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  Soziologie transnationaler Prozesse und internationaler Strukturen: Soziologie der Religion in der Globalisierung

Dozent/in
Prof. Dr. Elmar Rieger

Angaben
Seminar
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis
Zeit und Ort: Do 10:00 - 12:00, F21/03.01

Voraussetzungen / Organisatorisches
Wer sich näher für diese Lehrveranstaltung interessiert, bekommt unter dieser Email-Adresse weitere Informationen: professur.soziologie@gmail.com

Geeignet für:
Modul BA Soz D.4.1 C 1 Soziologie transnationaler Prozesse und internationaler Strukturen: Gesellschaft und Politik im Wandel 1
Soziologie im Nebenfach BA Studiengänge

In der Veranstaltung können 5 ECTS erworben werden. Dafür sollen wöchentlich kurze Essays zur Thematik der Literaturgrundlage der einzelnen Sitzungen angefertigt werden.

Inhalt
Der US-amerikanische Religionssoziologe Peter L. Berger konnte noch Ende der 1960er Jahre feststellen, dass die Religion, "insoweit sie gemeinschaftlich ist, ihr 'Wirklichkeit' [fehlt], und insoweit sie 'wirklich' ist, ihr Gemeinschaftlichkeit [fehlt]". Allerdings macht sich Religion seit dem Ende der 1970er Jahre als gesellschaftliche Tatsache und politische Kraft wieder eindrucksvoll bemerkbar – und diese "Rückkehr" wirft eine Reihe von Fragen auf, für die die Soziologie nur unzureichend gerüstet scheint. Politische Gewalt wird zunehmend religiös motiviert – was zu der Frage nach dem Gewaltpotential von Religion führt. Die religiöse Vergemeinschaftung erlebt einen erstaunlichen Bedeutungs- und Machtzuwachs, während säkulare Gesellschaften sich mehr als Ausnahme und Sonderfall entpuppen, und weniger als Normalfall der gesellschaftlichen Entwicklung. Die Glaubensgemeinschaften setzen sich nicht nur zunehmend autonom und in Widerspruch zur säkularen staatlichen Gewalt, schaffen eine Gegenöffentlichkeit und setzen eigene Formen der Konformität durch, organisieren sich zivilgesellschaftlich mit oft sehr starken transnationalen Strukturen. Durch ihr exklusives System- und Sozialkapital zerstören sie etablierte soziale Beziehungen und Ordnungsformen. Religion hat den Raum des bloß Privaten verlassen, zeigt sich als Bekenntnis und Lebensführung, die mit anderen geteilt werden will.

In der klassischen Soziologie zog die Religion noch sehr viel Aufmerksamkeit auf sich. Jeder der Gründerväter der Soziologie, von Comte und Durkheim zu Weber und Simmel, verwandte sehr viel Energie auf die soziologische Durchdringung religiöser Phänomene. Die folgenden Generationen von Soziologen gingen, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, allerdings davon aus, dass Modernisierung auch wesentlich Säkularisierung ist, Religion als soziale Struktur und Praxis einer Lebensführung verschwinden wird – also nur noch ein historisches bzw. theoriegeschichtliches Interesse verdient. Was leisten die Ansätze und Konzepte der Klassiker des soziologischen Denkens für das Verständnis der gegenwärtigen "neuen" religiösen Tatsachen des gesellschaftlichen Lebens? Die Vielfalt der religiösen Erfahrung wirft außerdem die Frage auf, ob sich die Begriffe und Ansätze der Klassiker auch für den Religionsvergleich eignen. Welche neuen Ansätze der Religionssoziologie gibt es – und auf welche Fragen versuchen sie Antworten zu finden?

Empfohlene Literatur
Literaturhinweise zur Einführung:
Craig Calhoun, Rethinking Secularism, The Hedgehog Review 12, 3 (2010), S. 35–48.
Oliver Hidalgo, Die "Rückkehr der Religionen" und "Säkularisierung". Über die Verwobenheit zweier scheinbar gegensätzlicher Narrative, in: In Das Narrativ von der Wiederkehr der Religion, Politik

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

Institution: Professur für Soziologie, insbes. Europa- und Globalisierungsforschung

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