung Jüdische Studien und Judaistik:

BA-Hauptfach Jüdische Studien:
  • V/H 1 (Jüdische Literatur, Kunst und Kultur)

BA-Nebenfach Jüdische Studien und Judaistik 45:
  • V/N-45 2a+3a (Sprache und Literatur)

Studium Generale: 2 ECTS-Punkte

Inhalt
In den Jahren von 1933 bis 1938 sind 44 Gedichtbände von jüdischen Autorinnen und Autoren in Deutschland erschienen, die hohe Anzahl von etwa 1600 jüdischen Schriftsteller:innen war entweder Mitglied im Reichsverband Deutscher Schriftsteller oder Mitglied in der Reichsschrifttumskammer. Nach 1935 wurden die meisten von ihnen jedoch aus dieser Institution ausgeschlossen, was ihnen blieb, war eine Art kulturelles Ghetto, ein separierter jüdischer Kulturbereich, in dem noch veröffentlicht werden konnte etwa in jüdischen Verlagen. Der Versuch, einen Überblick über die Vielzahl der Gedichte, die in diesen kurzen fünf Jahren von 1933-1938 in Deutschland entstehen, geben zu wollen, muss vorneherein zum Scheitern verurteilt sein, deshalb werden wir exemplarisch die interessantesten Autor:innen und ihre Werke untersuchen. Es ist ein heterogenes Feld, das sich hier auftut, es sind Dichter und Dichterinnen ganz unterschiedlicher Hintergründe und Überzeugungen, die sich spätestens ab 1935 in einem bewusst abgetrennten jüdischen Kulturbereich wiederfinden, in dem schon allein das materielle Überleben dieser Künstlerinnen und Künstler sich als äußerst schwierig herausstellt.

Unter diesen Umständen zu veröffentlichen oder aber auch, es zu einem späteren Zeitpunkt zu tun und diese Zeit der zunehmenden Verfolgung und Unterdrückung zu reflektieren, ist eine Aufgabe, die jedoch bei aller Verschiedenheit der Zugänge Fragen generiert, die sich gerade der Lyrik zu stellen scheinen: Was heißt unter der Ägide der Rassengesetze nach 1935 Jüdisches zu publizieren? Was darf unter Zensurbedingungen überhaupt noch öffentlich geschrieben werden? Wie verändert sich der eigene Blickwinkel, wenn er sich notwendig verengen muss, um opportun zu sein?

Das sind nur drei Fragen von vielen.
Mascha Kalékos unglaublich erfolgreicher Gedichtband „Das lyrische Stenogrammheft“ erscheint 1933 (und im Juli 2021 in 43. Auflage!), 1934 gefolgt von „Kleines Lesebuch für Große“. Vieles dort erscheint leichtfüßig ironisch, aber auch durchaus sozialkritisch, melancholisch und der Großstadt Berlin ein Denkmal setzend. Im Mittelpunkt stehen selbstironische Rückblicke auf verflossene Lieben, aber es findet sich am Ende dieses Bandes mit „Chor der Kriegswaisen“ auch ein sehr politisches Antikriegsgedicht (ganzes Gedicht?), das hier noch erscheinen konnte und mit den folgenden Versen endet:

Wir spüren noch heute auf Schritt und Tritt
Jener „Herrlichen Zeiten“ Vermächtnis.
Und spielt ihr Soldaten, wir machen nicht mit;
Denn wir haben ein gutes Gedächtnis!“

1935 darf Kaléko nicht mehr publizieren, aber erst 1938 verlässt sie Deutschland. Was folgt auf die ironische Großstadtlyrik von Mascha Kaléko, was zeichnet die jüdische Lyrik 1933-1938 aus?

Das sind die zentralen Fragen, denen sich das Seminar in Präsenz (bis auf wenige, organisatorisch notwendige Ausnahmen) widmet. Parallel findet eine Vorlesung zum breiteren Kontext des Themas statt, beide Veranstaltungen ergänzen sich, können jedoch auch einzeln besucht werden.

Englischsprachige Informationen:
Title:
S/HS: Jewish poetry in National Socialist Germany

Credits: 8

Institution: Professur für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Prof. Dr. Iris Hermann)

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